"Penny... sollte das auch nich." Urplötzlich stieg Wut in Kay auf. Warum boten sie sich alle an, wenn er sie doch nicht bekommen konnte? "Aber man kanns ihr ja nich ausreden, oda? Ich habs versucht, man kanns nich." Er redete schnell und undeutlich, er konnte von Glück reden, wenn Aya überhaupt noch verstand, was er sagte.
"Es reich doch, wennsie mich hasst! Mussu auch noch damit anfangen?"
Er sprang auf, wutgeladen. "Muss du denn alles kaputtmachen, Aya? Alles?!?"

Aya drängte die Tränen zurück. "Kaputt machen? Ich?" Wieso sagte Kay das? Jeder hätte es sagen können, wirklich jeder, doch nicht Kay, der nicht einmal recht hatte!
Oder?
ER war derjenige, der alles kaputt machte, ER war derjenige, der sich wie ein Arschloch verhielt, immer und immer wieder!
Aya konnte nicht mehr an sich halten, sie holte aus, um nach ihm zu schlagen. Ihr Gleichgewichtssinn war jedoch durch den Wodka angeschlagen. Sie verlor die Balance und rutschte vom Baumstamm hinunter.
Ihr war so nach heulen zumute.

Brodelnder Zorn übermannte Kay. Das war einfach nicht fair! Dieses Spiel, das das Leben mit ihm zu spielen schien, seit über einem halben Jahr.
Ayannah machte eine unbeholfene Bewegung und fiel hin, doch er half ihr nicht auf. Wutgeladen schleuderte er die leere Wodkaflasche von sich. An einem nahe gelegenen Stein zerschellte sie in tausend Scherben und auch wenn es ihm nicht bewusst war, konnten sie von Glück reden, dass keiner der aufspritzenden Glassplitter sie getroffen hatte.
Warum? Warum versuchten all diese Menschen, die er kennen, die er lieben gelernt hatte, ihn mit aller Macht zuzerstören? Es kam ihm so vor, als würde jedes bisschen Zuneigung, jede Handlung der anderen, die sich auf ihn bezog, ihn verändern, ihn zu etwas machen, was er nicht war. Diese Wut - er wusste nicht, woher sie kam. Früher hatte er sie nie gespürt, doch jetzt verließ sie ihn nur noch selten.
Aya, Penny, seine Familie... Sahen sie denn nicht, wozu sie ihn trieben? Wozu sie ihn machten? Wohin sollte das alles führen, wenn nicht in seinen Untergang? Er erkannte sich selbst nicht wieder.

Niamh hörte ihm aufmerksam zu. Sie war froh, Darren als Kollege erwischt zu haben. Mit seiner Erfahrung konnten sie die Schüler in Sicherheit bringen. "Okay, Darren. Ich werde die Schüler sofort zusammen trommeln."
Die Direktorin holte tief Luft und rief dann: "Alle mal hergehört. Wie euch sicherlich schon aufgefallen ist, wird in wenigen Minuten ein Unwetter uns erreicht haben. Ihr habt 5 Minuten Zeit eure Sachen zu packen. Wir versammeln uns hier. Beeilt euch." Ihre Stimme hallte über den ganzen Strand. Es war fast unmöglich, sie nicht zu hören. Im Schreien war Niamh schon immer sehr geübt gewesen. So hatte sie sich immer Ohr verschaffen können.
Niamh atmete wieder aus. Gut, dass ich gar nicht erst ausgepackt hatte, dachte sie erleichtert. Sie hoffte nur, dass die Schüler sich auch wirklich beeilen würde, denn sonst würde das kein gutes Ende haben.

