Viv nickte. "Das ist vielleicht seltsam", meinte sie schließlich nachdenklich, während sie mit raschen Fingern begann, Alysha das nun gekämmte Haar zu flechten. "aber ich habe das noch nie bei jemand anderem gemacht... nur bei mir selbst." Sie versuchte sich anzugewöhnen, immer das auszusprechen, was sie dachte, auch wenn ihr der Gedanke sinnlos vorkam.

Alysha lächelte. "Dafür habe ich es noch nie wirklich gemacht. Bei mir selbst konnte ich es nie und sonst war nie jemand in der Nähe, der meine Hilfe gebraucht hätte."
Sie dachte an die unzähligen Tage, an denen Eleyn ihr die Haare gebürstet und geflochten hatte. Das Gefühl von fremden Finger in ihren Haaren fühlte sich auch jetzt seltsam vertraut an, wie ein Stück zuhause.

"Fertig." Viv trat einen Schritt zurück und betrachtete ihr Werk. Dafür, dass sie wirklich so ungeübt war, wie sie gesagt hatte, sah es gut aus.
Sie hatte nicht damit gerechnet, aber der Anblick des geflochtenen Zopfes schmerzte. Viv holte tief Luft. "In Veonjar war es Tradition, das Haar immer geflochten zu tragen. Die Frauen machten es so, und jene Männer die ihr Haar länger trugen, taten es auch." Seit sie den Kontinent verlassen hatte, trug sie ihr Haar immer offen - vielleicht weil es ihr schwer viel, sich noch länger zum Volk der Sílah zu zählen. Nicht nach allem, was passiert war.

Spannung lag in der Luft und Alysha wollte sie entschärfen. Vermutlich fiel es Vivalie nicht leicht, an die Heimat zu denken, die sie verloren hatte. Es war überhaupt das erste Mal, dass sie sie davon sprechen hörte. Sie wollte es ihr nicht noch schwerer machen und nachbohren. Al lachte mit einer Leichtigkeit, die ihr selbst fremd war. "Vielleicht solltest du Darren mal die Haare flechten. Es würde ihm bestimmt stehen."

Das kam so unerwartet und überraschte Vivalie so sehr, dass sie in schallendes Gelächter ausbrach. Darren die Haare flechten? "Oh, hilfe. Al, wie kommst du nur auf so etwas?" Sie schüttelte den Kopf und versuchte das Grinsen von ihrem Gesicht zu vertreiben. Sie hatte so lange nicht mehr richtig gelacht. Es fühlte sich seltsam an. Gut.

Alysha zuckte mit den Achseln und ihr Lächeln wurde noch breiter. Sie hatte Vivalie noch nie lachen hören. Nur gekünstelt, aber nie so echt. Dass gerade sie es geschafft hatte, Viv zum Lachen zu bringen, machte sie glücklich. Heute war ein guter Tag. Einer, an den sie sich lange erinnern würde.
"Ich fand es naheliegend.", entgegnete sie und musste schon wieder lachen, als sie sich bildlich vorstellte, was sie da eigentlich gesagt hatte.

Langsam bekam sich Viv wieder in den Griff, doch ein leises Lächeln blieb.
"Naheliegend.", wiederholte sie. Für sie war es NICHT naheliegend gewesen... wie gut, dass sie Alyshas Gedanken nicht hörte.
Viv wandte sich wieder ihrem Bett zu und zog ihren Lederbeutel darunter hervor. "Ich habe keinen blassen Schimmer, was man fürs Campen alles braucht."

Alysha tastete ihre Frisur neugierig mit den Händen ab, da sie sie im Spiegel nicht sehen konnte. "Taschenlampen wären gut.", schlug sie vor. "Warme Kleidung, ein Schlafsack. Was du sonst auch so auf Reisen mitnimmst." Eigentlich sollte es Vivalie leicht fallen. War sie nicht schon oft gereist.
Al stand auf und holte auch einen Rucksack für sich aus dem Kleiderschrank in der Ecke.

Viv lief zu ihrem Bett hinüber und begann alles, was sie besaß darauf zu sammeln. Es war nicht viel, vermutlich würde sie sowieso alles mitnehmen. Bei den ganzen Reisen hatte sie immer nur soviel besitzen können, wie auch in ihren Beutel passte, also war ihr Eigentum recht spärlich: Ein Dolch, mehrere Landkarten und einige andere kleine Dinge, die sie nur aus Erinnerungsgründen mit sich herumschleppte. Erinnerungen taten weh, doch noch mehr weh tat es, los zu lassen...

