Hope grinste vor sich hin, während Celia es sich bequem machte. Ihre blonden Haare waren ein wenig verwuschelt, ihre Wangen gerötet. Er fragte sich wie er wohl aussah. Auch wenn er sicher war, dass seine Frisur immer noch perfekt stand. Hope hielt die Augen offen, er spürte wie Celia langsam zur Ruhe kam.
Plötzlich erschien aus der Menge eine vertraute Gestalt und bahnte sich einen Weg zu ihnen. Delayne! Erleichtert setzte er sich ruckartig auf, so dass er Celia dabei ausversehen nicht sehr nett weg schubste, doch Hope bemerkte es nicht einmal. "Alles Okay, Layne?", fragte Hope dann als sie sich gesetzt hatte.

Nach einiger Zeit, die Janez dagesesse hatte und konzentriert in sich hineingehorcht hatte, um die Ursache für diesen Schrei zu finden, einer versteckte Emotion oder etwas derartiges vielleicht, gab er es auf....Nichts...
In der Höhle war Ruhe eingekehrt, viele hatten sich zum Schlafen hingelegt und niemand schien wirklich bemerkt zu haben, wie er aus dem Schlaf hochgfahren war.
Habe ich mir den Schrei nur eingebildet? ...Aber warum schwitze ich dann? Es ist klat...
Erneut rollte er sich in seiner Decke zusammen und versuchte, Schlaf zu finden...vergebens. Der Schrei ließ ihn nicht in Ruhe...
Nach einigen weiteren Minuten gab er auch das auf; er konnte einfach nicht mehr schlafen.
Janez stand auf, legte die Decke zusammen und sah sich um...einige der Leute lagen eng zusammengekauert, zitternd im Schlaf...da viel ihm ein junger mann auf - wohl etwa sein eigenes Alter - dessen Aura...anders war...er konnte es sich nicht erklären...aber unter seinem Äußeren...verbarg sich etwas...
Neben ihm lag, zusammengerollt, zitternd, ein Mädchen...sie wirkte recht zierlich - sofern Janez das durch die Decke beurteilen konnte - aber das war es nicht, was ihm besonders auffiel an ihr; Ihre Aure strahlte ungewöhnlich viel Optimismus aus.
Vielleicht sollte ich ihn im Auge behalten...etwas stimmt nicht so ganz, glaube ich...und Sie....sie schäum geradezu über vor Emotionen...merkwürdig...
Jetzt, wo er konkret darüber nachdachte, viel ihm auf, dass eigentlich an jeder Aura im Raum irgendetwas auffällig war...
Da kamen ihm Auroras letzte Worte an ihn in den Sinn: 'Wir sind alle anders.', hatte sie gesagt. So oder so ähnlich...er hatte seine Zweifel gehabt, aber jetzt glaubte er ihr.
Doch, doch, dachte er, als er mitten in der Höhle stehen blieb, hier werden einige Leute sein, die mich verstehen...aber mir fällt gerade ein: Was soll ich von ihnen lernen? Ich wolle lernen meine Emotionen zu kontrollieren, aber jetzt da ich keine mehr habe...? Ich werde nochmal mit Niamh reden müssen...
Janez schreckte aus seinen Gedanken auf, als er bemerkte, dass auf einmal etwas Leben in de Höhle gekommen war...er wusste im Moment aber wenig damit anzufangen, also blieb er einfach stehen und versank wieder in seinen Gedanken...

Aisha zog eine Augenbraue hoch und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Das ist schon in Ordnung?", wiederholte sie und schüttelte den Kopf. "An die 42 Grad Körpertemperatur sind nicht 'in Ordnung'. Nicht sehr überzeugend. Versuchs nochmal."
Während sie sprach befreite sie sich von ihrer Decke und kniete sich vor Aleph hin. Sie war im 'Heilerinnenmodus' wie ihre Freunde es nannten, daher kam es ihr gar nicht in den Sinn, dass ihre Nähe, die Nähe einer quasi Fremden, Aleph unangenehm sein könnte.
Das hier war ihr Beruf, da musste er jetzt durch.
Sie musterte ihn aufmerksam, suchte nach Anzeichen von Fieber. Doch er hatte weder glasige Augen, noch schwitzte er und seine Gesichtsfarbe war auch nicht sonderlich rot.
Bei dieser Körpertemperatur sollte es ihm nicht so gut gehen, dachte sie. So hohes Fieber war lebensgefährlich und er saß hier gemütlich da und lächelte sogar noch.
Dieser Umstand machte sie ein wenig misstrauisch, sie ging im Geiste alle Möglichkeiten durch, die ein solches Verhalten und Befinden hätten erklären können, doch sicher konnte sie sich nicht sein.