Penny durchquerte den Wald, ihre Schritte beschleunigten sich, als sie vertraute Stimmen hörte.
Doch irgendetwas stimmte nicht ganz, klang falsch. War es der wütende Ton? Oder die undeutliche Aussprache? Stirnrunzelnd erreichte sie eine kleine Lichtung, auf der sie die vertrauten Silhouetten von Aya und Kay ausmachen konnte.
Gerade wollte sie auf sie zugehen, da trug der Wind Dialogfetzen zu ihr herüber.
"...glaube ich liebe dich, Kay."
"Solltest das nich..."
"...warum darf Penny..."
"...Sollte das auch nich..Musst du denn alles kaputtmachen..."
"Kaputt machen? Ich?"
Penny sah, wie Ayannah ausholte, um Kay zu schlagen, jedoch das Gleichgewicht verlor und hinfiel. Sie zuckte zusammen, als Kay die Wodkaflasche wutenbrannt von sich schleuderte, die Flasche zerschellte an einem Stein, Scherben stoben in alle Richtung davon.
Die Hyade war geschockt von dem Schauspiel, das ihre offensichtlich betrunkenen Freunde darboten. Sie hatte nicht alles mitbekommen, doch die wenigen Minuten und Worte reichten vollkommen aus, um sie innerlich aufzuwühlen und zu verwirren.
Ayannah liebt Kay? Aber...seit wann? Wieso habe ich das nicht bemerkt? Und...was soll ich jetzt machen?
Am liebsten wäre sie umgekehrt, der Strand, Usui's tröstende Worte und starke Schulter schienen mit einem Mal sehr verlockend.
Sie zwang sich zu einem tiefen, beruhigenden Atemzug, schob die Gedanken beiseite. Sich den Kopf zermartern und Panik schieben konnte sie auch später noch.
Jetzt musste sie erst einmal dafür Sorge tragen, dass Ayannah und Kay möglichst heil aus der ganzen Sache rauskamen, immerhin war ein solcher Alkoholexzess garantiert mit Strafe verbunden, sollte er entdeckt werden.
Waren sie wirklich so verzweifelt, dass sie ihre Sorgen in Alkohol ertränken mussten?
Im selben Moment, indem Penny aus dem Schatten hervortrat, schallte Niamh's Stimme durch die Luft.
"Alle mal hergehört. Wie euch sicherlich schon aufgefallen ist, wird in wenigen Minuten ein Unwetter uns erreicht haben. Ihr habt 5 Minuten Zeit eure Sachen zu packen. Wir versammeln uns hier. Beeilt euch."
Ein Blick hinauf zum Himmel zeigte Penny, dass das Wetter sich tatsächlich drastisch verschlechterte, sie mussten sich nun wirklich beeilen.
Ihre Verwirrung und den inneren Aufruhr verbergend sprintete sie auf Aya und Kay zu.
"Aya, Kay", rief sie, um auf sich aufmerksam zu machen, während sie näherkam.
"Ein Unwetter kommt auf, wir müssen alle zurück zum Zeltplatz."
Sie vermied es, den Beiden in die Augen zu sehen, fixierte einen Punkt zwischen ihnen.
Penny registrierte den schwankenden, instabilen Zustand, indem sich ihre Freunde befanden und seufzte lautlos. Wie viel Alkohol hatten die beiden nur getrunken?
Aber jetzt war nicht die Zeit für Predigten oder Diskussionen, wenn sie ein größeres Dilemma vermeiden wollte, musste sie die Trunkenbolde zurück zum Zeltplatz schaffen.
Innerlich klatschte sie in die Hände, sprach sich selbst Mut zu. Los gehts.

Als Kay eine andere Stimme wahrnahm, die sich von der seinen und der Ayas unterschied, hob er den Blick. Der Alkohol hatte seinen Blick verschleiert, doch dieses Mädchen hätte er in jeglichem Zustand noch erkannt.
"Oh." Seine Stimme klang tödlich ruhig. Er wankte ein paar Schritte auf sie zu und musste sich stark darauf konzentrieren, das Gleichgewicht zu halten. "Du." Sie also. Nicht dass es ihn noch wunderte. Wenn es schon hart kam, dann ganz hart. Wenn er am Boden lag, dann wollte ihn sein Leben natürlich noch mit Füßen treten. Irgendwo tief in ihm drinnen schien sein Unterbewusstsein zu realisieren, dass diese neuste Entwicklung ganz und gar nicht gut war, dass sie ihn nicht so erleben sollte und schon gar nicht aus nächster Nähe. Doch Kays wodkavernebeltem Bewusstsein waren die Gründe ganz egal. Ihm blieb nur die kochende Wut, die durch Pennys Gegenwart sogar noch angestachelt wurde. "Solle mich nisch wundan, dassihr alle su mir komm.", murmelte er undeutlich. "Solle mich wirlich nich mehr wundan." Es konnte doch nur eine Absicht dahinter stecken! So viele Zufälle gab es nicht!

