Hier in diesem Wohnblock wohnen: Holly,James und Elias.
Es ist gemütlich eingerichtet. Die Fenster sind groß und lassen viel Licht herein. Im Gemeinschaftszimmer stehen eine Couch, Bücherregal, ein Tisch und eine Kaffemaschine.

Drei Tage waren vergangen. Nun war sie offiziel Schülerin der Magic Thoughts, eine Schule für magisch begabte Kinder. Den Wachdienst hatte sie natürlich nicht mitgemacht. Dazu waren erstens ihre Flügel zu sehr kaputt und zweitens war sie nicht geeignet für Kämpfe oder so. Holly war recht zart beseitet. Sicherlich war sie kühl und unnahbar, aber zu gutmütig und hilfsbereit.
Ein neuer Tag brach herein. Warm fielen die Sonnenstrahlen ihr ins Gesicht und es würde sicherlich ein schöner Tag werden. Die Erinnerung war ihr an jenem Tag nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Immer wieder hatte sie angestrengt nachgedacht und war am Ende eh zu keinem Ergebnis gekommen. Es lief immer auf das Gleiche hinaus. Vor 10 Minuten hatte sie eine warme Dusche genommen, hatte sicher ihre flügel in große Tüten gepackt, damit diese nicht nass wurden. Dann hatte sie sich abgetrocknet und sich angezogen. Die kleine Mondelfe trug ein perlweißes Kleid an dessen unterem Saum ein eingesticktes, rotes Muster war. Ihre Haare trug sie wie sonst auch offen. In leichten Wellen fielen sie ihr über den Rücken bis hin zu ihrer Taille. Leise tapste sie aus dem Bad, nachdem sie es aufgeräumt hatte und ging in die Küche. Im Kühlschrank war ihre Salbe, die an ihr wegen den Flügeln gegeben hatte. Die eingerissenen Stellen musste sie zweimal täglich damit einreiben. Gar nicht so einfach. Denn nicht immer kam sie überall ran und musste um Hilfe beten.
Die Tube lag kühl in ihrer Hand. Diese öffnete sie, tat etwas Salbe auf ihren Finger und begann die ersten Stellen vorsichtig einzureiben.

In offenem Hemd und einer kurzen HOse lehnte James an einem offenen Fenster und hielt eine Tasse Kaffee in der Hand. Mit der anderen trommelte er langsam auf dem Fensterbrett herum. Elias schlief noch und Holly war wach. Was Saraya machte wusste er nicht. Alees war so ruhig jetzt, nach dem sich Elias und er heftig gefezt hatten.
Die Morgenluft tat ihm gut, sie half James dabei nach zu denken. Zigaretten hatte er keiner mehr. Elias auch nicht. Was beide unruhig machte. Bisher hatte Darren nicht mit ihm geredet. Wann dass wohl passieren würde?
Langsam gin er durch sein Zimmer, auf und ab. Immer und immer wieder.

Holly schaffte es einfach nicht alleine, ihre Flügel mit der Salbe einzureiben. Sie kam einfach nicht an jede gerissene Stelle an. Ob jemand wohl schon wach war und ihr helfen würde? Mit der Salbe in der Hand verließ sie die kleine Küche und ging den Flur entlang. Mitten im Flur blieb sie stehen und lauschte. Kein einziges Geräusch war zu vernehmen. War denn keiner wach? Panik kam in ihr hoch. Sie konnte nicht so lange warten, denn ihre Flügel schmerzten etwa. Und da, da vernahm sie plötzlich ein leises Geräusch aus James' Zimmer. Mit langsamen Schritten ging sie auf die Tür zu und klopfte schüchtern an.

Trotzdem dass James wusste, dass Holly wach war, zuckte er zusammen. Langsam öffnete er die Türe. "Moin, alles klar bei dir?" Begrüßte er sie. Denn er hatte die Panik in ihrem Gesicht registriert. Die Kaffeetasse hatte er noch immer in der Hand. Zu spät registrierte er sein offenes Hemd. War ja jetzt auch egal.

Wie nervös Holly war. Was, wenn sie sich verhört und ihn ausversehen geweckt hatte? Was, wenn er deswegen nun sauer war. Ängstlich drückte sie die kühle Salbe in ihrer Hand. Ruckartig ging die Tür auf und James stand an der Tür, eine Kaffetasse in der Hand. "Guten Morgen." sagte sie, wieder gefasster. "Ich habe eine kleine Bitte an dich. Kannst du bitte die verletzten Stellen an meinen Flügeln mit dieser Salbe einreiben?" Die weiße Tube hielt sie ihm hin. "Ich schaffe es leider nicht alleine." Zögerlich lächelte sie ihn an. Argwöhnisch musterte sie ihn. Ein offenes Hemd. Scheinbar war er vor ein paar Minuten erst aufgestanden.

Er nahm die Tube entgegen. "Komm rein!" Sagte er und lies die Türe offen. Seine Tasse stellte er auf einem Tisch ab. Mit einem leichten kick, schlitterte seine unordentliche Tasche unter das ungemachte Bett. Ansonsten war es einigermaßen ordentlich in seinem Zimmer. In einer Ecke lehnte einsam ein alter Bass.
Schnell knüpfte er sein Hemd noch zu. Und lächelte Holly dann an.