Hätte er nicht bereits mit dem Rücken an der Wand gelehnt wäre er weiter zurück gewichen als sie sich vor ihn kniete, doch so blieb ihm nur übrig, die Hände in einer Abwehrenden Position zwischen sich und Aisha zu halten.
"Wirklich, das ist in Ordnung!", versuchte er es erneut und bemühte sich dabei, so leise zu sprechen wie es möglich war um andere nicht auch noch auf diese Szene aufmerksam zu machen.
Ihm entging nicht wie eindringlich Aisha ihn musterte und intuitiv zog er die Schultern etwas höher, nahm eine Verteidigungshaltung an.
Es war nicht so, dass er vor Menschen Angst gehabt hätte, aber er mochte einfach ihre Nähe nicht - zumindest nicht, bevor er sie kannte und außerdem musste er sich zusammenreißen, um sie nicht einfach von sich zu stoßen wie es seine erste Reaktion gewesen wäre, wenn er einen anderen Wolf vor sich gehabt hätte... aber mit einem Mädchen konnte man nicht so umgehen. Also hoffte er, dass ihre Intuition ihr sagen würde, wie unwohl er sich fühlte.

Hope schien jetzt wieder glücklich zu sein. Sein Gesicht strahlte förmlich als er Delayne sah und die Erleichterung war ihm ins Gesicht geschrieben. Etwas unsanft wurde sie von ihm weggeschupst, als er sich ruckartig aufsetzte. Und er schien es nicht einmal zu bemerken. Jdoch sagte sie nichts weiter. Sie hätte doch auch so reagiert an seiner Stelle, oder? Also war es okay. Sie würde es nicht weiter ansprechen. Trotzdem tat es weh zu sehen, dass Hope sich so sehr um Delayne sorgte. Er hatte sie nicht zuerst gefragt, wie es ihr ging. Sie war es gewesen. Und wahrscheinlich hätte er auch gar nicht gefragt, wäre sie nicht zuerst damit gekommen. Kühl wandte sie sich ab und tat so, als würde sie etwas in ihrer Tasche suchen. Beinahe hätte sie noch bissig gefragt, ob sie vielleicht gehen sollte, damit die beiden ungestört waren. Dies jedoch verkniff sie sich. Und seit wann dachte sie so etwas überhaupt? Das war untypisch für sie.

Erneut fuhr Janez aus seinen Gedanken hoch.
Die beiden, die er vorhin schon beobachtet hatte - ihre Auren hatten sich schlagartig ins negative verändert...da war...viel Sorge, sher viel Unbehagen...von einem Moment auf den anderen...
Was...?
Janez hatte keine Erklärung dafür, doch irgendetwas in ihm sagte ihm, dass etwas nicht stimmte...er wusste nur nicht ob das schlecht war, oder nicht...
Die Decke immernoch unter den Arm geklemmt ging er zu den beiden hinüber.
Der junge Mann wirkte, als wolle er am liebsten durch die Höhlenwand vor dem Mädchen zurückweichen, die es aber - wie Janez sagen konnte - nur gut meinte...
"Entschuldigt", sagte er leise und versuchte freundlich zu klingen, "aber...gibt es ein Problem? Ihr beide wirktet auf einmal...verändert, da wollte ich sehen, ob etwas nicht stimmt. Vielleicht kann ich etwas für eucht tun?"
Während er dassagte, kniete er nieder, um nicht so von oben heram mit den beiden sprechen zu müssen und dass sie nicht zu ihm aufsehen mussten, sollten sie ihm antworten wollen.

