"Nun." Belustigt zog Darren eine Augenbraue hoch. "Es ist schön, wenn es dich nicht stört, Nayeli, aber wir Lehrer sind, ehrlich gesagt, gerade etwas im Stress deswegen. Einige Schüler haben sich noch nicht hier eingefunden und nach denen sollten wir zunächst sehen. Deshalb wäre ich euch beiden auch sehr dankbar, wenn ihr etwas Geduld hättet."
Wo waren eigentlich die ganzen anderen Lehrer? Finja, und Rabea, Lily, Thaddäus und so weiter? Alle verschwunden? Das passte Darren gar nicht. Wer fehlt noch?, fragte er Niamh in Gedanken. Aiden ist noch jemanden suchen gegangen. Mira hieß sie.... glaube ich. Der Name kam ihm vage bekannt vor, aber er hatte kein Gesicht dazu im Kopf. Ungewöhnlich. Normalerweise kannte er alle Schüler, es sei denn, sie waren neu.
Ihm fiel auf, dass Niamh ihm unlängst eine Frage gestellt hatte. Aurora? Er sah sich in der Höhle nach ihr um. Bisher hatte er nicht so sehr auf sie achten können; die restlichen Schüler und das unvorhergesehene Gewitter hatten seine volle Aufmerksamkeit verlangt. Nun... sie hat einiges durchgemacht... die Geschichte mit Levin, die Entführung... Er musste sich eingestehen, dass er selbst nur einen Bruchteil davon mitbekommen hatte - zu viel passierte in letzter Zeit. Wir sollten unbedingt eine Lagebesprechung ansetzen, wenn der Ausflug vorbei ist, dachte er. Mit allen Lehrern und den Schüler, die etwas über diese Organisation wissen, die uns schaden will. Und wegen Aurora... Diesen Gedanken richtete er erneut direkt an Niamh. Wenn sie schon in seinem Kopf herumpfuschte, sollte er wenigstens seinen Vorteil daraus ziehen. Vielleicht sollte jemand mit ihr reden. Sich um sie kümmern. Finja vielleicht... oder, wenn sie lieber mit jemand Gleichaltrigem sprechen will, eine Freundin. Wer kennt sie näher? Penny vielleicht? Er war sich nicht sicher.

Niamh lächelte leicht. "Ich bin der Meinung, dass das kein 'kleines' Unwetter wird. Aber wahrscheinlich ist das Ansichtssache." Die Schulleiterin ließ Darren reden. Warum war er eigentlich kein Schulleiter? Er war viel erfahrener und älter als sie. Sie war noch jung. Hatte keine Ahnung.Doch Cylantha wusste schon, was sie tat. Aufmerksam hörte sie Darren in Gedanken zu. Erst jetzt fiel ihr auf, wie unhöflich das aussehen musste. "Verzeiht mir. Aber Darren kommuniziert per Gedanken mit mir und ich kann diese hören." erklärte sie den beiden. "Gute Idee, Darren." erwiderte sie. "Und ich denke ..." [i]und hoffe ...".. dass der Rest noch kommt." meinte sie nachdenklich und schaute zum Ausgang der Höhle. "Ich denke, Finja wäre eine gute Wahl. Ich habe gesehen, dass sie einen guten Draht zu dem Mädchen hat." erwiderte sie lächelnd. Wo war Finja überhaupt?

(ooc: Das ist dein Einsatz, Aya ]

Aurora wusste nicht, was sie tun sollte außer Trübsal blasen. Immer mehr kamen in die Höhle und es wurde doch allmählich enger. Sie hasste Enge und wenn alle redeten und es dann laut wurde. Sie wollte einfach nur ihre Ruhe haben. Wieder fiel ihr Blick auf Kay. Schlussendlich gab sie sich einen Ruck und erhob sich. Schnell putzte sie den Staub ab und ging mit langsam Schritten auf Kay zu. Nur hoffte sie, dass er sie nicht ankeifen würde. Kay sah ziemlich schlecht gelaunt aus. Und aufeinmal empfand sie keine Antisymapthie mehr für ihn. Schließlich saßen sie im gleichen Boot. Sie beide hatten eine Fähigkeit, die sie sozusagen zu Einzelgängern machte. "Hey." sagte Aurora leise und zwang sich zu einem zarten Lächeln. In Sicherheitsabstand von 30 Zentimetern setzte sie sich neben ihm Jedoch roch sie die Fahne, die eindeutig von ihm ausging. "Sich zu betrinken ist keine Lösung." meinte sie nur und starrte gerade aus an die gegenüberliegende Steinwand.

