Auch Finja blieb stehen und sah auf den See hinaus. Sie nahm eine Bewegung wahr und ahnte was nun kam.
Calebs Arm legte sich um ihre Schulter und sie ließ es wie gestern bereits zu. Er war charmant und guter Tänzer, sie mochte ihn durchaus. Aber da war etwas an ihm was sie zögern ließ, hinzu kam Levins warnender Blick gestern Abend. Sie musste vorsichtig sein.

Nein, sie wies ihn nicht ab. Zum Glück. Er konnte seinen Plan weiterführen. Zu Stufe 2. Seine Hand spielte mit einer lockeren Haarsträhne von ihr herum. Er schaute zu ihr herunter. Finja war wirklich schön, wie er feststellte. Wenn er nur nicht ein Mordo Fea wäre und einem Plan nachging.... Leise seufzte er. Aber was nun war, war nun mal...

[wieso haben meine charas eigentlich alle so ein beziehungspech? ich mein penny+kay=drama, finja+Caleb= Ausführung eines bösen Plans und von Levin und Aurora will ich gar nicht reden XD]

Finja hörte ihn seufzen und sah ihn fragend an "Stimmt etwas nicht?", fragte sie ihn besorgt.
Sie spürte nur zu deutlich seinen Arm um ihre Schulter, die Hand die mit einer losen Haarsträhne spielte...
Es fühlte sich schön an, aber sie wusste, dass etwas hier nicht stimmen konnte.

"Nein, es ist alles perfekt." flüsterte er leise. Dieser Moment war so schön. Er wollte jetzt nicht an seinen Plan denken. Er wollte den Moment mir Finja genießen, die ihn so faszinierte. Sein Blick blieb noch immer an ihr heften. Behutsam hob er seine andere Hand und strich ihr leicht über ihre Wange.

Ihre Erwiderung blieb ihr im Hals stecken, als er sie ansah und über ihre Wange strich.
Was...was geschah hier?, dachte sie benommen. Sie schloss ihre Augen, spürte die warme Berührung überdeutlich. Es war wirklich perfekt. Nahezu. In ihrem Hinterkopf blieb eine warnende Stimme bestehen, doch sie versuchte sie zu ignorieren um den Moment zu genießen.

Stufe 2 schien besser zu klappen als gedacht und nun konnte er ganz langsam zu Stufe drei übergehen. Seine Hand verweilte auf ihrer Wange und hob ganz leicht ihr Gesicht an. "Du bist wunderschön." flüsterte er. Und seine Worte spiegelten seine Gefühle wider. Konnte es sein, dass er sich langsam in Finja verliebte? Nein, das konnte doch nicht wahr sein!

Finja öffnete ihre Augen und sah immer noch leicht benommen in Calebs Gesicht. Die dunklen Augen ihres Gegenübers erinnerten sie an ihn. Schlagartig war sie wieder auf dem Boden der Realität angekommen. Sie sollte Caleb nicht trauen. Bereits einmal hatte sie einem Mann vertraut und das war der größte Fehler ihres Lebens gewesen. Unschlüssig verharrte sie, nicht wissend ob sie davonlaufen oder bleiben sollte.

Caleb lächelte. Und beugte sich leicht herab. Aber diesmal traute er sich nicht, weiterzugehen. Wie würde Finja reagieren, wenn er sie küssen würde? Was kümmerte es ihm eigentlich? Und jetzt merkte er, dass er einen fatalen Fehler begannen hatte. Er hätte jemand anderen diesen Auftrag machen lassen sollen. Aber es war bereits zu spät. Caleb hatte tatsächlich Gefühle für sie entwickelt. Zögernd schaute er sie an.

Finjas Herz schlug schneller, als er sich zu ihr herab beugte. Lauf, sagte ihr Verstand, lauf doch endlich weg!Aber sie konnte es nicht. Konnte und wollte jetzt nicht vernünftig sein, obgleich sie sich nur zu deutlich daran erinnerte, was das letzte Mal passiert war. Caleb war anders, redete sie sich ein, hatte dabei jedoch gleichzeitig Levins warnenden Blick vor Augen. Das würde dieser nicht ohne Grund tun, oder? Sie sah das Zögern in Calebs Blick. Zaghaft erwiderte sie sein Lächeln und schoss damit alle Warnungen in den Wind.

Emily saß auf einem Baum und sah zu Caleb. Wie konnte er das nur so dermaßen vermasseln ? fragte sie sich Da gab man ihm eine der einfachsten Aufgaben und dann soetwas. Und wofür würde sich Levin entscheiden ? Sie würde ihm nicht mehr trauen.

Sie lächelte. Finja lächelte ihn tatsächlich an. Und somit fühlte er sich in seinem Tun bestätigt und wagte den nächsten Schritt. Kurz beugte er sich noch mehr nach unten, legte seinen Kopf leicht schräg und schloss dann die Augen. Und dann trafen seine Lippen vorsichtig auf ihre. Er verharrte so und wartete ihre Reaktion ab. Seine Gefühle rotierten und spielten gleichzeitig verrückt. Ja, es war ein Fehler gewesen und jetzt war es zu spät.

