"Du kennst mich nicht." antwortete sie schlicht und war ungewöhnlich ruhig. In jeder anderen Situation hätte sie ihn angeschnauzt und ihn gefragt, was er sich einbildete. aber in den letzten Wochen war sie erstaunlich erwachsen geworden. So eine Zeit prägte einen Menschen. "Wie gesagt das bezweifel ich." meinte sie schulterzuckend und fuhr mit ihren schmalen Fingern pber die zarten Blütenblätter.

"Das hat überhaupt nichts damit zutun.", antwortete er lediglich.
Wenn sie wüsste, dass die Meisten, denen Rivo begegnete, ihm zuwider waren...

"Ach." Ungläubig schaute sie ihn an und wandte sich von der Rosenblüte ab, ging einen Schritt auf Rivo zu und blieb stehen. "Glaubst du das wirklich?" fragte sie ihn monoton und plötzlich musste sie grinsen. "Hast du deine Tage oder was?" Die Situation war einfach zu komisch.

"Ja, zufälligerweise schon. Sonst hätte ich das ja nicht gesagt.", knurrte er wieder.
Bei ihren nächsten Worten sank seine Stimmung von Kellergeschoss in bodenlose Tiefen.
Er sah sie finster an.
"Unverschämtheit!", schnaubte Rivo dann.

Sichtlich amüsiert schaute Aurora an. "Wenn du so mit mir umgehst, musst du mit solchen Kommentaren rechnen." sagte sie höhnisch und wandte sich wieder ab, der Rose zu. Aurora fand, sie stand eindeutig im Recht. Wenn der Junge glaubte, er könnte so mit ihr umgehen, dann hatte er sich geirrt.

Wütend drehte sich Rivo um, und stapfte einige Meter weg, bis sich der Weg gabelte.
Diese Schule ging ihm schon deutlich auf den Nerv.
Und wo musste er jetzt lang?

Aurora schaute Rivo nach. Er wirkte ... verwirrt und verirrt wohl auch. "Möchtest du wo hin?" rief sie ihm fragend nach. Es war nur klar, dass er neu war. Ihre Vermutung bestätigte sich immer mehr. Denn er wusste scheinbar nicht, wo es lang ging.

Er hätte sie am liebsten ignoriert. Nein wirklich. Er wollte nicht auf die Hilfe anderer angewiesen sein. Und schon zum zweiten Mal an diesem Tag, war er es.
Das war zwei Mal zuviel für diesen Tag.
"Ja.", gab er dann murrend von sich.

Nun riss sich Aurora entgültig von dem Blick der roten Rose los. "Und wo möchtest du genau hin? Ich kann dir den Weg zeigen." Aurora war nicht nachtragend. Jeder hatte eine zweite Chance verdient. Auch Rivo. Und vielleicht war es auch einfach nur eine abwehrende Mauer, die Menschen von sich fern halten sollte.

Er hasste es wirklich. Er seufzte resignierend.
"Ja. Zu diesen Wohnblöcken:", murmelte er dann, und schloss seine Augen.

"Ah, der Weg ist einfach." Aurora streckte ihren Arm aus und deutete mit dem Zeigefinger auf die entgegengesetzte Richtung des Kieswegs. "Den gehst du entlang und biegst dann rechts ab und schon müsstest du die ersten Wohnblöcke sehen." erklärte sie ihm knapp. Eigentlich hatte sie ihm die ja zeigen wollen. Aber hier war es gerade so schön ... Da wollte sie nicht weg.

War ja klar, dass er es geschafft hatte in die komplett falsche Richtung zu rennen.
Er drehte um, und stapfte in die andere Richtung.
"Danke.", murrte er widerwillig.

"Gern geschehen." flötete Aurora und strich über den Stängel der Rose ... und schnitt sich. Ein feiner Schnitt war auf ihrer blassen Haut erkennbar und Blut quoll etwas aus der Wunde auf den Boden. Leise fluchte sie und steckte sich den Finger in den Mund, um das Blut abzulecken. Es schmeckte widerlich metallisch und sie verzog angewidert das Gesicht.