Darren nickte zu Niamhs Worten. "Keine Sorge.", sagte er entschieden. "Ich werde heute Nacht ohnehin nicht schlafen." Er hatte nie zu den Menschen gehört, die viel schliefen; manch böse Zunge hatte ihm schon vorgeworfen, das läge daran, dass er so paranoid sei. Er selbst war sich nicht sicher, wie viel Wahrheit darin lag. "Wenn mir jemand Gesellschaft leistet, ist mir das ganz recht. Ihr anderen Lehrer könnt euch ja abwechseln." Wenn es sein musste, hielt er zwei Nächte ohne Schlaf durch. Drei waren schon fast zu heftig.
Apropos böse Zungen. Schon vorhin hatte er den Plan gefasst, dass er morgen früh einen alten Freund kontaktieren würde. Schließlich konnten sie hier an der Schule jede Verstärkung gut gebrauchen. Und Killian war genau der richtige für den Job.
Abrupt wurde seine Aufmerksamkeit von Niamh auf eine andere Person gelenkt. Vivalie...
Während des Angriffs der Mordo Fea und dem darauffolgenden Chaos hatte er fast keinen Gedanken an sie verschwendet. Dafür war gar keine Zeit gewesen. Dennoch...
"Viv!", begrüßte er sie erfreut, als sie auf ihn zukam. Sie! Zu ihm! Freiwillig...
Darren schalt sich für diese Gedanken. Es war ja nicht so, als ob sie ihn ignorierte. Sie wirkte nur manchmal so versunken, in ihrer eigenen Welt, mit ihren eigenen tödlichen Problemen, dass er nicht sicher war, ob sie ihn überhaupt wahrnahm. Ob er in ihrem Leben jemals eine größere Rolle spielen würde.
Vermutlich war sie nur gekommen, um sich eine Decke zu holen, beschwichtigte er seine überschäumenden Gedanken, die ihm schon selbst lächerlich vorkamen. Dennoch, sie sprach ihn an. Nicht Lily. Nicht Niamh. Weil ihr befreundet seid... du benimmst dich wie ein Teenager.
Und dann hoben sich ihre Mundwinkel zu einem zaghaften Lächeln und Darren konnte nicht anders, er lächelte mehr als erfreut zurück. Vivalie lächelte. Tatsächlich und wahrhaftig. Er dachte, dass er sich an diesen Anblick gewöhnen könnte.
"Wie geht es dir?", fragte er mit bemüht ruhiger Stimme, als sie vor ihm stand. "Dir ist nichts passiert, oder? In dem Chaos vorhin habe ich nicht nach dir sehen können..." Ganz der besorgte Lehrer... Vielleicht ein wenig zu besorgt.

Niamh runzelte die Stirn. Ihr gefiel es überhaupt nicht, dass Darren die ganze NAcht wach bleiben wollte. "Du wirst dich auch hinlegen. Wenigstens drei Stunden." verlangte sie von ihm und ihre Stimme ließ keine Widerrede dulden. Schließlich wollte sie nicht, dass er am nächsten Morgen zusammenbrach, weil er wenig Schlaf abbekommen hatte. Sie hatte die Verantwortung für alle an der Schule. Darren vergaß wohl manchmal, dass er nicht die ganze Verantwortung zu tragen hatte. Sie war schließlich auch noch anwesend. "Du musst ja nicht schlafen. MAch dann einfach nur die Augen zu." fügte sie hinzu, da sie bezweifelte, dass er schlafen würde, nachdem was er gesagt hatte.
Kurze Zeit später kam eine Schülerin auf sie zu. Darren schien wie ausgewechselt. Eben war er noch so ernst gewesen. Jetzt schien er beinahe zu strahlen. Selbst ein Blinder wusste, welches Band die beiden verband. "Ich schau mal nach den Schülern. Also ob alles okay ist." sagte sie knapp und wandte sich von den beiden ab. Sie wollte ihnen ein wenig Privatsphäre lassen. Heute hatte Darren so viel getan. Er sollte wenigstens kurz mal seine Ruhe haben.