[ooc: Ich eile, ich fliege Supernanny ist auf dem Weg]

Finja betrat die Höhle, ihre blonden Haare waren nass und klebten in dicken Strähnen an ihrer Kleidung und Haut. Sie schüttelte sich kurz, als wolle sie die Kälte in ihren Gliedern so loswerden und lief dann zielstrebig auf Darren und Niamh zu. Die Víla erreichte ihre Kollegen, als ihr Name fiel. "Wofür wäre ich eine gute Wahl?", fragte sie, sprach dann aber weiter, ohne eine Antwort abzuwarten: "Ich entschuldige mich für die Verspätung, ich habe noch einmal die Umgebung nach Nachzüglern abgesucht. Aber bis auf Aiden, der ja Mira suchen wollte, habe ich niemanden gefunden."
Ihr Blick schweifte durch die Höhle und sie entdeckte Aurora, die erstaunlicherweise, wenn auch mit einem Sicherheitsabstand, neben Kay saß. Beide wirkten nicht gerade gutgelaunt, um es gemäßigt auszudrücken. Finja runzelte ein wenig die Stirn, bevor sie leise seufzte und sich in Richtung der Schüler begab. "Ich sehe mal eben nach Aurora...und Kay. Sie wirken, als könnten sie etwas Fürsorge gebrauchen."
Gut, Kay würde vermutlich genauso freundlich reagieren wie immer, aber Aurora...Finja machte sich Sorgen um die Rothaarige, die eindeutig zuviel Schlimmes und zu wenig Schönes im Leben erfahren hatte.
"Hallo Aurora, hallo Kay", begrüßte sie die Beiden und setzte sich vor ihnen im Schneidersitz auf den Boden, etwas näher zu Aurora hin, da sie nicht wusste, wie Kay auf ihre Nähe reagieren würde. Aus ihrer Rocktasche beförderte sie eine Packung Schokolade zu Tage und bot sie den Beiden an. "Ich habe gehört, Schokolade soll glücklich machen. Und eine Portion Glück ist nie verkehrt." Sanft lächelte sie.

Aurora fühlte sich, als würde sie gleich an Ort und Stelle einschlafen. Diese Höhle war eindeutig besser, als der Kerker der Mordo Fea. Ob es wohl Levin gut ging? Sie seufzte tief und schloss nun die Augen. Vor ihrem inneren Auge sah sie Levin und schon ging es ihr ein wenig besser. Ihre Mundwinkel hoben sich sogar nach oben.
Plötzlich hörte sie eine warme, weibliche Stimme und sie schreckte auf. Ihre Augen waren angstgeweitet. Doch als sie sah, wer da vor ihr saß, beruhigte sie sich und entspannte sich.
Ihr Blick fiel auf die Schokolade. Aurora wollte nicht unhöflich sein. Aber Hunger hatte sie nicht wirklich und sie bezweifelte, dass es bei ihr momentan half. "Hey." sagte sie leise und zog ihre Beine an sich. Starrte stur auf den Boden vor sich und schlang ihre Arme um ihre Beine. Ihren Kopf lehnte sie gegen ihr Knie und schaute dann erst Finja an, die durchnässt war. "Danke, aber ich möchte nichts." erwiderte sie freundlich und seufzte dann tief. Sie war viel zu deprimiert, als dass sie jetzt Schokolade essen wollte.

[Nach Zeitsprung]

Aisha saß in einer Ecke der Höhle, in der sie Schutz vor dem Unwetter gesucht hatten, ihre Gitarre ruhte in ihrem Schoß. Sanft zupften ihre Finger die Saiten, gedankenverloren spielte sie eine kleine Melodie vor sich hin, die an das Prasseln von Regentropfen auf Stein erinnerte.
Sie mochte den Regen, in jedweder Form, die er annahm. Vom feinen Niesel- oder Sprühregen bis hin zu einem ausgewachsenen Unwetter, wie es nun draußen tobte. Nach einem Regenguss roch die Luft immer so sauber, so frisch, alles glänzte nass, befreit vom Schmutz.
Wasser spendete Leben, das war eine Tatsache und ihre Affinität zu dem Element des Lebens kam nicht von ungefähr. Nur allzu oft unterstützte dieses Element den Prozess der Heilung, der natürlichen zumindest.
Zwar würde Aisha die Heilung, die ihre Fähigkeit versprach, nicht als abnorm bezeichnen, aber dennoch sagten ihr die alten Wege, die der Kräuter und Bandagen zu.
Leise summte sie die Gitarrenmelodie vor sich hin, die Welt um sich herum vergessen.