"Mhmpf..", machte Rivo nur. Dann stieg ihm ein rostiger Geruch in die Nase.
Blut. Er drehte sich halb um, und starrte sie an. Ein Hungergefühl machte sich in ihm breit.
super. Hoffentlich gibts hier blutige Steaks zu Essen...
Dann verschwand er.

cf : Die Hügel

Dante kam kurz nach Helizia im Rosengarten an. Um ihn herum fand er überall verschieden farbige Rosen. Auch der Geruch des Gartens war nicht neu für Dante, von dort wo er herkam waren viele Leute sehr verliebt in solches Gewächs. Für ihn waren diese Pflanzen aber eher unkraut, sie schmeckten nicht gut so stempelte er sie kurzerhand als unnötig ab. Einmal sah er sogar einen jungen Mann der einer jungen Frau eine Rose schenkte für Dante war diese Geste aber immernoch unklar.
"Soviel Unkraut, man könnte an diesem Ort soviel besseres anpflanzen. Etwas das Kühe satt macht... dann hätten die hier sicherlich kein Problem mit den mickrigen Fleischvorräten in der Küche." Dante pfluckte eine Rose dabei stach er sich zwar aber spürte es nicht wirklich. Er roch nun an ihr. "Schlecht riechen ja die dinger nicht aber sie sind so unnötig, was denkst du ?" fragte er dann Helizia.

"die Sind sehr nuetzlich.",meinte helizia und schnitt sich vorsichtig eine Bluete ab. sie steckte sie zu den anderen utensilien, die sie immer bei sich trug.
"Gut fuer traenke, und riechen tun sie auch sehr gut." sie sah den Lehrer leicht strafend an, dafuer, dass er rosen als gestruepp bezeichnet hatte.
" aussedem werden diese Blumen als blumen der Liebe bezeichnet."

(uuuuups, hab gar niche Mitbekom men, dass zeitsprung ist ..... Sorry)

Rivath verschwand und Aurora hatte nun ihre Ruhe. Dachte sie zumindest. Denn es dauerte nicht lange bis Helizia und Dante den Schulgarten besuchten. Leise seufzte sie. Es wurde ihr zuviel hier. Längst hatte die kleine Wunde aufgehört zu bluten und es wurde Zeit, dass Aurora ein wenig schlief. Von fern her dröhnte die Durchsage der Schulleiterin in ihr Ohr. Nichts spannendes. Nur eine Lehrerversammlung. Und mit dem Gedanken ging sie zu den Wohnblocks.

tbc: wohnblocks

(Nach dem Zeitsprung)

Toichi lief zwischen den verschiedenen Rosenarten durch, begleitet von Nebelschwaden, die er beschwört hatte. Sie umkreisten ihn wie eine Schutzwand. Schutz vor Feinden, vor Gefahren, Schutz vor Gedanken. Er blieb an einer eisblauen Rose stehen und sah sie an. Wieder kamen ihn Bilder in den Kopf, Bilder einer vergessenen Zeit, Bilder von denen er eigentlich cnihts mehr wissen dürfte:
Weiße Nebelwellen stürtzten unaufhaltsam auf das kleine Dorf zu und es wurde verschluckt. Toichi sah nichts, hörte nur Schreie, Gekreische, Hilferufe, dann eintretende Stille.
Dann einen Arm, dann nichts mehr!
Er kniff seine Augen zu, er wollte nicht mehr sehen was war, obwohl er wissen wollte was geschehen war!
Ein leises Krächzen riss ihn aus seinen Gedanken, als er nach oben sah, flog Cryk, sein roter Milan, auf ihn zu. Der Raubvogel landete auf seinen Arm, den Toichi ausgestreckt hatte. Er streichelte den Bauch seines gefiederten Freundes. Er war froh, dass Cryk ihm Gesellschaft leistete, schließlich wollte er nicht ganz alleine sein.
Alleine! Ihm fiel Rose wieder ein, die er einfach so stehen hat lassen. Wieso eigentlich? Sie hatte ihm ja nichts böses wollen. Doch er war zu sensibel geworden, vor allem was das soziale Umfeld betraf. Wenn er Rose wieder treffen würde, würde er sich entschuldigen.
Dann waren da ja noch das Wolfsmädchen, Alysha und James. Was die drei wohl machen? Dabei fiel ihm auch wieder ein, dass er noch gar keinen Übernachtungsplatz hatte. Wo sollte er denn schlafen? in der freien Natur? Niemals, dazu war er zu feige.
Aber danach soll ja eine Beerdigung sein. Ich werde dort vielleicht hingehen, vielleicht treffe ich dort ja auch die Schulleiterin, die kann mir bestimmt helfen, oder? Oder ist es vielleicht dumm von mir direkt nach einer Beerdigung zu fragen?
Voll in Gedanken streichelte Toichi Cryk und die Nebelschwaden um ihn wurden unruhig!

