"DAs ist er wohl.", stimmte Delayne Alyshas Aussage über Timon zu.
"Nein, der Unterricht ist noch nicht vorbei."

"Darren wird wollen, dass ich es auch versuche.", murmelte Al. "Und wann habe ich die Chance schon einmal?" Sie überlegte kurz, dann legte sie Viv die Hand auf die Schulter. "Ich bin gleich wieder da." Sie lief los, vielleicht konnte sie es noch rechtzeitig schaffen. Je schneller sie wieder hier war, desto besser. (>>>Steinbruch)

Als Alysha den Raum verlassen hatte, setzte sich Delayne auf ihren Platz. Sie sah Vivalie an.
"Du siehst müde aus. Wann hast du das letzte Mal geschlafen?", fragte sie besorgt.

Alysha schlüpfte durch den Türspalt zurück ins Innere und ließ sich wieder am Tisch nieder. "Entschuldigung.", murmelte sie heiser.

Viv lächelte Delayne beruhigend - wie sie hoffte - an. "Tatsächlich habe ich letzte Nacht geschlafen... wenn auch nicht viel. Es ist ja auch einiges passiert..." Ihre Stimme verklang zu einem Murmeln; noch immer umfassten ihre Hände die Teetasse, doch sie trank nicht. "Es war nicht immer so.... hey, Al.", begrüßte sie ihre Freundin, als diese das Zimmer wieder betrat.

Alyshas Blick wanderte aus dem Fenster. Seit dem Gespräch am See war sie tief in Gedanken versunken. Eine Taube flatterte draußen vorbei und irgendwie erinnerte sie der Vogel an Sorrow. Die kleine Elfe hatte das geliebt...
Manchmal kam es Al so vor, als wäre das der Punkt gewesen, von dem an alles schief gelaufen war. Mit Sorrows Tod hatten sie ihre Zuversicht verloren, ihren Frohsinn und ihre Hoffnung. Und zum Teil war es ihre Schuld... Sie musste es ihr sagen.
"Viv?", fragte Al zaghaft. "Ich... ich würde gern Sorrows Grab besuchen."

Delayne wusste nicht, von wem Alysha sprach, deshalb fragte sie Vivalie: "Hast du Alpträume?" Es klang mitfühlend und ehrlich besorgt, da Delayne wusste wie es war, wegen Alpträumen nicht schlafen zu können.

Viv öffnete den Mund, um etwas auf Alyshas Aussage zu erwidern, doch die Gedanken überstürzten sich in ihrem Kopf. Sorrows Grab... Würde Al dort einfach nur hingegen wollen, wäre sie gegangen - sie schien sich wohl zu wünschen, dass Vivalie mitkam. Doch sie war erst vor kurzem dort gewesen! Sie wollte diesen Ort eigentlich nicht noch einmal sehen, auch wenn sie wusste, dass das unfair Sorrow gegenüber war - schließlich war es Vivalies Schuld.
Über all diese Gedanken, bemerkte sie nicht, dass Delayne etwas gesagt hatte.
"Und du willst... jetzt gehen?", fragte sie Al ungewöhnlich zaghaft.

"Du willst nicht gehen.", stellte Alysha aufmerksam fest. "Es tut mir leid.", murmelte sie plötzlich verlegen. "Ich sollte dich nicht daran erinnern." Für Viv musste es tausendmal schlimmer als für sie selbst sein. Dabei war es nicht einmal ihre Schuld...

Viv schüttelte plötzlich den Kopf, sie wusste selbst nicht genau, warum sie ihre Meinung so abrupt änderte. Vielleicht, weil sie zuvor nicht wirklich darüber nachgedacht hatte; der Schock war größer geworden.
"Ich war schon mal da.", erwiderte sie und überraschender Weise klang ihre Stimme fest. "Da schaffe ich es auch noch einmal."

"Es sollte keine Prüfung sein.", murmelte Alysha nachdenklich. "Nur ein Ort der Erinnerung."
Aber wenn die Erinnerungen quälend waren... sich in den Kopf bohrten wie glühende Pfeile. Sie verstand Vivalie nur allzu gut.

Vivalie erhob sich.
"Nein, wir gehen." Sie wusste nicht, woher sie die Entschlossenheit nahm. Sie wusste nicht einmal, warum sie gehen wollte. Vielleicht, um sich selbst zu beweisen, dass sie es konnte, dass sie sich nicht von Erinnerungen besiegen ließ. Sie atmete tief durch, dann sah sie zu Al hinüber. "Kommst du?"

Al nickte und erhob sich ebenfalls. Sie räusperte sich - ohne Erfolg. "Ich weiß nicht, wie lange meine Stimme noch mitmacht.", sagte sie heiser und lachte kläglich. "Das habe ich davon, oder?" Sie ließ Vivalie den Vortritt. "Kommst du mit?", fragte sie Delayne zögernd. Delayne kannte Sorrow nicht einmal.

Nachdem Delyne verneinte, stand Vivalie auf. Gemeinsam mit Alysha lief sie zur Tür hinüber. Irgendwie... fürchtete sie sich davor, Sorrows Grab noch einmal aufzusuchen... aber sie würde sich selbst beweisen, dass sie es konnte.