Delayne setzte sich neben Hope. Sie deckte sich zu, auch wenn ihr nicht kalt war, natürlich nicht, so war es einfach gemütlicher.
Sie lächelte Hope an, als er sie nach ihrem Befinden fragte, doch das Lächeln wirkte etwas traurig.
"Mir geht es gut.", sagte sie. "Ich...vorhin als der Eingang einstürzte....ich hab Panik gekriegt." Sie brach ab. "Es geht schon. Was ist mit euch, ist irgendwas passiert?", fragte sie besorgt.

"Mir geht es gut", erwiderte Viv. "Und Delayne hat sich auch wieder beruhigt." Sie sah sich kurz nach dem Mädchen um, konnte sie jedoch nirgendwo entdecken.
Warum freute sich Darren so unheimlich, sie zu sehen? Ein wenig seltsam kam es ihr vor.
Sie runzelte die Stirn. "Warum... grinst du so? Ist irgendwas?" Hatte sie irgendetwas im Gesicht oder auf der Kleidung? Hatte sie irgendeinen Fehler gemacht? Plötzlich kam es ihr vor, als lache Darren über einen geheimen Witz, von dem sie nichts wusste. Der Gedanke gefiel ihr nicht.

Celia musste sich sammeln, bevor sie Delayne antwortete. Sie war doch kein Kleinkind mehr. Also kein Grund zur Eifersucht. "uns geht es gut." sagte Celia dann lächelnd. "Hast du Hunger?" Sie kramte aus ihrer Tasche ihren Apfel und hielt ihm den Engel hin. Die Waldelfe hatte momentan kein Hunger. Irgendwie war er ihr nach der letzten Stunde vergangen.

"Dann ist ja gut.", erwiderte Darren, erleichtert, sie unversehrt zu wissen. Er hatte nicht einmal Zeit gehabt sich Sorgen zu machen...
Er bedeutete Vivalie, sich auf einen nahe gelegenen Steinbrocken zu setzen, und ließ sich ebenfalls nieder. Es war nicht gerade bequem, aber etwas Besseres gab es schließlich nicht. Außerdem hatte Darren sich schon immer gut mit Stein und Erde anfreunden können.
Über ihre beinahe wütende Miene musste er fast noch mehr grinsen. "Oh, es ist nichts.", sagte er und wusste, er sollte nicht so verboten gute Laune haben. "Ich habe nur daran denken müssen, dass es bestimmt eine Ewigkeit her ist, dass ich dich hab lächeln sehen."
Nachdenklich blickte er sie an. "Du solltest das öfter tun, Viv." Es nahm ihr den angestrengten Gesichtsausdruck; den Ernst, der sonst immer in ihren Augen zu lesen war und der so gar nicht zu einem so jungen Gesicht passen wollte. Darren hatte den Eindruck, dass ihr ganzes Gesicht aufzuleuchten schien, wenn sie lächelte. Das Lächeln machte sie nur noch schöner...

Aisha vergrößerte augenblicklich den Abstand zwischen ihr und Aleph, als dieser abwehrend die Hände vor sich hielt und ihr erneut beteuerte, dass es in Ordnung wäre. Sie sah, wie er die Schultern hochzog, eine defensive Haltung. Er fühlte sich sichtlich unwohl und so lächelte sie ihn entschuldigend an und rutschte weiter nach hinten, bis etwas mehr als ein Meter Abstand zwischen ihnen lag.
Zwar fühlte sie sich immer noch nicht wohl damit, aber wenn er so reagierte...
"Verzeih, ich wollte dich nicht bedrängen", sagte sie sanft und wandte sich ab, um zurück zu ihrer Decke zu gelangen. "Wenn du das sagst, glaube ich dir...Aber wenn du deswegen stirbst, beleb ich dich wieder und les dir die Leviten! Also..pass auf dich auf."
Sie sah auf, als neben ihr plötzlich jemand sprach. Ein junger Mann war zu ihnen herüber gekommen, eine Decke unter dem Arm geklemmt. Ihr Blick folgte seiner Bewegung, bis er neben ihnen kniete. Besorgt warf sie einen Seitenblick zu Aleph. Da war sie gerade zurückgewichen, um ihm Platz zu lassen und dann...nicht, dass sie etwas gegen diesen jungen Mann hatte, der sich gerade freundlich bei ihnen erkündigte, ob alles in Ordnung war. Aber dennoch, war seine Präsenz momentan eher kontraproduktiv.
"Nein, danke dir. Aber ich denke, ich kann etwas für dich tun", meinte sie, mit Blick auf seine Augenringe und das fahle Gesicht. Sie streckte die Hand aus und legte sie sanft auf seinen Arm, langsam, damit er nicht erschrak. Konzentriert ließ sie ein wenig Energie in seinen Körper fließen, nicht viel, nur genug, um ihn von Erschöpfung, Müdigkeit und eventuellen kleineren Wehwehchen zu befreien.
Als sie ihre Hand wieder wegnahm, verschwamm die Welt kurz vor ihren Augen, sie schwankte leicht. "Ups", kommentierte sie das nur. "Ich sollte mich wohl schlafen legen."