Nach dem Zeitsprung

Gedankenverloren schlenderte Aya durch den Rosengarten und genoss den Duft, der von den Blumen ausging - in letzter Zeit verspürte sie immer mehr den Drang, allein zu sein, zumindest war sie immer öfter allein unterwegs... vielleicht lag es daran, dass sie Kay noch immer mied.
Kay.
Was Niamh ihm wohl für eine Strafe auferlegte? Nichts allzu schlimmes; sie selbst war schließlich auch mit heiler Haut davon gekommen und die Direktorin schickte niemanden fort, davon war sie überzeugt, sollte es sich um noch so schwierige Problemfälle handeln.
Als sie ein Geräusch hörte, hob sie den Kopf - es war das Krächzen eines Vogels gewesen, überraschend nah, überraschend laut.
Sie blieb stehen. Ein Junge, den sie zuvor noch nicht gesehen hatte, stand ein paar Schritte von ihr entfernt, Nebelschwaden schienen ihn zu umgeben - seine Fähigkeit ? - und auf seinem Arm saß ein großer Vogel.
Fasziniert trat Aya näher und stellte eine vermutlich sehr offensichtliche Frage: "Ist das deiner?"

Toichi erschreckte sich ein hoch, seine Augen färbten sich für kurze Zeit weiß, doch waren ebenso schnell lila und braun-farbend, wie sie weiß gewesen waren. Auch die Nebelschwaden wurden weniger und erbleichten ein wenig.
Ein Mädchen hatte auch den Rosengarten betreten. Wer sie war, wusste Toichi cniht. Er kannte nicht all' zu viele Gesichter.
"J..ja, ist er", antwortete er auf ihre Frage. Ein leichtes Unbehagen kam in ihm auf, er fühlte sich immer unsicher, wenn er mit neuen Leuten redete, oder wenn sie ihn ansprachen.
Reiß dich zusammen und raste nicht wieder so aus wie bei Rose...., dachte er.

Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. Sie streckte die Hand aus, wie um den Vogel zu streicheln, ließ sie dann jedoch schnell wieder sinken - diese Klauen sahen scharf aus. Sie wusste es besser, als einem fremden Tier unvorsichtigerweise ihre Hand hinzustrecken.
"Wie heißt er?", fragte sie interessiert und spürte sogleich einen Anflug von schlechtem Gewissen: Vielleicht hätte sie eher nach dem Namen des Jungen fragen sollen, als nach dem seines Haustiers.

Er sah, wie sie ihre Hand zuckte, doch dann wieder gleich zurücknahm. Auch er lächelte ein wenig, auch wenn man es nicht genau sah.
"Er beißt nicht, zumindestens nicht wenn ich es nicht will!", er streichelte sanft über den Rücken des Tieres, "Sein Name ist Cryck."
Er mochte es sogar, dass sie sich eher um sein Haustier kümmerte, als ihn mit Fragen durchbohrte. Nach einer Weile, entschloss er sich auch etwas zu sagen, auch wenn das nciht für ihn sprach:
"Und.... und.. wie..wie heißt du?"

Durch seine Worte beruhigt, streckte sie die Hand erneut aus, um den Vogel ganz, ganz leicht am Kopf zu berühren, über den Augen. Die Federn waren härter als erwartet. Dennoch... auch der Schnabel sah aus, als könnte er festeres zerbeißen, als ihre Finger.
"Ayannah", erwiderte sie schließlich. "Und du?"

Er sah ihr zu, wie sie vorsichtig über den Kopf voon Cryck streichelte. Cryck krächzte leise, aber nciht weil er sich erschrocken hatte, oder er es nciht wollte, sondern aus Zufriedenheit. Schließlich bekam er jetzt im Moment die doppelte Ration an Streicheleinheiten.
"Toichi", antwortete er leise. Er sah wieder kurz zu der eisbluen Rosenblüte, dann sah er wieder auf Ayahnna, "Was... machst du auf der Schule?"
Es war eine dumme Frage und Toichi schlug sich innerlich für diese dämliche Frage.