Aurora hatte ihre Augen geschlossen, ihre Mundwinkel deuteten ein Lächeln an. An wen dachte sie wohl?, fragte sich Finja, bevor sie sich selbst eine Närrin schalt. Levin. Selbst wenn er nicht hier war, schien der Elb Aurora zu helfen. Musste wahre Liebe schön sein...
Sie erschrak selbst ein wenig, als Aurora beim Klang ihrer Stimme so zusammen zuckte und sie mit angstvoll aufgerissenen Augen anstarrte. Doch zum Glück beruhigte sich die Rothaarige sofort wieder und nahm eine entspanntere Haltung ein.
So tief in Gedanken versunken?
Ihre Schülern zog die Beine an und schlang ihre Arme darum, ihr Kopf ruhte oben auf. Die Schutzhaltung berührte Finja, sie ließ Aurora verletzlich aussehen. Und das war sie auch, mehr als man zunächst glaubte. Allerdings ruhte eine Stärke in ihr, die sie hoffentlich noch erkennen würde.
Aurora sah sie an und lehnte die Schokolade freundlich, aber bestimmt ab. Finja, die mit der Ablehnung bereits gerechnet hatte, legte die Packung mit der Schokolade hin, sodass sie im Fall einer Meinungsänderung zugänglich war.
Als die Rothaarige tief seufzte, wurde der Ausdruck in Finjas Augen weich, sie rutschte über den Steinboden, bis sie neben Aurora an der Wand lehnte. Sie würde Aurora soviel Nähe spenden, wie diese brauchte und wollte.
"Es wird nicht einfacher, hm?", meinte sie leise.

Lily ging hinter den anderen hinterher. Auch wenn das nicht angeordnet war und Vivalie das Schlusslicht gebildet hatte, war sie doch ebenfalls die letzte mit gewesen. Schließlich war Vivalie eine Schülerin und Lily musste auf sie aufpassen.
Es hatte schon zu regnen begonnen, als sie die Höhle erreicht hatten. Der Regenguss wurde immer stärker. Ihre schwarzen Haare waren bereits durchbässt und sie schloss sich Darren und Niamh an, die direkt in der Mitte der kleinen Höhle standen. Die Schüler waren sehr erschöpft. Die Augen wirkten leer und müde. Doch sicher wussten das Niamh und Darren. Sicherlich musste sie das nicht wiederholen. Aber irgendetwas mussten sie tun, um die Stimmung ein wenig aufzulockern und da fing sie auch schon an nachzudenken. Sie würde der Schulleiterin und dem Direktor nachher ihre Idee erleitern.

Aurora war froh, dass Finja sie zu nicht drängte. Sie war froh, dass Finja bei ihr war. Sie war froh, dass sie gerade nicht alleine war und die Lehrerin eine Art Stütze für sie war. Die Schokolade ruhte auf dem kalten Steinboden. Aurora warf noch einmal einen kurzen Blick drauf. Aber das Interesse war eher gering. Hielt sich in Grenzen.
Finja setzte sich neben sie. Die Hexe-Riesarierin hätte sich an sie lehnen können. Finja hätte sicherlich nichts dagegen gehabt. Doch irgendwie ... wäre es gegenüber von Kay unfair gewesen. Er konnte sich an niemanden lehnen. Woher Aurora diese Anteilnahme nahm, wusste sie nicht. Da sie Kay eigentlich nie sonderlich leiden konnte. Und dies beruhte wahrscheinlich auf Gegenseitigkeit. Aber sie war nicht gemein oder unfair. Schließlich besaß sie auch noch ein Herz.
Die Rothaarige schüttelte den Kopf. "Nein, es wird nicht einfacher. Und mein Gefühl sagt mir, dass es noch schwerer werden wird. Ich glaube, das ist erst der Anfang von etwas Großem und es wird uns alle einschließen." sagte sie leise und schloss die Augen. Sie waren alle mit dieser Geschichte unweigerlich verbunden und es gab kein Entrinnen mehr.
Aurora wusste, dass sie jetzt stark sein musste und nicht aufgeben durfte. Auch wenn Levin momentan nicht da war. Aber ihre grenzenlose Hoffnung blieb. Levin würde sicherlich irgendwann zurückkommen. Doch Aurora wusste nicht, dass dies bald sein und ihr Leben unweigerlich verändern würde.