"Es ist Zeit für das Frühstück.", bemerkte Alysha, nachdem sie einen Blick auf die ungeduldig tickende Uhr an der Wand geworfen hatte. Sie hatte bereits wahllos einige Dinge in ihren Rucksack getan: einen zweiten Satz Kleidung, ihr Waschzeug, eine Sternenkarte, die sie einst auf irgendeinem Markt ergattert hatte.
"Vielleicht sollten wir später den Rest packen." Die heutige Nacht würde sie unter freiem Himmel verbringen. Am Meer. Sie konnte es kaum glauben.

Viv zuckte mit den Achseln. "Ist vielleicht besser."
Irgendwie freute sie sich. Für sie war das "zelten" vielleicht nicht so etwas besonderes, wie für andere, aber sie freute sich dennoch; auf die Zeit in der Natur und darauf, mal wieder eine andere Umgebung zu sehen. Sie blieb nie gern an einem Ort.
"Und was machen wir in der Zwischenzeit? Etwas Essen?"

Hope blieb geschockt stehen. Er hörte Stimmen! In diesem Wohnblock! Und sie gehörte nicht Celia oder ihm selbst... Woow. Mit einem überraschten Lächeln ging er weiter in sein Zimmer.
Mit einem Plopen schloss er das offene Fenster. Die Sonne schien hell und warm in den Raum, warf leuchtende Lichtpunkte an die gegenüber liegende Wand.
Hope hatte alles in einer Eastpack-tasche gepackt. Also das hieß, seine Anziehsachen und einen Haufen von Essen. Auf der Tasche hatte er sein Skateboard geschnallt. Alles zusammen hängte er es sich über die Schulter. Dann nahm er den Gitarrengürtel, befestigte ihn an der Gitarre und hängte sie sich quer über den Rücken.
Er betrachtete sein Ergebnis im Spiegelbild, und als er seine Kappi zu recht gerückt hatte und seine Frisur neuen Schwung gegeben hatte, machte er sich auf den Weg zum Parkplatz.

Nach dem Frühstück kehrten Alysha und Vivalie in den Wohnblock zurück. "Es ist an der Zeit, zum Treffpunkt zu gehen.", stellte Al fest und mit ihrem Gepäck machten sie sich auf den Weg zum Parkplatz.

Celia betrat nach der Wanderung und der Rede ihren Wohnblock, ging sofort Richtung Zimmer und zog ein neues, frisches Kleid aus ihrem Kleiderschrank. Es war wie all die anderen Kleider passend für eine Waldelfe. Seidenweicher, fließender Stoff bestickt mit einem hübschen Blumenmuster am Saum. Unterwäsche nahm sie ebenfalls raus und ging damit in das Bad, verschloss es sorgfältig. Sie entkleidete sich, stellte sich unter die Dusche und schaltete sie an. Eiskaltes Wasser schoss heraus und sie fröstelte stark bis das kalte sich in warmes umwandelte. Gut für die Durchblutung, dachte sie, schäumte sich mit Rosenduschgel ein und wusch es wieder ab. Celi griff nach einem weißen Froteehandtusch, trocknete sich ab und schlüpfte in ihre Sachen. Die schmutzige Wäsche warf sie in den Wäschekorb. Sorgfältig durchkämmte sie ihre Haare, die nun nass und fast bis zur Hüfte hingen. Mit einer Handbewegung drehte sie den Schlüssel um und ging wieder in ihr Zimmer.

Sam ließ sich auf den Boden fallen, und verfolgte Celia stumm mit seinem Blick, wie sie ein paar Sachen ergriff und ins Bad verschwand. Ein klicken des Schlosses verriet ihm, dass sie abgeschlossen hatte.
Er ließ sich zurückfallen, und seufzte leise.
Dann kehrte sie zurück.
"Lass mich raten.. Irgendein Shampoo mit Blumen?", fragte er dann.

Celia kicherte leise. "Bingo." sagte sie als sie in ihr Zimmer trat. "Mit Rosen. Soll ich dir das mal leihen?" fragte sie ihn frech und ließ sich auf ihr Bett plumbsen, legte sich hin und deckte sich zu. Sie kuschelte sich richtig in ihr Bett und schaute Sam an. "Der Wohnblock ist leider schon vollkommen besetzt." sagte sie ein wenig traurig.