Glücklicherweise war sie offenbar wirklich intuitiv genug um zu verstehen, dass er keinerleich Probleme hatte. Zu seiner Erleichterung wich Aisha zurück und ließ ihm etwas mehr Platz, was ihn dazu veranlasste, die Hände wieder zu senken. Er nickte und musste lächeln, als er ihre Androhung hörte.
"Zur Kenntnis genommen", erwiderte er schmunzelnd und hatte sich gerade wieder etwas bequemer hingesetzt, als ein junger Mann auf die beiden zu kam.
Zumindest glaubte Aleph, dass er jung war, denn die langen Haare und die dunklen Augenringe ließen ihn alt wirken. Aber bei genauerer Betrachung hatte er wohl inetwa das gleiche Alter wie er.
Er sagte nichts, sondern ließ Aisa die Situation klären, umso verwunderter war er, als sie den Fremden von keinen offensichtlichen Verletzungen zu heilen begann.

Im dem Moment, als das Mädchen ihre Energie fließen ließ, strömte nicht nur eine Welle der Erfrischung durch Janez' Körper und Geist, sondern auch eine Flut von Emotionen, die in dem Moment abbrach, als sie seinen Arm losließ. Nun spürte er, wie die Gefühle langsam in dem Loch in seinem Geist verschwanden.
Woah! Was war das?! Janez musste sich unweigerlich schütteln.
"Ich...danke Dir...was war d-....nein. Nicht jetzt. Du bist müde. Ich werde Dich jetzt schlafen lassen...aber...wäre es in ordnung, wenn wir uns später unterhielten? Ich muss Dich etwsa fragen."
Janez wollte gerade aufstehen - die letzten Tropfen Emotion verannen gerade - und hatte sich schon abgewendet, da wandte er sich noch einmal zu dem Mädchen um. "Hier", sagte er und reichte ihr die Decke, "ich habe gesehen, wie Du vorhin gefroren hast, nimm die hier auch noch, ich brauche sie nicht."
Mit diesen Worten stand er auf um zu gehen und die beiden - der junge Mann hatte sich immernoch zurückgezogen und wollte offensichtlich keine Gesellschaft und auchkeine Hilfe, falls er letztere benötigte und Janez wollte nun wirklich keinen Ärger - in Frieden zu lassen.

Aisha wusste zwar nicht, was der junge Mann hatte sagen wollen, da er seinen Satz unvollendet ließ, nickte aber zu seinen Worten. "Natürlich. Komm einfach zu mir, wenn ich wieder wach bin."
Was er sie wohl fragen wollte? Hatte es etwas mit ihrer Fähigkeit zu tun?
Nun, in jedem Fall war sie gerne zu einer Unterhaltung bereit.
Als er sich abwendete, fasste sie ihre Decke ins Auge und wollte gerade zu ihrem Schlafplatz zurückkehren, da wandte sich der junge Mann noch einmal um. Zu ihrer Überraschung hielt er ihr die Decke hin, die er im Arm gehalten hatte. Sie nahm sie zögernd entgegen.
Aisha war sich nicht sicher, ob sie ihm glauben konnte, dass er die Decke nicht brauchte, andererseits konnte es sich um eine ähnliche Situation wie bei Aleph handeln.
Der benötigte nämlich mit Sicherheit keine Decke. Eher Eis.
Unterdessen machte der junge Mann Anstalten zu gehen, rasch erhob sich Aisha- eine Bewegung, bei der ihr kurz schwarz vor Augen wurde- und war mit wenigen Schritten bei ihm.
"Danke", lächelte sie ihn an, schien kurz zu überlegen und beugte sich dann vor, um ihm einen sanften Kuss auf die Wange zu geben. "Erfrier nicht, das verzeihe ich keinem, besonders nicht, wenn derjenige mir seine Decke gegeben hat."
Mit diesen Worten drehte sie sich um und ging zurück zur Höhlenwand, wo sie eine der Decken auf dem Boden ausbreitete, die andere nutzte sie, um sich kuschelig warm einzuwickeln.
Viel besser, dachte sie. Sie drehte sich so, dass sie, auf die Ellenbogen gestützt, Aleph ansehen konnte. "Bist du eigentlich nicht müde?", fragte sie ihn.

