"Ähm, so was wie Foltern, schätze ich.", sagte Kay. "Ich weiß nicht, wie sie es nennt, aber ich hab bereits einschlägige Erfahrungen damit gemacht." Er dachte an gestern, als er Aurora auf den Hügeln kennen gelernt hatte und schauderte fast unmerklich. Es war verdammt knapp gewesen... für sie.

(kA^^, entweder penny kommt auch noch in die küche, oder sie bleibt, wo sie ist und kay findet sie später zufällig, oder sie geht einfach^^)

"Aha." Aya runzelte die Stirn. Dann seufzte sie und ging zur Tür hinüber. Dort blieb sie noch einmal stehen.
"Ich gehe in mein Zimmer, Kay.", meinte sie und lächelte. "... und auf meine Hilfe kannst du bauen."
Mit diesen Worten verließ sie die Küche und ging in das Mädchenzimmer hinüber: Verblüfft bemerkte sie das Mädchen aus dem Esssaal. Penny! Das Mädchen von dem Kay erzählt hat.

(post ist scheiße, aber ich stehe unter druck^^)

Währendessen hatte Penny dem Wortgefecht gelauscht und schließlich ein lautes Türknallen gehört. Gerade wollte sie gehen, als plötzlich ein Mädchen vor ihr stand, diejenige, die Kay zum Ball gefragt hatte. Habe ich ein Glück....Penny sah sie an. "Hi", meinte sie schließlich und lächelte leicht traurig. "Keine Sorge, ich bin gleich weg, eigentlich hatte ich nur auf Aurora gewartet, aber sie ist wohl schon los"

Aya hätte nicht gedacht, dass es sich so unbequem anfühlen würde, Penny gegenüber zu stehen. Vielleicht waren es Schuldgefühle? Schuldgefühle darüber, dass sie zugestimmt hatte, Kay zu helfen Pennys Herz zu brechen... Es klang so hart. Ayannah bemühte sich, sich nichts anmerken zu lassen.
"Ja, sie ist schon weg.", erwiderte sie und trat zur Seite, damit Penny gehen konnte, wenn sie wollte. Dennoch ließ sie sich Zeit, um das andere Mädchen genauer anzusehen.

Auch Penny musterte Aya. Sie sah eigentlich nett aus und unter anderen Umständen hätten sie sich vielleicht sogar angefreundet.
Sie fasste sich ein Herz "Ich werde dann wohl mal gehen", sagte sie leise. "Kannst du mir etwas versprechen? Pass gut auf Kay auf.
Er hat mehr verdient als er glaubt. Er ist soviel besser als er glaubt und als er vorgibt zu sein. Es schmerzt, diese...Zurückweisung, aber deshalb werde ich ihn nicht verdammen. Jeder hat ein Recht auf Glück" Sie schluckte "Besonders er"
Ihre grau-lilanen Augen richteten sich auf Aya, warteten eine Antwort ab.

"Du wohnst auch hier?" Leicht verwirrt war Kay Ayannah gefolgt. Warum hatte er gar nicht mitbekommen, dass so viele andere in seinen Wohnblock gezogen waren. "Ich wusste gar nicht-", er brach ab, als er Penny entdeckte. "Oh.", sagte er gleichgültig und verbarg seine Überraschung gut. "Hätte nicht gedacht, dass Aurora dich einfach stehen lässt, wo sie doch eine so gute Freundin von dir ist. Hat sie keine Angst, der böse Kay könnte dich fressen?" Spöttisch zog er die Mundwinkel hoch.

Penny zuckte kurz zusammen als sie seine Stimme hörte und richtete ihren Blick auf ihn. "Oh, hallo Kay", begrüßte sie ihn.
"Aurora schuldet mir keinerlei Rechenschaft. Sie ist eine Freundin, aber was sie tut ist ihre Entscheidung. Und was mich betrifft,
so kann ich ganz gut auf mich selbst aufpassen. Außerdem weiß ich genauso gut wie du dass du längst nicht so böse bist wie du tust",erwiderte Penny, ihre Stimme klang zwar gelassen, aber auch ein wenig traurig. "Spar dir die Maskerade für andere"
Sie sah zu Ayannah "Und? Tust du mir diesen einen Gefallen?", fragte sie und sah sie bittend an.