"HA! Meiner Nase entgeht nix!", behauptete er einfach, und grinste sie breit an,
"Neee. Dann riech ich so nach Blumen. Und dann nimmt mich niemand mehr ernst.", grinste er nun.
"Apropos. Ich weiß gar nicht wo ich überhaupt bin.", stellte er dann fest, und zog eine Grimasse. Noch etwas, dass er regeln musste. In so etwas war er doch alles andere als gut. Wenn er mal nicht unter freiem Himmel schlafen dürfte..

(ooc: Denkst du grad auch an JD der in Elliots Badewanne sitzt und sich mit derem Lavendelzeug schrubbt, und dann von Dr. Cox auf den schwulen Geruch von lavendel angesprochen wird? xD)

"Och, warum sollte ein Mann nicht auch gut riechen dürfen?" fragte sie ihn gefolgt mit einem leichten Kicheranfall. Sie zog ihre Decke hoch bis zur Nase und kicherte dahinter, benahm sich wie eine 12jährige. Dann schaute sie erstaunt an. "Na, an der Magic-Thoughts-Schule. Eine Schule für Wesen wie uns. Die eine Fähigkeit haben." erklärte sie ihm. Hatte er das nicht gewusst?

(OOC: Keine Ahnung oO Aber ich wette, ich hätte daran gedacht, wenn ich die Folge gekannt hätte XD]

"Weeeeil ich das persönlich gay finde wenn ich nach Blumen rieche oder so.", er lachte.
"Jaja. Soweit ist mir das schon klar. Ich hab nur keine Ahnung in was für einem Wohnblock ich muss, und wie das geregeltt ist. Irgendwie hab ich das alles leicht verplant.", er lachte verlegen.

[ooc: Da musste ich grad dran denken xDD)

Celia verdrehte nur die Augen. Dann beantwortete sie ihm die indirekte Frage: "Du kannst dir einen Aussuchen." erklärte sie ihm knapp. "So habe ich das zumindest gemacht und es hat sich noch keiner beschwert." Celia zog ihre Beine leicht an und lag wie eine Katze zusammengerollt auf ihrem Bett unter der weichen Bettdecke. Wieder gähnte sie und schloss leicht die Augen.

"Ach herrje. Das auch noch.", er stöhnte leicht auf, und schlug sich mit der Handfläche gegen die Stirn. Mhmpf. Als ob ich das hinkriegen würde...

"Das schaffst du schon." murmelte sie leise. Ohne dass sie es wollte, schlief sie ein. Dabei sollte das keineswegs eine unhöfliche Geste sein. Sie war nur schrecklich müde. Ihr Schutzschild lag sanft um sie herum ohne dass sie es wusste. Er schützte sie selbst im Schlaf.

Der Halbvampir wartete einige Sekunden, ehe er sich konzentrierte und versuchte seine Fähigkeit an ihr zu erproben. Er merkte, dass er sich selbst nicht mehr bewegen konnte, musste jedoch feststellen dass dort tatsächlich eine Barriere vorhanden war, die sie lückenlos schützte. Er gab es gleich dran. Man musste ja auch nichts riskieren. Deprimiert löste er sich aus seiner Starre. Super. Wirklich. EInmalig. Jetzt war er nicht einmal mehr in der Lage seine Fähigkeit einzusetzen..
Wütend stand er auf, hielt es dennoch für besser ihr wenigstens eine Nachricht zu lassen, und suchte nach Papier und Stift.
Nach kurzer Zeit hatte er dies auch gefunden, und kritzelte etwas auf das Papier, welches er neben sie legte.


Schlaf gut Dornröschen.
Ich bin auf verzweifelter Suche nach einer Schlafmöglichkeit.

Dann verließ er den Wohnblock.

tbc: Wohnblock 2

Celia hatte einen leichten Schlaf. Leicht blinzelte sie. Jemand stieß gegen sie. Gegen ihr Schutzschild. Aber als sie die Augen öffnete, war niemand mehr im Raum. Sam war weg. Verschwunden. doch als sie sich weiter umschaute, entdeckte sie einen Zettel auf ihrem Nachttisch. Leicht verdrehte sie die Augen. So ähnlich sah sie Dornröschen doch nicht. Müde ließ sie sich wieder nach hinten fallen und schlief wieder ein. Dieses Mal war der Schlaf fester.

cf: Wohnblock 2

Sam tappste ins Zimmer. Schon dreist einfach irgendwo rein zu gehen. -Egal.
Er runzelte die Stirn.
Er setzte sich wieder auf den Boden, und drehte Däumchen, bis sie aufwachen würde.