Im schwummrigen Licht in der Höhle beobachtete er das Gespräch zwischen Aisa und dem Fremden und auch, wie dieser freiwillig seine Decken an sie abtrat. Trotzdem verzog Aleph leicht das Gesicht... er wusste nicht wieso, aber dieser junge Mann hattes etwas unheimliches an sich und das gefiel ihm gar nicht. Als Aisha sich ihm so selbstverständlich näherte und zum Dank auf die Wange küsste, fror dieser Ausdruck auf seinem Gesicht ein - er sagte jedoch nichts. Auch das schwache Taumeln als sie sich erhoben hatte war ihm nicht entgangen.
Schließlich kam sie wieder und legte sich auf ihrem vorherigen Schlafplatz auf den Boden, jetzt mit einigen Decken mehr bewaffnet und sah ihn an, nachdem sie ihr Lager vorbereitet hatte.
Auf ihre Frage hin schüttelte er den Kopf.
"Nein, ich brauche nicht viel Schlaf."
Zwar war er wirklich erschöpft, aber momentan war ihm wirklich nicht nach Schlafen zumute.
Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf und beobachtete sie.
"Du allerdings wirkst, als seist du sehr erschöpft."

Wow!
so eine reaktion hatte Janez nun wirklich nicht erwartet...wieder war da ein kurzer aber Kräftiger Stom von Emotion gewesen, als das Mädchen ihm einen Kuss gegeben hatte. Wäre das Bisschen Gefühl nicht schon wieder verflogen...wer weiß, wie ihn das aus der Bahn geworfen hätte...aber so blieb er einfach nur verwirrt zurück und hielt sich die Wange.
"Keine Sorge...ich erfriere schon nicht...", murmelte Janez so leise, dass nicht mal er sich sicher war, ob er es nicht nur gedacht hatte. Ein Mädchen hatte ihn geküsst...das war der Hammer...nicht, dass er mit der Sache an sich nicht klargekommen wäre, nein, er war es einfach nnicht gewöhnt, dass sich die Leute ihm gegenüber wirklich nett verhielten...er war wirklich verwirrt...ohne eswirklich zu spüren.
Diese gefühle...jedes Mal, wenn sie mich berührt..., dachte Janez, ob es nur an ihr liegt? Oder gibt es da einen Aspekt meiner Fähigkeit, den ich noch nicht kenne?
Er wusste keine Antwort auf die Frage. Er wollte auch nicht weiter darüber nachdenken. Ich habe mein ganzes Leben in meinen Gedanken zugebracht. Vielleicht sollte ich einfach einmal akzeptieren, was mir passiert. Bei diesen Leuten kann ich ich sein...wann wäre ein besserer Zeitpunkt, es zu versuchen?
Da viel ihm eine, dass er das Mädchen nicht nach ihrem Namen gefragt hatte...naja morgen war auch noch ein Tag - ein Tag der fast nur besser werden konnte, als die vergangenen Jahre.
Die verwirrenden Gedanken an das Mädchen und das, was sie mit ihm gemacht hatte - was auch immer es gewesen sein mochte - ablegend, beschloß er, sich noch einmal hinzulegen und zu versuchen, etwas schlaf zu bekommen. Sie hat wohl recht., dachte Janez, ich kann nicht gut aussehen, ich sollte schlafen...
Mit diesen Gedanken rollte er sich im Höhleneingan zusammen und bemerkte auf einmal, wie kalt es eigentlich war...nicht schlimm, aber unangenehm. Es störte ihn wenig. Innerhalb weniger Minuten war er eingeschlafen...