Eine Mischung zwischen Ärger und bodenloser Verzweiflung stiegen in Aya auf, ihr war nach Schreien und Weinen zu Mute, danach, um sich zu treten und irgendetwas zu zertrümmern - doch als sie schließlich realisierte, dass es tatsächlich Penny war, die über die Wiese auf sie zugelaufen kam, fühlte sie sich plötzlich nur noch leer. Irgendwie ausgebrannt. Selbst in ihrem betrunkenen Zustand begriff sie es: Ob Kay nun glücklich darüber war, Penny zu sehen, oder nicht; an sie würde er jetzt nicht mehr denken. Sie könnte ebenso gut Luft sein, egal was sie jetzt sagte, es würde keine Rolle mehr spielen.
Aya wünschte, sie hätte nicht getrunken. Oder nein: Sie wünschte, sie hätte noch mehr getrunken, damit sie das alles nicht mehr mitansehen musste.

Milans Gesichtsausdruck wurde ein wenig weicher, sofern man bei einem Geist in Kategorien von hart und weich denken konnte. In den Augen des Mädchens sah er Verzweiflung und Trauer, auch wenn sie sich bemühte es zu verstecken.
'Du glaubst also ich hätte Todessehnsucht? Ja, du hast recht. Hättest du allerdings das erlebt, was ich erlebt habe, hättest du das sicherlich auch.'
Er dachte über ihre Worte und die Bedeutung dahinter nach. Milan wagte zu bezweifeln, dass er ebenfalls Todessehnsucht hätte, aber das war in seinem Fall irrelevant.
"Das Leben mag hart sein, unbarmherzig und kalt, aber mit dem Tod wird nichts besser. Er ist kein Ausweg und nur selten eine wirkliche Erlösung. Jemand wie du..." Er zuckte die Schultern. "Du würdest mit hoher Wahrscheinlichkeit wiederkommen, ein ruheloser Geist. Ist es das, was du willst? Weiterzuleben ohne noch wirklich am Leben zu sein? Es ist kein angenehmes Gefühl."
Sie schien sich bei ihm entschuldigen zu wollen, für ihre vorherige Reaktion, doch er tat es mit einem leichten Lächeln und müdem Kopfnicken ab. "Das erkennen die Wenigsten sofort. Es gibt nichts zu verzeihen."
Die aufkommende Brise spielte mit den Haaren des Mädchens, die roten Locken tanzten in der Luft. Von den Naturkräften unbeeinflusst sah Milan hinauf zum Himmel, wo sich dunkle Wolken zusammenbrauten. Neben ihm sagte die Rothaarige etwas, ihren Namen, wie er annahm.
"Milan", stellte er sich geistesabwesend vor, vertieft in das Schauspiel der Natur.
Erst die Stimme einer Frau, die durch die Luft hallte und verkündete, dass ein Unwetter aufkam und sich die Schüler auf dem Zeltplatz einfinden sollten, durchbrach seine Beobachtungen.
Der Geist wandte den Kopf und sah Aurora an. "Du solltest zurückgehen."