Emily stöhnte genervt. Er hats vermasselt. Die einfachste sache der Welt. Sie sprang vom Baum. Super Caleb ! Das war total super cool lachte sie. Dann setzte sie sich 500m entfernt von den beiden in und kicherte leise. Alle vermasseln oder verlieben sich. Und wie es der zufall will, vermasselt und verliebten die beiden es schon. Naja Levin war eine ausnahme. Er war zu doof um es zu schaffen, aber Caleb ? Na toll.

Caleb löste sich ruckartig von Finja. Mist. Emily Black. Die kleine Hexe. Ebenfalls eine Schattenseele. Eine Mordo Fea. Verdammt, was suchte die kleine Göre hier? Fluchte er innerlich und schaute sie mit einem warnenden Blick an, der so viel bedeuten sollte, wie Das-gehört-alles-Plan- und-nun-verschwinde-endlich! Er hoffte, dass sie seinen Blick verstand.

[Levin ist zu doof? Hey! *empört guck* ]

Finja spürte seine Lippen weich auf den ihren. Ihr Herz machte einen Sprung, sie verharrte unschlüssig, ob sie diesen Kuss erwidern sollte. Wenn sie es tat, wer wusste wo das enden würde? Konnte sie Caleb trauen?
Sie zögerte einen Moment zu lange, denn im nächsten Augenblick hörte sie eine Stimme und er löste sich ruckartig von ihr. Caleb schien wütend zu sein, denn er bedachte das Mädchen, das in einiger Entfernung dasaß mit einem warnendem Blick. Langsam hob Finja ihre Finger und legte sie auf ihre Lippen. Wie in Trance fuhr sie darüber. Er hatte sie geküsst. Bilder kamen in ihr hoch, Erinnerungen und sie wich ein Stück zurück. Beinahe, beinahe hätte sie sich fallen lassen. Aber das durfte sie nicht. Nie wieder wollte sie so verletzt werden wie es das letzte Mal geschehen war.

Emly sah den Blick sie grinste und blieb sitzen. Sie wollte noch ein bisschen bleiben. Die ganze Situation war witzig.

Caleb fluchte innerlich. Warum hatte er keine Fähigkeit, die andere vertrieb? Dann wandte er sich an Finja, die mittlerweile einige Schritte zurück gewichen war. Super. Sein Plan schien gerade den Bach herunter zugehen. "Finja?" fragte er sanft und ging einen Schritt auf sie zu. "Es ... tut mir Leid." sagte er und zeigte Reue.

Emily spielte mit einer Blume. Sie sah grinsend zu Caleb. Das lief mal wieder super. Leuten Steine in den Weg stellen

Finja wich einen weiteren Schritt zurück. Sie sah ihn direkt an, schien aber durch ihn hindurch zu sehen.
Vor ihren Augen lief eine alte Erinnerung ab:
"Finja? Wo bist du?" Eine warme Männerstimme rief sie und lächelnd kam die junge Víla auf eine Lichtung gelaufen, wo ihr Liebster sie erwartete. Sie warf sich in seine Arme und er schlang seine um sie. Den Kopf an seine Brust vergraben, nahm sie nicht wahr, wie er den Kopf hob und jemandem zunickte.
"Es tut mir Leid", flüsterte es an ihrem Ohr. Irritiert blickte sie hoch, sah in seine Augen. Im nächsten Moment traf sie etwas am Hinterkopf und alles wurde schwarz.
Die Erinnerung verging und an Xanders Stelle stand nun Caleb, der sie reuevoll ansah. Sie schüttelte den Kopf. "Ich...muss hier weg", brachte sie hervor, drehte sich um und rannte davon.
>>>Die Klippe

Caleb war verdutzt. Dann lief Finja einfach weg. Er schaute zu Emily. "Ich bringe dich um, wenn du uns auch nur einen Schritt folgst." knurrte er sie an und lief Finja hinterher. Auch wenn er Gefühle für sie hatte, würde er den Plan vollenden. Denn wenn er etwas anfing, würde er es auch beenden.

tbc: Klippe

Penny und Kay erreichten den See. Die Hyade blieb am Ufer stehen und sah auf das friedlich daliegende Wasser hinaus, das im Sonnelicht funkelte wie tausende Diamanten.
Sie sah über die Schulter zu Kay, der ohne zuckende Blitze auf seiner Haut ungewohnt, aber nicht minder gut aussah.
Wollte er nicht ins Wasser? Oder hatte sie sich getäuscht in Bezug auf dem was sie geglaubt hatte? Das er es vermisste zu schwimmen?
Sie erinnerte sich an ihre erste Begegnung. Seine Füße waren knapp über dem Wasser gewesen, aber sein Blick voller Sehnsucht.
Nein, darin hatte sie sich nicht geirrt. Vielleicht brauchte er einen Anstoß? Nun, egal was es nun war, sie verspürte gerade Lust zu schwimmen. Wenn er es wollte, konnte er ja jederzeit dazukommen.
Langsam ging sie auf den See zu, watete durch das seichte Uferwasser immer weiter hinein, bis das Wasser ihr oberhalb der Hüftlinie stand. Dann stieß sie sich vom Boden ab und schwamm mit gemächlichen Zügen.