OOC: Wenn sie wüsste .__.

"Okay, wir ziehen uns dann zurück.", sagte Julie und zog Nayeli von den Lehrern weg.
"Scheint, als wären wir jetzt hier auf der Schule.", sagte sie begeistert und drückte Nayelis Hand.
Sie strich eine rote Strähne aus dem Gesicht ihrer Freundin.

(schön, dass ihr mir so viel Zeit zum Antworten lasst... -.-)

Kay sah überrascht auf. Aurora? Er hatte nicht erwartet, dass sie sich jemals wieder in seine Nähe wagte. Er hatte geglaubt, sie würde ihn ebenfalls hassen. Und dass das das Beste für sie war. Bei dem, was er so mitbekommen hatte, hatte sie schon genug durchgemacht. Und er stellte nur eine weitere Gefahr auf ihrem Weg dar.
Aber offensichtlich war sie zumindest immer für eine Überraschung gut. „Du denkst wirklich, ein halber Meter ist genug?“, erwiderte er anstelle einer Begrüßung und rutschte noch ein paar Zentimeter von ihr weg. „Nimms nicht persönlich.“, fügte er etwas versöhnlicher hinzu. Was brachte es, wenn er sie auch noch schlecht behandelte. Penny… es tat weh, den Namen zu denken – Penny war das beste Beispiel dafür, dass es nicht funktionierte. Die Leute schienen nicht zu begreifen, wann sie auf Distanz gehen mussten.
Er lallte immer noch ein wenig, aber bei weitem nicht mehr so schlimm wie vorhin. Der Alkohol begann schon – gnädigerweise seine Erinnerungen zu trüben. Aber leider nicht die, auf die es ankam. Die konnte er, die durfte er nicht vergessen. Um ihretwillen.
"Sich zu betrinken ist keine Lösung."
Kay blickte nun auf. Also merkte man es ihm immer noch so deutlich an. Kein Wunder – er hatte vermutlich in seinem ganzen Leben noch nie so viel in so kurzer Zeit getrunken.
„Das dachte ich auch nicht.“, sagte er leise und fasste sich mit der Hand an die schmerzende Stirn. Ich dachte, es hilft zu vergessen. Alle Probleme zu betäuben. Die alten Klischees eben.
„Um ehrlich zu sein, hab ich vermutlich gar nichts gedacht.“ Nichts Sinnvolles zumindest.
Als Finja zu ihnen kam, verstummte er augenblicklich. Aus irgendeinem Grund machte ihre Nähe ihn befangen. Als ob die Lehrer nicht längst wüssten, was du getan hast. Was für ein Monster du bist. Niamh wusste es sicher. Sie konnte schließlich Gedanken lesen. Und er konnte nicht hoffen, dass sie es für sich behielt.
Er senkte den Kopf auf die Brust, behielt Finja und Aurora jedoch unter halbgeschlossenen Augenlidern im Blick. Warum kamen sie weiterhin alle zu ihm, gerade dann, wenn er am gefährlichsten war?
Er schwieg zu Finjas Angebot – schließlich redete schon Aurora. Und die hatte Trost sicher nötiger als er. Was er nötig hatte, waren Steinwände und ein Kerker. Ein Schloss, das man am besten nie wieder aufbekam.