Aurora spürte, wie das Wetter sich verschlechterte. Aber wenn sie ganz ehrhlich war, war ihr das tatsächlich egal. Sollte doch ein Unwetter kommen. SOllte es doch stürmen und regnen. Es war ihr wirklich egal. Ihr würde es nichts ausmachen. Da hatte sie schon schlimmeres erlebt. "Mag sein das der Tod keine Probleme löst, aber er beendet sie." meinte sie leise und kaute auf ihrer Unterlippe herum. Aber seine Worte machten sie wirklich nachdenklich. "Vielleicht hast du recht. Vielleicht würde ich ein ruhelose Geist sein." Dann fiel ihr etwas ein. "Du ... Du bist auch einer, nicht wahr? Was oder wer hält dich auf dieser Welt, dass du nicht in Ruhe ins Licht gehen kannst?" fragte sie ihn direkt. Vielleicht ein wenig zu direkt. Denn wer wusste schon, was Milan widerfahren war? Vielleicht war es eine schlechte Erinnerung.
Aurora genoss den aufkommenden Sturm. Es würde ein Schlimmer werden. Vielleicht sogar der Schlimmste seid Jahrzehnten. "Und was ist, wenn ich nicht möchte? Niemand kann mich zwingen. Und außerdem ..." Sie machte eien kurze Pause. " ... hält mich an dieser Schule nichts mehr." Ja, sie hatte aufgegeben. Das hatte sie eigentlich erst, seitdem LEvin sie verlassen hatte.
Der Gedanke an ihn machte sie traurig. Ihre Augen wurden leer. "Mich hält dort wirklich nichts mehr. Weißt du?" hauchte sie leise und schlang ihre Arme um ihren Bauch. In der Hoffnung, so die aufkommenden Schmerzen zurück zuhalten.

'Was oder wer hält dich auf dieser Welt, dass du nicht in Ruhe ins Licht gehen kannst?'
Ihre Direktheit überraschte ihn ein wenig, nicht jedoch die Natur der Frage. Sie war ihm schon oft gestellt worden, scheinbar erschein sie vielen als wichtig.
"Mein Mörder", antwortete er schlicht. "Ich will wissen wer mich ermordet hat und warum."
Wenn er sich nur daran erinnern könnte...doch wo Erinnerungen sitzen sollten, gähnte nur ein klaffendes schwarzes Loch des Vergessens.
500 Jahre und es frustriert mich immer noch ungemein nicht zu wissen, was passiert ist.
'Was wenn ich nicht möchte?'
Milan sah sie an, ein unbestimmter Ausdruck lag in seinen Augen. "Dann gehst du nicht. Du hast einen freien Willen und hoffentlich auch Verstand. Setz ein, was man dir gegeben hat."
Die Leere in ihren Augen war erschreckend, genau wie die Worte, die sie leise hauchte. Zögernd streckte Milan eine durchscheinende Hand aus und berührte sie sanft an der Schulter.
Obwohl man die Geste nicht direkt als Berührung bezeichnen konnte, mehr als ein feines Kribbeln, einen kalten Hauch, sollte Aurora eigentlich nicht spüren.
"Wenn dich nichts mehr hält, warum bist du dann noch hier?"

"Dein Mörder also. Du wurdest ermordet." sagte sie langsam. Ein schlimmes Schicksal. Sie hatte ebenfalls getötet. Suchten die ruhelosen Seelen sie? SIe wusste es nicht und hoffte es nicht. Denn sonst hätte sie wohl die A***karte gezogen, wie es doch so schön hieß.
Bereits die ersten Tropfen prasselten auf der Erde nieder. Eine traf sie direkt an der Wange. Es sah so aus als würde sie weinen, was sie natürlich nicht tat. Kurz wischte sie sie weg, bevor sie sich wieder Milan widmete.
Aurora nickte nur langsam. Manchmal allerdings zweifelte sie an ihren Verstand. Schon immer hatte sie mehr nach Gefühl gehandelt und man sah ja, wo sie nun gelandet war.
Plötzlich spürte sie einen kühlen Hauch auf ihrem Arm. Hätte sie nicht gewusst, dass es Milans Hand war, so hätte sie geglaubt, es wäre der Wind gewesen.
"Ich weiß es nicht." gestand sie schließlich und blickte traurig zu Boden. "Ich weiß nicht, wo ich hin soll. Ich habe kein Zuhause mehr. Die einzigen beiden PErsonen, die ich geliebt habe, haben mich verlassen." Ihre stimme war immer leiserer geworden bis sie schlussendlich verstummte.