Mit einem unwohlen Gefühl betrat Holly das kleine Zimmer, in dessen Ecke ein Instrument stand, welches sie nicht kannte. Die wenigsten Instrumente waren ihr bekannt und so war sie oft ahnungslos, wenn über Instrumente gesprochen worden. James nahm ihr die kühle, weiße Tube ab. Leise verschloss Holly die Tür hinter sich. Etwas ungemacht war das Zimmer, womit sie allerdings kein Problem hatte. Allerdings war ihr Zimmer im Gegensatz zu James' sehr ordentlich und aufgeräumt. So wie sie es mochte. "Danke, dass du mir meine Flügel mit der Salbe einreibst." bedankte sie sich und schenkte ihm ein kühles Lächeln. Dann drehte sie sich mit dem Rücken zu ihm und nahm ihre silber-rot-glänzenden Haare zur Seite, damit diese nicht störten.

"Kein Problem." Sagte er sanft. James tat sich etwas von der Kreme auf die Handinnenfläche und begann ganz vorsichtig die Flügel damit ein zu reiben. "Tut es noch arg weh?" Fragte er nach einer schweigsamen weile. Er war fast fertigt. Ihre Flügel waren so hauchzart. James wunderte sich wie die Natur so etwas schaffen konnte.

Leicht presste sie ihre Lippen aufeinander. Auf seinen Kommentar erwiderte die junge Mondelfe nichts. Eine kalte Berührung an ihren so empfindlichen Flügeln. Kurz war sie zusammen gezuckt. Nach und nach wurde die kühle Creme auf ihren silberglänzenden Flügeln verteilt und ein schmieriger Film bildete sich darauf. Doch es heilte und tat unendlich gut. "Man kann es aushalten." sagte sie leise und betrachtete ihre nackten Füße. Unter ihr war der Boden kalt und glatt. Eben ein Holzbiden. Manchmal taten ihre Flügel noch schrecklich weh. Eine falsche Bewegung und Holly schrie jämmerlich auf.

Jetzt war James fertig. "So fertig." Sagte er. "Es ist bestimmt schnell vorbei." Meinte er dann. James nahm die Tube und verschloss sie wieder ordentlich. "Hast du schon gefrühstückt?" Fragte er dann, während er Holly die Tube gab."Ich hab ´nen ordentlichen Hunger." Fügte er noch hin zu. Den hatte er und wie. Aber bis Elias endlich mal aufwachte, wollte er nicht warten. Konnte er nicht. Denn James hatte das Gefühl ihn würde der Hunger auffressen.

Elias war aufgewacht. Verwirrt schaute er das Chaos an. Dann wusste er wieder wo er war. Leise und schnell stand er auf. Schob ein paar Papire hin und her. Wo war die Schachtel noch gleich? Da hatte er sie. Die letzte Zigarette. Die würde er gleich draußen Rauchen. Irgendwo, wo er niemanden über den Weg laufen wollte. Elias schnappte sich seine alte,zerrissene Jeans, sein T-Shirt, zog alles an. Dann suchte er den linken Springersteifel.Als er diesen dann endlich hatte, zog er auch seine Stiefel an. Komplett fertig, schnappte er sich seine Zigarette und seine Streichhölzer. Da viel ihm noch ein, dass er sich noch nicht gekämmt hatte. Grummelnd lief er noch mal zurück. Kämmte sich durch seine struppigen Haare und schlich sich aus dem Wohnblock

Langsam nickte Holly. "Ich danke dir." sagte sie freundlich und bewegte leicht ihre hauchdünnen, zarten Flügel. Es schmerzte nicht mehr so doll wie vorher. Auf seine Frage hin schüttelte sie nur den Kopf. "Nein, leider noch nicht. Ich bin eben erst aufgestanden." erklärte die kleine Mondelfe ihm mit klarer Stimme. "Mein Hunger hält sich noch in Grenzen." sagte sie ehrlich. Ein oder zwei Stunden würde sie es noch ohne Essen aushalten.

James kratzte sich kurz am Kopf. "Naja, sonst hätte ich vorgeschlagen, dass wir die zwei anderen in ruhe schlafen lassen und schon mal zum Frühstück gehen." Meinte er dann und lächelte die Elfe an. Sein Hunger wuchs von Sekunde zu Sekunde.

James hatte recht. Sicherlich waren Saraya und Elias total müde. So wie sie das alles mitbekommen hatte, hatten die Schüler einige schlimme Tage hinter sich gehabt. Tage voller Angst und Schrecken. Voller Ungewissheit. Die Mondelfe empfand tiefes Mitgefühl. "Du hast recht. Die beiden sollten sich ausschlafen können. Außerdem ist Sonntag." erwiderte sie. Mittlerweile wusste Holly, wo sich der Essenssaal befand. Schon einige Male in den letzten Tagen war sie dort gewesen und hatte sich den Weg gut eingeprägt. "Dann ... sollten wir gehen." schlug sie vor, verließ das Zimmer und ging Richtung Speisesaal.

-> Speisesaal

James nickte. Schnell war er in seine Schuhe geschlüpft und hatte sich noch eine Mütze aufgesetzt. Dann folgte er Holly zu den Speisesaal. Eier und Speck wären jetzt nicht schlecht.Dachte er noch
-->Speisesaal