Kay schien sie bemerkt zu haben. Denn er erhob seine Stimme und sprach mit ihr. Dann lachte sie.
Das erste Mal an diesem Tag. "Ach Kay, du solltest wissen, dass ich keine Angst vor dir habe.
Nur großen Respekt." Durch ihre grünen Augen sah sie, wie er wegrutschte. Sie wusste, dass es nicht
wegen ihr war. Und trotzdem versetzte es einen kleinen Stich in ihrem Herzen. "Außerdem ist es meine
Entscheidung, wie nah ich mich neben dich setze. Mach dir darüber mal keinen Kopf, ob du mich verletzen
könntest." Und selbst wenn ... Es wäre mir egal. Aurora sah das Leben gleichgültig mit einem kleinen
Funken Hoffnung. Levin würde zurück kommen. Irgendwann bestimmt. Er hatte gesagt, dass er sie nicht verlassen würde. Niemals! Der Elb hielt seine Versprechen. Das wusste sie.
Aurora seufzte tief. "Dann esse wenigstens ein Pfefferminzbonbon. Das würde die Fahne ... erträglicher machen. Ja, Kay, du solltest aber anfangen zu denken." Nun wurde sie ernst. "Warum hast du dich betrunken? Du müsstest doch wissen, dass das keine Lösung ist. Nicht ich bin dumm und naiv. Du bist es, weil du glaubst, Alkohol würde alles besser machen. Aber so ist es nicht. Dadurch werden deine Probleme nur schlimmer." Während sie redete, hatte sie sich komplett zu ihm gewandt. Sie bezweifelte, dass ihre Worte ihn berühren würden. "Denk einfach mal darüber nach. Mehr verlange ich nicht."
Kay war eigentlich kein Dummkopf. Sicherlich hatte er es nur aus Frust getan. Warum auch immer. Sie kam doch auch nicht mit sich zurecht. Aber niemals würde sie trinken. Die Halbhexe hatte mit ansehen müssen, was es aus ihrem Vater gemacht hatte. Und das war nicht gerade schön. "Alkohol verdirbt den Charakter des Menschen." murmelte sie leise und versank wieder in Gedanken. Zog wieder ihre Beine an sich und legte ihren Kopf auf ihre Knie.

[Einstiegspost]

Mühsam, Schritt für Schritt, kämpfte sich ein junger Mann durch das tosende Unwetter, hoffend, dass er wenigstens auf dem richtigen Weg war. Aleph hatte eigentlich einen entspannten Tag im Sinn gehabt als er heute Morgen aufgestanden war - einen Tag wie jeden anderen eben, mit der Ausnahme, dass er an diesem Tag etwas zu tun gedacht hatte, was er sich bisher nur jeden Tag aufs Neue vorgenommen hatte:
Sich endlich in der Schule zu melden.
Seit fast zwei Wochen hatte er Argumente dafür und dagegen abgewogen und war endlich zu dem Entschluss gekommen, dass es besser war seine Vergangeheit vorerst ruhen zu lassen. Wer hätte ahnen können, dass der Tag so weiterging?
Er war an der Schule gewesen und was hatte er dort gefunden? Einen Zettel. Mit einer vagen Ortsbeschreibung.
Hätte sein Entschluss nicht so fest gestanden und wäre er sich nicht sicher gewesen, dass er kalte Füße bekommen hätte wenn er die Anmeldung auf Morgen verschoben hätte, wäre er einfach wieder gegangen.
Aber stattdessen stapfte er jetzt hier durch den Regen und den Matsch, unweit des Zeltplatzes den er verlassen vorgefunden hatte auf eine Höhle. Geräusche drangen aufgrund des Sturms keine bis zu ihm durch, aber falls er die Gruppe dort nicht fand konnte er zumindest selbst Schutz suchen.

Doch kaum zwei Schritte in die Höhle hinein wusste er, dass er richtig war, denn jetzt hörte er leise geführte Unterhaltungen und sah im halbdunkeln einige Personen stehen.
Er blinzelte mehrmals um das Regenwasser aus dem Sichtfeld zu verbannen und strich sich merklich genervt die klatschnassen Haare aus dem Gesicht.
Dann sah er sich einige Sekunden lang um und versuchte auszumachen, an wen er sich zu wenden hatte.
Großartig. So wie es aussieht sind tatsächlich nur Schüler hier drin...
Es fiel ihm wirklich schwer überhaupt etwas zu erkennen, geschweige denn auch noch herauszufinden bei welcher schemenhaften Gestalt es sich um einen Schüler und bei welcher es sich um einen Lehrer handelte, also entschloss er, einfach abzuwarten bis jemand ihn darauf ansprach was er wollte.
Um das restliche Wasser so gut es möglich war loszuwerden schüttelte er sich energisch und einem nassen Hund nicht unähnlich und lehnte sich dann mit verschränkten Armen abwartend an die Höhlenwand.