Abwartend stand Kay am Ufer. Das Wasser lockte; er verspürte einen fast unwiderstehlichen Drang in die Fluten einzutauchen. Doch er konnte nicht. Er wagte es nicht einmal den kleinen Zeh hineinzustrecken. Viel zu schnell konnte etwas passieren, es musste nur die Elektrizität zurückkehren und schon würde alles in Reichweite des Wasser getötet werden, jeder einzelne Fisch, genau wie auch ... Penny.
Er konnte einfach nicht! So sehr er versuchte sich zu überwinden, er konnte nicht einen einzigen Finger rühren, der ihn näher an den See brachte. Stattdessen ging Kay einen Schritt zurück. Er fühlte sich wie entzwei gerissen zwischen der Sehnsucht nach dem Wasser, seinem Element und der schieren Panik, die ihn erdrückte und ihm fast die Luft zum Atmen nahm. Er schnappte nach Luft und wünschte sich plötzlich, Penny wäre bei ihm geblieben.

Irritiert weil sie nichts von Kay hörte drehte Penny sich um und ihre Augen weiteten sich ein wenig überrascht, als sie ihn am Ufer sah, er war einen Schritt zurückgewichen und schien nach Luft zu schnappen.
Sofort schwamm sie ans Ufer zurück und kam auf ihn zu. Vor ihm blieb sie stehen, das Wasser lief an ihr herab.
Sie sah ihn eine Weile einfach nur an, bevor sie kurz zögerte und ihn dann einfach umarmte, nass wie sie war. Keine Stromstöße durchzuckten ihren Körper, die Elektrizität war immer noch fern.
Und vermutlich war es genau das worum Kay sich sorgte. Wann seine Fähigkeit zurückkehrte.
Es schien ihr wie Stunden, obwohl es sicherlich kaum eine Minute gewesen war, als sie ihn wieder losließ und ihn sanft anschaute.
"Noch ist die Elektrizität fern", sagte sie leise. "Du solltest das nutzen"
Sie blickte bedeutungsvoll auf den See.
"Wenn du Angst davor hast jemanden unabsichtlich zu verletzen, bleibe ich am Ufer, versprochen"

Ohne groß nachzudenken, legte Kay die Arme um Penny und hielt sie einfach fest. Oder vielleicht hielt er sich auch an ihr fest, so genau wusste er das nicht.
"Du bist nicht die einzige da draußen.", sagte er bitter, aber ohne Vorwurf in seiner Stimme. Nicht sie war schuld an seiner Angst.
Wassertropfen glänzten nun auch auf seiner Haut, doch es störte ihn nicht.
"Mein Kopf weiß es.", murmelte er und vergrub das Gesicht in ihren Haaren. "Dass nichts passieren wird. Aber ein Teil von mir kann es nicht glauben. Ich kann einfach nicht!"
Es war zu viel geschehen, das er nicht vergessen konnte.

Penny war überrascht, als Kay seine Arme um sie legte und sie festhielt, ließ es aber nur zu gerne zu. Er vergrub sein Gesicht in ihren Haaren und instinktiv legten sich ihre Arme um ihn, streichelten beruhigend über seinen Rücken.
"Du musst nichts tun, was du nicht kannst. Was der Kopf weiß ist eben nicht alles, er ist nicht der Alleinherrscher", erwiderte sie leise. "Vielleicht kann man aber diesem Teil, der es nicht glauben kann, zeigen, dass es wahr ist. In kleinen Schritten."
Sie betrachtete die Wassperlen die an seiner Haut herabliefen, übertragen von ihrer nassen Haut an seine, vormals trockene.
"Das hier ist doch schon ein guter Anfang"

"Ich werde es dennoch nicht tun.", gestand Kay bedrückt. "Dafür ist zu viel passiert..."
Es fühlte sich immer noch seltsam an, hier gemeinsam zu stehen, so eng beieinander, und gleichzeitig so überraschend normal, wie etwas, auf das er lange gewartet hatte. Etwas, das er lange vermisst hatte. Und es machte Kay beinahe glücklich. Trotz allem anderen.
"Ganz gleich, wie sehr ich es mir wünsche, vielleicht werde ich es nie wieder tun können." Irgendetwas in seinem Körper blockierte, sobald er auch nur den Gedanken fasste.