Aya nickte Penny zu.
"Ja, ich weiß.", erwiderte sie außerdem auf das, was Penny zuletzt gesagt hatte. In das "Gespräch" zwischen Kay und Penny hingegen mischte sie sich nicht ein - es ging sie nichts an.

Penny war erleichtert. "Danke", meinte sie aufrichtig. Sie sah zu Kay, der nichts gesagt hatte.
Sollte sie jetzt nicht besser gehen? Es wäre vernünftig....

"Ach, komme ich dir böse vor? War keine Absicht.", sagte Kay immer noch spöttisch, doch er merkte selbst, wie er seine Beherrschung langsam verlor. Warum konnte Penny ihn nicht einfach hassen? Warum, warum, warum?
Nur um sich abzulenken, dachte er darüber nach, was wohl zwischen Penny und Aya vorging. Penny bat Aya um einen Gefallen? Musste sie nicht eigentlich Aya hassen? Wobei, sie hasste nicht einmal ihn...

Penny seufzte. "Nein du kommst mir nicht böse vor, das weißt du so gut wie ich"
Sie konnte ihn nicht hassen, auch wenn er es sich wünschte. Sie konnte wegen ihm weinen, schreien, aber sie hasste ihn nicht.
Auch Aya hasste sie nicht, was konnte sie schon dafür? Wenn Kay Aya ihr vorzog, dann war das seine Entscheidung.

"Oh, die große Pazifistin!", spottete Kay, doch innerlich fühlte er sich nur noch elend. Er wollte das nicht, anders als bei Aurora machte es nicht einmal Spaß. Er warf Penny genau die Sachen vor, die er an ihr schätzte...

Penny sah ihn nur mit ihren großen Augen an. "Ja, die Pazifistin. Gewalt ist keine Lösung, in keiner Form, weder psychisch noch physisch"
Sie hatte es schon immer nicht verstanden wie man anderen wehtun konnte. Sicher, genau das hatte Kay mit ihr getan, psychisch. Aber ein wesentlicher Teil ihres Wesens war es, nahezu alles zu vergeben. Sie konnte gar nicht anders.

Kay sagte nichts mehr. Ihm fiel schlichtweg nichts mehr ein und das kam bei ihm selten vor. Aber er wollte nicht mehr, er wollte nicht mehr widersprechen und nicht mehr streiten! Er wollte -
Er wusste genau, was er wollte. Aber da er das nicht bekommen konnte, war es wohl besser, wenn er ging.
"Also dann. Man sieht sich beim Ball." Er nickte den beiden Mädchen zu und verließ den Raum. Feigling, schalt ihn sein Gewissen. Doch es war ihm egal. Es war genug für den Moment, er war kaputt, am Ende mit den Nerven und er wollte nicht mehr.

Penny sah ihm besorgt nach. Es ging ihm nicht gut, wenn er nicht mehr mit ihr diskutierte.
Sie wandte sich an Ayannah. "Ich wünsche euch beiden viel Spaß heute Abend. Wir sehen uns bestimmt noch einmal wieder. Pass gut auf ihn auf", sagte sie, aufrichtig. Langsam wandte sie sich zum Gehen um. Es war Zeit zu gehen. In ihr Zimmer? Ja, das wäre gut.

Etwas verblüfft sah Ayannah Kay nach. Jetzt ließ dieser Kerl sie einfach mit Penny stehen?
Es war nicht so, dass sie Penny nicht mochte, dennoch... Seufzend schüttelte sie den Kopf und ging zu ihrem Bett hinüber. Sie wusste noch immer nicht, was sie am abend anziehen sollte.
Sie ließ Penny die Wahl; sie konnte gehen oder bleiben, wie sie wollte. Aya wusste nur nicht, wie sie miteinander reden sollten.