Nayeli durchströmte ein wohliges Gefühl, als Julies Finger ihr Gesicht berührten. Sie lächelte glücklich und erwiderte: "Sieht wohl ganz so aus." Julie sah müde aus. "Du.. Ich korriegiere ihr solltet euch irgendwo hinsetzen und ausruhen. Es war ein langer Weg hier her." Sie blickte sich in der Höhle um und entdeckte einen flachen Feldbrocken der aus der Wand herausragte. "Der sieht gemütlich aus." sagte sie und deutete mit dem Kopf in seine Richtung.

"Okay, wenn du meinst:", stimmte Julie mit einem Lachen zu. Sie zog sie mit sich und setzte sich auf den Stein. Nayeli zog sie neben sich.
Sie blickte ihr liebevoll in die augen. Schüchtern berührte sie ihr e Wange.

Niamh schaute zum Höhleneingang, wo ein fremdes Gesicht eingetroffen war. Doch er wirkte friedlich. Ohne schlechte Absichten. Zudem horchte sie sich ein wenig in seinen Gedanken herum. Die Schulleiterin bahnte sich einen Weg durch die Schulmassen direkt auf den Jungen zu. Er schien einen langen Weg hinter sich gehabt zu haben, wie es aussah. "Hallo, ich bin Niamh Elenora. Die Schulleiterin." stellte sie sich vor und gab dem fremden Jungen als Begrüßung ihre Hand. "Erstaunlich, dass du hier her gefunden hast." sagte sie sichtlich beeindruckt. "Komm erstmal ganz rein." meinte sie und führte ihn direkt in die Höhle. "Eigentlich war das alles nicht so geplant. Das kommende Unwetter hatte uns überracht und wir hatten Schutz gesucht." Kurz schaute sie zu Kay und Aurora. Den beiden wurde von Finja ein kleiner Besuch abgestattet. Erleichtert lächelte sie ihre Kolegin an. "Ich würde vorschlagen, dass du dich anmelden kannst, wenn wir wieder in der Schule sind und du dich ausgeruht hast. Morgen oder übermorgen. Denn ich habe nicht gerechnet, dass neue Schüler mich aufsuchen würden." erklärte sie ihm. "Aus diesem Grund habe ich kein Anmeldeformular hier." sagte Niamh mit einem entschuldigendem Lächeln.

Es dauerte gar nicht lange bis tatsächlich jemand auf ihn zukam. Eine junge Frau, die er beim provisorischen ersten Rundblick durch die Höhle eindeutig als Schülerin eingeschätzt hatte - wenn auch eine der älteren.
Jetzt, da sie auf ihn zukam konnte er besser erkennen, dass sie etwa in seinem Alter war. Vielleicht etwas älter, aber bei Frauen konnte man soetwas ja immer schlecht einschätzen.
Aleph staunte nicht schlecht als sie sich im als die Schulleiterin vorstellte. Ohne, dass er eswirklich bemerkt hätte zog er eine Augenbraue skeptisch nach oben und musterte sie während ihrer kurzen Vorstellung eindringlich.
Manieren? Wer brauchte die schon, wenn man in einer Höhle geboren worden war.
Als sie geendet hatte ergriff er die dargebotene Hand zur Begrüßung.
"Dass ich hergefunden habe war eher Glück als Können", erklärte er knapp bevor er sich ebenfalls vorstellte.
"Ich bin Aleph Colwyn."
Erst jetzt ließ er ihre Hand los und den Blick erneut durch die Höhle schweifen. Natürlich.
Bei seinem Glück hatte sie kein Anmeldeformular dabei.
Vielleicht war das ein Wink des Schicksals und er sollte einfach kehrt machen und wieder gehen?
So in Gedanken abgedriftet bemerkte er gar nicht, dass er auf die letzten Sätze der Schulleiterin nicht weiter eingegangen war.