„Nicht viel Schlaf heißt nicht gar keinen Schlaf“, erwiderte sie. Seine Feststellung quittierte sie mit einem schwachen Lächeln. „Es war ein langer Tag“, lautete ihre ausweichende Antwort.
Den wahren Grund, die exzessive Nutzung ihrer Fähigkeit, verschwieg sie.
Sie hatte bisher niemandem an dieser Schule den Preis verraten, denn sie für das Heilen bezahlte. Aisha war sich ziemlich sicher, dass man sie, sobald das wahre Ausmaß dessen, was sie eine Heilung kostete, bekannt wäre, daran hindern würde sie einzusetzen.
Oder man würde es ihr zumindest nur mit Einschränkungen erlauben.
Sie hatte sich bereits von ihren Freunden nicht das Heilen verbieten lassen, auch wenn ihr die Enttäuschung und Hilflosigkeit in den Gesichtern derer, die ihr wichtig waren, weh getan hatte.
Aber das war nun einmal ihre Bestimmung, ihr Weg und sie würde diesem Weg treu bleiben.

Nicht viel Schlaf heißt nicht gar kein Schlaf, wiederholte er gedanklich und schüttelte schwach den Kopf.
"Nein, aber bis ich wirklich Schlaf brauche dauert es noch eine Weile."
Ihre Begründung auf ihre Müdigkeit erschien ihm verständlich und er nickte.
"Ja, sieht so aus."
Er selbst war zwar erst relativ spät zu der Gruppe gestoßen aber allein das Einstürzen der Höhle war wohl mit Aufregung und Stress gleichzusetzen.
Erneut sah er sich in der Höhle um, stellte jedoch fest, dass es mittlerweile niemanden mehr gab der aufgelöst in einer Ecke saß und die meisten schon wieder völlig ruhig schienen.
Gut so - eine Massenpanik hätte niemand gebraucht können.

Sobald Mira von seinem Rücken gestiegen war, schüttelte sich Aiden, sodass Wassertropfen in alle Richtungen flogen. Verfluchtes Unwetter...
Sein Fell war klatschness und klebte ihm am Körper, er sah aus wie eine große Katze, die jemand zu ertränken versucht hatte. Als er mit dem Schütteln fertig war, sah er zu Mira, die etwas unsicher auf den Beinen war. 'Ich habe nicht gewusst, dass Leoparden so schnell sind', hörte er sie sagen. Er gab einen Laut von sich der irgendwo zwischen 'Sorry' und 'Tja' anzusiedeln war und sah sich dann ebenfalls in der Höhle um. Sein Fell sträubte sich, als er die niedergeschlagene Stimmung erfasste. Was war denn hier geschehen? Nur an dem Unwetter konnte es nicht liegen, dass die Schüler so erschöpft und fertig aussahen.
Auch die Besorgnis in den Gesichtern der Lehrer sprach für sich. 'Und nun?', fragte ihn eine zitternde Mira. Aiden stupste sie aufmunternd an und lief dann hinüber zu Lily, die Decken in der Hand hatte.
Erst für Wärme sorgen, dann die Fragen stellen, diktierte ihm seine innere Katze. Seun Wärmehaushalt stimmte diesen Prioritäten vorbehaltslos zu.
Mit den zwei Decken über seinem Rücken liegend kam er zu Mira zurück, wo er sich so drehte, dass sie die Decken nehmen konnte.

