Levin sah ihren geschockten Gesichtsausdruck und konnte sich nicht zurückhalten. Er begann haltlos zu lachen. Als er sich wieder eingekriegt hatte, strich er über ihre wilden Locken "Ich finde es süß", versicherte er ihr.

Aurora verengte leich ihre Augen. "Levin, das ist eine Katastrophe." beschwerte sie sich. Doch dann begann sie ebenfalls über ihre eigenen Worte zu lachen. Ja, sie sah wirklich komisch aus.

Levin schüttelte den Kopf, grinste und stand dann auf. Er ging zu seinem Koffer hinüber und kam mit einer Bürste wieder. Mit der freien Hand bedeutete er Aurora, sich vor ihn hinzusetzen. Dann begann er mit sorgfältigen, aber vorsichtigen Bürstenstrichen ihre Haare durchzukämmen.

Aurora schaute ihm nach und setzte sich dann vor ihm. Er bürstete sanft ihre roten Haare. Es schien gar nicht so einfach zu sein. Aber das wunderte sie auch nicht. Ihr Haar war schrecklich. Leicht seufzte sie und in ihrem Bauch machte sich ein eigenartiges Kribbeln breit. Aurora schloss ihre Augen und wartete einfach.

Sanft entwirrte er die roten Locken, bis sie glänzend und weich herabfielen. Er legte die Bürste beseite und küsste Aurora in den Nacken. "So, du bist wieder präsentabel", schmunzelte er.

Aurora summte leise vor sich hin, während er ihr Haar bürstete. Als er fertig war, küsste er kurz ihren Nacken. Leise seufzte sie auf und drehte sich ruckartig um. Lächelnd legte sie ihre Hände auf seine Schulter und küsste ihn liebevoll.

Levin legte seine Hände auf ihre Schulterblätter und erwiderte den Kuss. Als er den Kuss wieder löste, sah er sie einen Moment lang nur an. "Was hältst du davon dich anzuziehen und dann einen kleinen Morgenspaziergang zu machen?", schlug er ihr vor.

Auch Aurora löste sich von dem Kuss. Sie nickte. "Okay, gib mir 5 Minuten." sagte sie grinsend und sprang aus dem Bett. Sie lief in ihr Zimmer, wählte aus dem Kleiderschrank eine Jeans und ein dunkelgrünes Spagettiträgertop, putzte schnell ihre Zähne und band ihre Haare zu einem Zopf. Dann lief sie zurück und grinste ihn an. "Fertig."

Ayannahs Zimmer

Aya schlug die Augen auf und starrte an die Decke. Weiß. Ob sie die Wände streichen durften? Sie lächelte über sich selbst. Es war Morgen, sie war gerade erst aufgewacht und fragte sich, ob sie die Wandfarbe ändern dürften. Wie seltsam! Sie schlug die Bettdecke zurück und lief in das kleine Bad hinüber. Summend duschte sie, zog sich an, und band sich die Haare zum typischen Zopf zurück. Das rosa Haarband war völlig zerknittert und ausgeleiert - aber sie würde kein anderes nehmen... Ihr Summen verstummte. Still sah sie in den Spiegel und fragte sich einmal mehr, was ihre Schwester wohl gerade tat... ob sie überhaupt noch am Leben war... und wie sie sich fühlte. Yaleens letzter Blick war noch immer in ihr Gedächtnis eingebrannt.
Ihre gute Laune war vergangen. Nein. Womöglich war es sogar besser, wenn sie sich nie wiedersahen...

Levins Zimmer

Levin stand auf und holte sich eine Jeans und ein kurzärmliges weißes Hemd aus seinem Koffer. Später würde er noch alles einräumen müssen, erinnerte er sich. Er setzte den Reif der stets seine Haare zurückhielt auf. Aurora kam in sein Zimmer zurück. Er lächelte sie an, nahm ihre Hand und verließ mit ihr das Haus.
>>>Das Seeufer

Ayannah warf einen Blick zum Fenster hinaus. Im letzten Schuljahr war sie oft bei Sonnenaufgang am See gewesen... es sah aus, als würde das Wasser Feuer fangen... nun, die Sonne war zwar bereits aufgegangen, aber wunderschön war der Anblick bestimmt dennoch... Aya sprang auf und lief zur Tür hinüber.