Nayelis Herz pochte laut. Sie lächelte, als sie Julies Blick auffing. Ihre blauen augen waren einzigartig. Sie griff nach Julies Hand, die auf Nayelis Wange ruhte und hielt sie vorsichtig fest.
Nayeli fühlte sich unsicher. Unsicherer als in der Gegenwart jedes Jungen, den sie je getroffen hatte. Sie war nicht nur in Äußerlichkeit und ihren Fähigkeiten von ihren Eltern, sie war auch sonst völlig anders als ihre Familei und es gefiel ihr. Bei dem Gedanken, was ihr Vater wohl dazu sagen würde musste sich schmunzeln.
Julie war so komplett anders als ihre früherer Umgebung. Sie war liebvoll und sanft, auch wenn sie das nach Außen nicht unbedingt immer zeigte.

Niamh lächelte leicht über seine Gedanken. Sah sie wirklich noch so jung aus, dass man sie als Schülerin einschätzen konnte? In 10 Jahren würde sich das auszahlen. Da würde sie wohl auch noch so kung aussehen wie jetzt, hoffte die junge Schulleiterin.
"Dann scheinst du ja wirklich viel Glück zu haben." erwiderte sie lächelnd."Ich hoffe, dir macht es nichts aus, heute nacht in einer 'gemütlichen' Höhle zu schlafen? Morgen kannst du dir einen WOhnblock und dort ein Zimmer aussuchen, wo du schlafen möchtest." erklärte sie ihm. "Ah, Aleph Colwyn. Ein recht ungewöhnlicher Name. Aber was ist schon gewöhnlich in dieser Welt." meinte sie nachdenklich und wirkte ein wenig abwesend. Tauchte dann aber aus ihrer Träumerei auf. "So, wenn du magst, kannst du dich einer Gruppe anschließen. Die Schüler sind alle sehr nett." versuchte sie ihm Mut zu machen.

Erst jetzt sah Kay auf. Er hätte nicht gedacht, dass Aurora noch antworten würde. „Tatsächlich ist es aber meine Entscheidung.“, entgegnete er. Er bemühte sich um einen spöttischen Ton und scheiterte. „Weil ich derjenige bin, der dich umbringt, wenn… irgendetwas schief läuft.“
Verdammt! Es auszusprechen machte es nur noch schlimmer. Kay biss sich so heftig auf die Zunge, dass er sich fast sicher war, dass es bluten würde.
„Vielleicht… wenn dein Respekt nicht ausreichend ist, solltest du es doch mal mit Angst versuchen.“, schlug er mit zusammengebissenen Zähnen hervor. Er hatte keine Lust mehr auf all das. Konnte nicht verstehen, warum sie ihn nicht in Ruhe lassen, einfach hassen konnten.
Er würde ja selbst gehen, aber wohin denn bitte? Selbst er hatte genug Verstand, um zu wissen, dass die Schule die einzige Chance war, jemals aus diesem Teufelskreis auszubrechen. Jemals…
Gedankenverloren lauschte er Auroras Vortrag. Er unterbrach sie nicht, nicht ein einziges Mal, und sparte sich ein verächtliches Grinsen oder einen spöttischen Kommentar. Er hatte nicht das Recht herablassend zu sein. Und da es ja offenbar so wenig Wirkung zeigte, musste er sich auch nicht zu einer solchen Haltung zwingen.
Sie hatte ja Recht. Jedoch wusste er das alles schon längst. Er hatte selbst nie geglaubt, dass er so enden würde.
„Ich hab dir gesagt, dass ich nicht glaube, dass es eine Lösung ist.“, sagte er schließlich.

In Julies Bauch gribbelte es, als Nayeli nach ihrer Hand griff. Sie lächelte und ihre Augen strahlten.
"Du weißt, wie viel mir das bedeutet, dass du mit mir hier hergekommen bist. Ich will nicht mehr von meinen Eltern abhängig sein.", flüsterte sie.
"Ich will meine Fähigkeit nicht mehr fürchten", fürgte sie hinzu. Sie strengte ihren Geist an und ihre beiden Hände und das Gesicht auf dem sie lagen und Julies Gesicht wurden Unsicht bar."Ich will meine Gefühle nicht mehr verstecken." Sie gab Nayeli einen Kus auf die Stirn.