Penny drehte den Kopf zu ihr und rang sich ein Lächeln ab. "Ich gehe jetzt wohl besser wirklich. Auf Wiedersehen, Aya"
Sie verließ das Zimmer und ging den Flur entlang zur Tür hinaus. Kaum dass sie draußen war begann sie zu rennen.
Nicht weil sie flüchtete, sondern weil sie jetzt einfach rennen wollte, sie wollte nicht mehr denken müssen.
Ihre Schritte trugen sie zu ihrem Wohnblock.
>>>Wohnblock 4

In seinem Zimmer schmiss Kay sich aufs Bett und starrte teilnahmslos aus dem Fenster. Regentropfen prasselten nun dagegen und er konnte nicht anders als schon wieder an Penny zu denken. Es muss nichts mit ihr zu tun haben, ermahnte er sich, doch es nützte nichts. Wann hatte sein Leben begonnen aus der Bahn zu geraten?

Irgendwann raffte Kay sich auf. Er konnte nicht ewig hier sitzen und Trübsal blasen. Er verdrängte den Gedanken an Penny - er hatte Übung darin unangenehme Gedanken zu verdrängen - und setzte sich an den Schreibtisch, der ihm hier zur Verfügung stand.
Er könnte doch einen Brief schreiben... Schon setzte er den Füller an und schrieb die ersten Worte. Liebe Silja, liebe Mirja, lieber ... Er stockte. Was brachte es einen Brief an Jino zu schreiben, wenn dieser ihn lieber in der Luft zerfetzen würde als ihn auch nur anzusehen? Die Hand, die den Füller hielt, zitterte plötzlich so heftig, dass dicke Spritzer Tinte auf dem Papier landeten. Sein kleiner Bruder hasste ihn. Jetzt. Seit er seine Gabe hatte.
Und Silja und Mirja? Kay liebte sie jetzt noch mehr, weil sie ihn einfach nicht hassen konnten. Weil sie die einzigen waren außer...
Aber auch sie würden seinen Brief nicht einmal zu sehen bekommen, denn das würde sein Vater zu verhindern wissen. Er war nicht länger Teil dieser Familie, egal wie sehr er es zu verdrängen versuchte.
Wutentbrannt riss Kay seinen Brief entzwei und zerknüllte die beiden Hälften. Konnte es nicht wenigstens einen Bereich in seinem Leben geben, den seine Fähigkeit ihm nicht kaputt machte?

Levin betrat den Wohnblock und sah sich um. Er hatte seine Sachen noch nicht abgeliefert...und er brauchte wohl noch ein Zimmer.
Langsam ging er den Flur entlang. Seine feinen Ohren vernahmen das Geräusch vom reißendem Papier. Jemand war hier. Der Elb hielt inne.
Er ging auf die Tür von der aus er das Geräusch gehört hatte und klopfte.

Es klopfte. "Herein.", sagte Kay mürrisch und setzte eine gleichgültige Miene auf. Er warf die beiden Hälften des Briefes in den Mülleimer und schob schon wieder alle unangenehmen Gedanken von sich. Er konnte doch nichts ändern. Und das einzige, was ihm blieb, war die Hoffnung. Die Hoffnung, dass es mit der Zeit besser werden würde.

Levin öffnete die Tür und trat ein. Im inneren saß ein Junge der ihn gleichgültig anblickte.
"Tut mir Leid wenn ich störe", sagte Levin, nicht minder gleichgültig. "Ich wollte nur dem Geräusch nachgehen"

"Geräusch? Was für ein Geräusch?", fragte Kay ehrlich irritiert. Was hatte der junge Mann gehört? Und was konnte an diesem Geräusch so spannend sein, dass er gleich nachsah, wo es herkam?

Levin lächelte leicht, es war kein freudiges Lächeln.
"Reißendes Papier und das Rascheln eines zusammengeknüllten Blattes", sagte er, als wäre es völlig normal so etwas durch eine Tür und Wände hindurch zu hören.

"Ja und? Klingt ja echt spannend.", sagte Kay spöttisch. War dieser Kerl ein Stalker? Oder einfach nur paranoid? Oder vielleicht hypersensibel... Oder vielleicht..., dachte er betroffen, ist er ganz normal und kommt mir nur komisch vor, weil ich es so sehen will. weil ich alle anderen zu Monstern mache, damit ich nicht länger mir den Spiegel vorhalten muss.