Schweigend sah Mi zu, wie die Tropfen aus Aidens Fell in einem weiten Umkreis den Boden benetzten. Auch sie bekam einige ab, doch es störte sie nicht - nasser konnte sie nicht werden.
Du scheinst Regen wirklich nicht zu mögen, dachte sie. Du hättest mich nicht suchen sollen... Wenn er sie nicht gesucht hätte, würde sie vermutlich immer noch dort draußen stehen... Wen kümmerte es schon?
Aiden machte ein undefinierbares Geräusch und sah sie an, doch sie wusste nicht, ob er ihr damit etwas sagen wollte. Entsprechend fiel ihr auch nichts ein, was sie antworten konnte.
Als er sie mit seiner weichen, warmen Katzennase anstupste, kam das so überraschend, dass sie automatisch zurückstolperte. Sie war Berührungen längst nicht mehr gewöhnt... Doch für Aiden mussten sie etwas so Beiläufiges sein, dass er vermutlich gar nicht so viel Bedeutung in sie legte. Es verstärkte nur das Ungleichgewicht, das zwischen ihnen herrschte, dachte Mi.
Sie bereute es dann, später, zurückgewichen zu sein. Die Berührung war so tröstlich gewesen. Hör auf damit. Du musst nicht getröstet werden...
Aiden lief dann einfach davon und sie hatte einen Moment, um sich zu sammeln. Sie atmete tief durch. Keine Tränen mehr jetzt... es reicht. Es fühlte sich so seltsam an, so ganz ohne Grund zu weinen.
Er kehrte mit Decken auf seinem Rücken zurück und die Aufforderung, sie an sich zu nehmen, war unmissverständlich. Zögernd gehorchte Mi. Sie hatte gute Lust, schon wieder 'Und nun?' zu fragen, aber sie tat es nicht. Stattdessen fragte sie: "Wohin?"
Wenn er Decken holte, hieß das wohl, dass sie sich einen Schlafplatz suchen würden. Und dass er zwei holte, bedeutete vielleicht, dass er nicht vorhatte, sie in der nächsten Zeit alleine zu lassen. Wie seltsam.

Hinati hatte sich, bevor das ganze Theater losging, so weit wie möglich von dem Mädchen weggesetzt, welches auf dem Hinweg solche Angst vor ihr hatte. Hinati hatte sich eine Decke aus einer ihrer Taschen rausgeholt. Sie war so weich, dass sie den harten Untergrund fast nicht mehr spürte.
Als die Leiche dann hineingeworfen wurde, hatte sie sich alarmiert aufgesetzt. Aber dann sofort wieder beruhigt. Es war ja nur eine Leiche. Nichts besonderes also. Während das ganze Gekreische losgegangen war, hatte sie sich die Ohren zugehalten. Nichts war schmerzvoller für eine Gestaltwandlerin, als das hohe Gekreische der verängstigten Personen.
Sie hatte überlegt zu helfen, doch dann war sie auf den Gedanken gekommen, dass es nicht so gut wäre. Wahrscheinlich hätte sie die Kreischenden einfach niedergeschlagen um Ruhe zu haben.
Nach einer ganzen Weile war wieder halbwegs Ruhe eingekehrt. Und Hinati hatte sich in ihre Decke wieder eingekuschelt.
Ein kurzer Blick in die Runde und sie merkte, dass das Mädchen, welches solche Angst vor ihr hatte immernoch in der gleichen Pose da saß. Die bemalten, oder Beschmierten Hände vor dem Gesicht und zusammengekrümmt an der Wand. Anscheinend hatte sie noch nicht mal die Leiche gesehen, oder etwas von der Panik mitbekommen.
Hinati drehte sich auf die andere Seite. Sollte Lomar sich doch um sie kümmern. Schließlich war er es gewesen, der sich um das Mädel gekümmert hatte.

Vivs Lächeln schwand langsam jedoch wieder. "Wer weiß, ob es in nächster Zeit so viel Grund zum Lächeln gibt..."
Jemand war tot. Keine Fähigkeit, kein Unfall - Mord. Anscheinend steckte eine Organisation dahinter und die Wahrscheinlichkeit, dass dies der einzige Mord war, den diese geplant hatte, war lächerlich klein.
Vivalie würde darauf garantiert nicht vertrauen. So lief das nun einmal nicht: Diese Personen hatten ihre Gründe, sie würden wiederkommen.

"Wir werden sehen." Darren zuckte mit den Achseln. "Wenn ich nur in den Zeiten gelacht hätte, in denen mein Leben und das vieler anderer nicht in Gefahr war, dann wäre meine Welt recht ernst und trübsinnig die meiste Zeit."
Er zögerte und blickte Vivalie von der Seite her an. "Vielleicht ist es die Kunst, auch noch in den dunkelsten Zeiten einen Grund zum Lächeln zu finden."