--->See

Hübsch. Neugierig sah Yaleen sich um. Sie stand in einem hellen Flur, seitlich schien sich ein Wohnbereich zu befinden, die Tür war leicht offen. Niemand war da.
Einen Augenblick noch wartete Yaleen um auf nummer sicher zu gehen, dann öffnete sie der Reihe nach die Türen und sah in die Zimmer dahinter, bis sie das eine fand, das sie definitiv ihrer Zwillingsschwester zuordnen konnte.
Hell und fröhlich, Schrank offen, ein großer Spiegel.. doch vor allem die Kleider im Schrank schrien gerade zu Aya, Aya, Aya.
Yaleen durchstöberte das Zimmer ein wenig, doch außer ein paar wertlosen persönlichen Gegenständen fand sie nichts. Einer Eingebung folgend, hob sie das Kopfkissen an, das auf dem Bett lag. Tadaaa. Aya war so leicht zu durchschauen. Dort lag das Tagebuch. Yaleen setzte sich auf das Bett und blätterte durch die Seiten, bis sie den letzten Eintrag fand und auf bekannte Namen stieß.
Hope ist hier! Ich hatte bisher noch nicht die Zeit ihn darüber auszuquetschen, wie... Hope? Im Grunde hatte sie nichts gegen den kleinen Quälgeist, er gehörte zur Familie, doch das er Schüler hier war, machte ihn zum Feind. Pech.
...zum Ball gegangen bin und vor Pennys Augen auf seine Einladung eingegangen bin? Aha. Machte Sinn.. Penny war das Mädchen vom Steg, mit diesem Namen hatte sie sich bei Mira vorgestellt.
Der letzte Absatz des Tagebucheintrages jedoch, machte sie wütend. Ach, jetzt vermisste sie sie plötzlich? Sie dachte darüber nach, was geschehen wäre, hätte sie Yaleen nicht so verraten.. so zurückgewiesen? Tja, Aya, Pech. Nun würde sie die Konsequenz zuspüren bekommen.
Yaleen erhob sich, legte das Buch unter das Kissen zurück und beschloss sich noch ein wenig umzusehen. ihr Magen knurrte.

(Yaleen ---> Essenssaal)

Aurora und Levin betraten den Wohnblock. Endlich. Sie hatten es tatsächlich geschafft. "Super. Endlich daheim." sagte sie lächelnd, nahm ihre letzten Kräfte, schleppte sich in ihr Zimmer und ließ sich auf ihr Bett fallen. Sie fühlte sich wie im Himmel. Ein Bett. Wie sehr sie es doch liebte. Und sie war tierisch müde. Es dauerte keine zwei Minuten bis sie eingeschlafen war ...

Levin trat hinter ihr in das Zimmer und lächelte leicht, als er sie schlafend auf dem Bett sah. Er trat zu ihr, strich ihr die roten Haare aus dem Gesicht und deckte sie mit einer leichten Decke zu, den obwohl es draußen warm war, hier drin war die Luft doch recht kühl.
Dann verließ er ihr Zimmer und machte eise die Tür hinter sich. In seinem eigenen Zimmer angekommen sank er aufs Bett und schloss die Augen. Doch der Schlaf wollte nicht kommen, sosehr er ihn auch herbeisehnte.
Zuviele Gedanken rasten durch seinen Kopf. Müde versuchte er sie zu ignorieren und döste vor sich hin.

Aurora wachte nach 15 Minuten etwa auf. Sie konnte nicht mehr schlafen. Hatten sie eigentlivch noch Unterricht? Sie ließ sich aus ihrem Bett fallen und fiel hart auf den Boden. Ihre Haare waren ein wenig wirr und sie kämmte sie unwirsch durch. Dann ging sie in Levins Zimmer.

[Levins Zimmer]
Aurora trat leise, so leise wie eine Katze in Levins Zimmer. Nur die Tür gab ein knarrendes Geräusch von sich. Er schlief. Zumindest wirkte es so. Nun ja, dann würde sie eben ein wenig warten. Nachdenklich setzte sie sich auf einen Stuhl und betrachtete sein ebenmäßiges Gesicht.
Ob es eine gute Idee war? Levin war eine Schattenseele. Er war eigentlich gegen die Schule. Und doch hatte er ihr versprochen, der heimliche Spion zu sein. Was war nur in sie geritten? Er hatte sich damit in große Gefahr begeben. Wenn das herauskam, würden die anderen Schattenseelen ihn umbringen. aber nun war es zu spät. Aurora würde auf ihn aufpassen. Das nahm sie sich fest vor. Er würde nicht sterben oder in weitere Gefahr geraten - und dabei war sie doch eine Gefahr, ebenso wie die Mordo Fea. Dann würde sie ihn eben vor sich und den anderen schützen. Wie, wusste sie noch nicht. Aber es würde ihr schon etwas einfallen.

Das Knarren der Tür rieß Levin aus seinem dösenden Zustand und er öffnete die Augen eine winzigen Spalt. Aurora saß auf einem Stuhl und schien ihn zu betrachten, während sie nachdachte. Er blieb eine Weile still liegen, bevor er die Augen ganz öffnete und sich auf seinen Ellenbogen gestützt aufrichtete.
"Denkst du wieder zuviel nach?", fragte er sie leise. Dann rutschte er ein Stück Richtung Wand und klopfte neben sich. "Komm her", bat er sie sanft.

Aurora wurde durch Levin aus ihren Gedanken gerissen. Kurz waren ihre Augen schreckensgeweitet. Dann lächelte sie ihn an. "Tue ich das nicht immer?" antwortete sie ihm mit einer Gegenfrage. Sie nickte, erhob sich und setzte sich zu ihm aufs Bett. Ihr Kopf lehnte sich an seine Schulter. "Habe ich dich geweckt?" fragte sie ihn besorgt.