Celia schaute zu Hope hoch und schloss ihren Regenschirm. Die Höhle war bereits voll und die Lehrer schienen eine Art Konferenz zu halten. "Mir ist langweilig." meinte sie und löste sich von ihrer Gruppe. Von den zwei Feen und ihrem besten Freund. Celia hatte Lust, ein wenig die Höhle zu erkungen. Ein Feuer fehlte. Und leider auch das nötige Holz. Sicherlich durftens ie nicht rausgehen. Plötzlich wurde es hell in der Höhle. Ein Blitz. Und Celia schrie erschrocken auf, weil sie sich erschreckt hatte. Eigetnlich mochte sie ja Blitze. Aber nur, wenn sie in Sicherheit war. Und diese Höhle empfand sie nicht gerade als sicher. Es könnte soviel passieren. Nachdenklich betrachtete sie das Moos. Hätte man genügend Moos, könnte man ein schönes Schlaflager herrichten.

Erneut wurde er von Niamh aus den Gedanken gerissen und konnte ein leises Prusten nicht unterdrücken als die Höhle als Schlafmöglichkeit erwähnt wurde. Für ihn gab es weitaus unbequemers als Höhlen. Betten, beispielsweise, waren ihm oft zu weich und nicht selten hatte er deswegen schon die eine oder andere Nacht auf dem Fußboden verbracht. Als Antwort schüttelte er nur den Kopf, wirkte dabei aber noch immer sichtlich belustigt - etwas, das ihm verging als sie etwas weiter auf seinen Namen einging.
Das Gesicht wurde ernst und er war bemüht, nicht zu zeigen dass es sich dabei um ein Thema handelte, dem er lieber aus dem Weg ging. Immerhin war sein Name mit Schuld an diesem ganzen Desaster, doch zum Glück sprach sie bereits weiter.
"Danke", blockte er ihre Versuche ihn in die Gruppe zu integrieren direkt zu Beginn ab.Natürlich war er ein Gruppenmensch, schon immer gewesen. Aber zu viele Fremde auf einem Haufen behagten ihm ganz und gar nicht. Zu groß war da die Chance, dass einer von ihnen etwas entgegen aller Erwartungen tat - je mehr Personen desto größer die Chance auf Ärger. Das hatte er gelernt und daran hielt er sich.
Als Zeichen, dass er sie verstanden hatte nickte Aleph knapp und ließ sich dann wo er stand einfach zu Boden gleiten um sich, ein Knie angezogen, an die Höhlenwand zu lehnen.
Der gelegentliche kalte Wind der von draußen hineinzischte störte ihn dabei kaum.

Nayeli blickte erst verduzt, dann lächelte sie. "Ich auch nicht." Sie küsste Julies Handfläche. Es war ein komisches Gefühl. Nicht unheimlich, oder falsch, es war wunderbar, aber ungewohnt. "Du brauchst keine Angst zu haben. Wir sind zusammen. Hier. Wir habens bis hier hin geschafft, dan schaffen wir auch den Rest." flüsterte sie.

Aurora seufzte tief. "Kay, soll ich dir mal ganz ehrlich was sagen? Du bist nicht der einzige mit einer
zerstörerischen Fähigkeit. Manchmal glaube ich, dass du denkst, du bist der einzige, der ein schweres Los mit seiner Fähigkeit gezogen hat. Aber das ist gar nicht wahr. Mir geht es genauso und etlichen anderen Schülern hier auch. Mal abgesehen davon, dass jede Fähigkeit auf seiner Art und Weise gefährlich ist. Und ich könnte dich mindestens genauso umbringen, weitaus schmerzvoller
als du es dir je erträumen kannst." Bei den letzten Worten war ihre Stimme leiser geworden. "Das weißt du sicherlich, oder? Schließlich hast du schon Bekanntschaft mit meiner Fähigkeit gemacht." fügte sie knapp hinzu. "Ich habe wirklich keine Angst. Tut mir Leid, wenn ich das sagen muss. Aber andere Dinge
sind weitaus furchteinflößender als deine Fähigkeit." erwiderte sie monoton. Beinahe kühl.
Dann seufzte sie wieder tief. "Aber es hat keinen Sinn, dich irgendwie zu bekehren, oder?" fragte sie ihn hoffnungsvoll. "Wirst du weitermachen? Wirst du weiter trinken? Ich würde dir allerdings davon abraten. Alkohol verdirbt den Charakter von jedem. Außerdem ..." Aurora machte eine kurze Pause und schaute zu Niamh. " ... wirst du das nicht vor ihr geheimhalten können. Sie ist eine Gedankenleserin. Aber sicherlich ist dir das schon aufgefallen, oder?" Aurora lächelte leicht schief.