Al, Viv --- Sorrows Grab

Hope ging als erstes aufs Klo. Dann schnappte sich sein geliebtes Skateboard und suchte sich noch ein passendes Käppi aus. Checkte sein Spiegelbild und skatete aus dem Haus.
-----> Vor den Wohnblöcken

Delayne saß noch eine Weile da und starrte in Leere. Sie rang mit sich, doch irgendwann entschloss sie sich, auch in die nächste Stunde zu gehen. Jedoch würde diesmal niemand an ihrer Seite sein um sie zu unterstützen.
Langsam und zögerlich stand sie auf. ab sie sich einen Ruck und ging aus dem Wohnblock.
>>>Calebs Klassenzimmer

Viv stapfte in den Wohnblock und stieß die Tür krachend hinter sich zu. Noch immer schäumte sie vor Wut. Wie konnte ein Mädchen, das bestimmt mindestens sechs Jahre jünger war, es wagen, ihr Ratschläge geben zu wollen? Ganz bestimmt aufgrund ihrer gewaltigen Lebenserfahrung.

Irgendwann erhob Viv sich. Sie verspürte keinen Hunger, doch sie hoffte im Essenssaal vielleicht auf Alysha zu treffen... sie wollte mit irgendjemandem sprechen, über Celia... Viv wollte es zwar nicht zugeben, aber die worte des Mädchens nagten schon an ihr... aber nein, sie sah ihr Leben nicht zu schwarz! Zu schwarz ging gar nicht.
Viv öffnete die tür und verließ den Wohnblock in Richtung Essenssaal.

(Umweg über die Schulgärten)

Hope gähnte ausgiebig während er sich im Spiegel betrachtete. Seine Haare waren wie immer stylisch zerzaust und mit viel Gel perfekt gerichtet. Hope übte einige seine obercoolen Posen vor dem Getüm das ihn selbst wiederspiegelte. Er hatte jeden Tag aufs neue veruscht, Celia aus dem Schlaf zu erschrecken, was aber jedesmal wieder in die Hose gegangen war. Was nicht zuletzt daran lag, das sie immer früher auf war, als er. Vielleicht klappt es ja heute. Hope grinste sich selbst noch mal zu, und betrat den Flur.

Celia erhob sich aus ihrem Bett und strich über ihre zerzausten Haare. Irgendwie fand sie, dass sie nicht viel in dieser Woche gelernt hatte, was ihre Fähigkeit anging. SIe konnte sie nicht ein einziges Mal anwenden und so langsam fühlte sie sich ausgeschlossen. Gähnend stand sie auf und kramte ihren KAmm heraus. Sie setzte sich an das Fenster und kämte ihre langen blonden Haare ordentlich durch. Ob Hope schon wach war? Sie grinste plötzlich.

Alyshas und Vivalies Raum

Als Alysha erwachte, schien ihr die Sonne aufs Gesicht. Sie lächelte und hielt die Augen noch ein wenig geschlossen, um die Wärme zu genießen. Ein weiterer Morgen und sie war noch hier. Und sie würde nicht gehen. Sie würde warten und hoffen und suchen.
Das war es doch was Eleyn ihr geschenkt hatte, oder nicht? Hoffnung.
Die Hoffnung auf ein besseres Leben und ein gutes Ende. Das war es, wofür Eleyn gekämpft hatte. Wofür sie beide immer noch kämpften.
Alysha gab nicht auf.

[Celias Zimmer]

Hope öffnete die Tür mit einer lächerlichen Grimasse und stürmte ins Zimmer. "Buuuuuh." Hopes Lächeln verblasste als er sah wie Celia wie jeden Morgen auf ihrer doofen Fensterbank hockte. Er seufzte und setzte sich schließlich neben sie. Die Enttäuschung war ihm anzusehen. "Also das kann nicht gesund sein jeden Tag früher auf zu sein als ICH.", tadelte er sie gespielt.

Celia grinste Hope an. "Du wirst mich niemals erschrecken. Wahrscheinlich schläfst du einfach zu lange. Im allgemeinen bin ich Frühaufsteherin." Sie streckte ihre Beine und schaute wieder aus dem Fenster. Erst jetzt merkte sie, dass sie noch ihren PYjama anhatte. Sie zuckte nur die Schultern. "Und hast du gut geschlafen?"

Hope streckte Celia die Zunge raus und antwortete dann: "Ja, sehr gut sogar." Hope schlief meistens wie ein Stein. Hope bemerkte dass sie noch im Pyjama war, was ihn aber nicht störte. "Und freust du dich schon aufs Campen?", fragte er mit einem Seitenblick auf die offene Tasch die in der Mitte des Raumes lag.

"das freut mich sehr für dich." antwortete sie mit einem freundlichen Lächeln. "Ja, sehr sogar. ICh finde es schön, in der Natur zu schlafen." Sie erhob sich von ihrem Stuhl und holte einige Klamotten fürs Campen heraus. "Entschuldige mich bitte einen Moment." Celia ging aus dem Raum in das Bad. Sie zog ihren Pyjama aus und ein Kleid ein. Mochte sein, dass es nicht passte zum Campen. Aber sie besaß nun mal keine Hosen. Nur Kleider. Kurzerhand frisierte sie sich ihre Haare hoch. [* klick * ]
Vom Schminken hielt sie nicht viel. Mit ihrem Pyjama in der Hand ging sie zurück und setzte sich nun auf ihr Bett. "Hast du schon gepackt?" fragte sie ihn neugierig.