Levin lehnte sich gegen die Wand und zog Aurora leicht mit sich. Er legte einen Arm um sie und strich sanft über ihre weiche Haut. "In der Tat, das tust d", murmelte er auf ihre Antwort hin. Als sie ihn besorgt fragte, ob sie ihn geweckt hatte, lächelte er leicht.
"Nein, keine Sorge. Ich habe nicht wirklich geschlafen", beruhigte er sie.

Aurora schmiegte ihre Wange an seine Hand. Sie fühlte sich warm un angenehm an. Sie dachte an zuHause, wo alles noch schöner gewesen war, bevor sie ihre Fähigkeit entdeckt hatte. "Gut, ich hatte schon die Sorge, ich hätte dich geweckt." sagte sie sanft. "Wir haben bestimmt noch Unterricht. Lesen und Schreiben. GLaubst du, der oder die Lehrerin wird nett sein?"

(Sie wissen ja nicht, dass Caleb das Fach kurzfristig übernommen hat. Welch ein Schock für Levin, wenn er Caleb sieht )

(vielleicht sollte ich Finja zur Beruhigung mitschicken )

"Ich weiß es nicht", gab er ehrlich zu. "Aber man kann hoffen." Lesen und Schreiben...ihm war das nur zu geläufig, seine Mutter hatte ihm alles beigebracht, sie hatte darauf bestanden, dass er es konnte.
Wieder einmal stellte er fest wie sehr er sie vermisste und er zog Aurora unwillkürlich etwas näher zu sich.

(Finja zeigt es ihm. Siehe Ball xDDDDDD )

"Oh, stell dir vor. Es jemand, der besonders streng ist und keine Gnade hat." sagte sie und schaute an die gegenüberliegende Wand. Nur zu gut spürte sie, wie Levin sie enger an sich zog. Aurora schlang ihre Arme um seinen Bauch und schloss die Augen. "Aber ich denke, es wird uns Spaß machen." (Gaaanz sicher. Besonders bei Caleb )

Levin nickte gedankenverloren, dann fiel sein Blick auf die Uhr und er zuckte ein wenig zusammen. "In 5 Minuten beginnt der Unterricht. Wir sollten los, wenn wir nicht zu spät kommen wollen"
Und er war nicht erpicht darauf am ersten Unterrichtstag gleich zu spät zu kommen.

Aurora schaute auf die Uhr. Oh je ... War es wirklich schon so spät? Wie schnell doch die Zeit verging. Kurzerhand erhob sie sich und zog Levin an der Hand mit sich nach oben. "Dann sollten wir vielleicht gehen, bevor wir noch Ärger bekommen." schlug sie grinsend vor und drückte leicht seine Hand. Mit eiligen Schritten gingen sie zum Unterricht.

tbc: Unterricht/ Lesen und Schreiben

Kay hatte sich längst an den Anblick der kaputten Tür gewöhnt und beachtete sie gar nicht mehr. Er holte sich frische Kleidung aus seinem Schrank und schloss sich dann im Badezimmer ein. Er machte sich zwar nicht unbedingt Sorgen, dass jemand ihn nackt sehen könnte, aber immer wenn er mit Wasser in Berührung kam, sollte besser niemand in der Nähe sein.
Er drehte das Wasser erst auf lauwarm und dann auf eisigkalt und ließ sich berieseln. Normalerweise sprangen elektrische Funken von seiner Haut auf die kleinen Tropfen über und umgekehrt. Doch hier konnten sie keinen Schaden anrichten. Und heute war das ohnehin nicht der Fall. Noch nicht.
Kay schloss die Augen und entspannte sich. Das war nun die einzige Möglichkeit, wie er mit Wasser in Kontakt kommen konnte. Es führte ihm immer wieder vor Augen, was er entbehrte.
Nun, auch vorhin am See hätte er schwimmen gehen können. Heute hatte ihm Darren gezeigt, dass es nicht ewig so sein würde. Und das war ein gutes Gefühl. Doch Kay wusste, es musste noch verdammt viel Zeit vergehen, bis er sich darauf einlassen und verlassen konnte.

Als der ganze Reisetrubel endlich vorbei war, sehnte sich Kay nach nichts mehr, als allein zu sein. Nach der Ansprache der Schulleiterin begab er sich sofort in seinen Wohnblock, wo bisher, Gott sei Dank, keiner seiner Mitbewohner sich eingefunden hatte.
Er hatte dröhnende Kopfschmerzen, ihm war schlecht und sein Gesicht brannte noch immer, dort wo Penny ihn geschlagen hatte. Nicht dass er etwas anderes verdient hätte. Als er sich unter die heiße Dusche stellte, hoffte er, dass es ihn zumindest ein bisschen entspannen würde, aber das Gegenteil war der Fall. Jetzt bekam er die Zeit zum Nachdenken, um die er sich die ganze Zeit hatte drücken können. Die Erinnerung an die vergangene Nacht kam zurück und er wünschte, er könnte sie einfach aus seinem Gedächtnis löschen, ungeschehen machen. Es war das Schlimmste, was er je in seinem Leben getan hatte. Er sah keine Möglichkeit, wie er das jemals wieder gerade biegen konnte.