[ooc: Jetzt gibts Kloppe XDDD]

cf: Zeltplatz

Niamh stolzierte Richtung Waldrand. Von dort vernahm sie wohl die meisten Gedanken. Und das,w as sie hörte,g efiel ihr ganz und gar nicht. Die ersten Regentropfen bahnten sich einen Weg auf die Erde. Das Wetter wurde immer schlimmer. BEsonders der Wind. Es würde einen heftigen Orkan geben.
Je näher sie kam, desto mulmiger wurde ihr Gefühl. Von weiten sah sie Ayanna und Kay, daneben Penny. Etwas weiterweg entdeckte sie Aurora mit einem Jungen. Wie unverantwortlich und oberflächlich doch diese Schüler waren. Aber zuerst Ayannah, Kay und Penny. "Meine lieben Schüle ..." begann sie, brach aber ab. Ihr Blick war entsetzt und geschockt zugleich. Hätte der Wind den Geruch nicht bereits fortgetragen, wäre sie wohl noch mehr ausgerastet. Vor ihr lagen zwei leere Wodkaflaschen. Dahinter saßen bzw. lagen Kay und Penny. Und dann platzte ihr der KRagen. "Mein Gott, wie unverantwortlich ihr doch seid. Habt ihr euch eigentlich die Schulregeln durchgelesen? Alkohol ist strengstens verboten!" Sie holte tief Luft und schrie weiter: "Das wird ernste Konsequenzen für euch haben. Alle beide. Ich bin enttäuscht von euch. Besonders von dir Ayannah. Du bist ein schlechtes Vorbild für alle Schüler. Gerade von dir als Schulsprecherin hätte ich mehr Disziplin erwartet. Aber genug von dem Gerede." Sie atmete wieder aus und sammelte sich innerlich schnell. "Wir müssen gehen. Ein Unwetter zieht auf. Also bewegt euch." Und dann wandte sie sich mit ihrem Kopf zu aurora. "Aurora, du bewegst dich schleunigst auch zur Gruppe. Aber ZAck,Zack!" NiamhS Stimme ließ erahnen, dass sie keine Widerrede duldete.
Dann schaute sie zu den beiden BEtrunkenen. "Penny? Du nimmst Ayannah, ich kümmere mich um Kay." Sie kannte Kays Fähigkeit. Besonders jetzt würde sie gefährhlich für sie werden. "Los, KAy, beweg dich mal ein wenig."

Milan wollte Aurora gerade antworten, als eine Frau auf die Lichtung gestürmt kam und herumschrie. Hatte er erwähnt, dass Geister auf so etwas empfindlich reagierten? Er vielleicht tot, aber nicht taub. Das Gesicht leicht verziehend wandte er sich an Aurora.
"Zeit eine Entscheidung zu treffen", sagte er. "Aber frage dich eines: Wenn nicht zur Schule zurück, wohin dann?"
Er schwieg, ließ die Worte auf sein Gegenüber wirken, während er seine linke Hand sachte im Kreis bewegte und die Finger krümmte.
Hinter der Frau erhob sich ein kleiner Kieselstein in die Luft, schwebte einen Moment lang auf der Stelle und flog dann auf sie zu, sie am Hinterkopf treffend. Milan hatte ihn nicht so schnell oder hart bewegt, dass es wehtat, aber doch heftig genug um bemerkt zu werden.
Da und jetzt hör auf hier so rumzukeifen, dachte er befriedigt. Seine Vernunft schüttelte über sein Verhalten nur den Kopf und murmelte etwas von einem kleinen Kind, dass immer noch durchbrach.

Aurora hörte sehr wohl Niamh. Aber wollte sie das wirklich? Wollte sie wirklich zurück in die Schule? Es gab nichts, was sie hielt. Und dann hatte sie eine Idee. "Bitte komm mit, Milan." bat sie ihn leise. In der Hoffnung, er würde mitkommen. Sie beobachtete seine Hand, die sich im KReis bewegte und dann krümmte. Dann vernahms ie ein leises Fluchen der Direktorin. Blitzschnell drehte sich die HExe/Riesarerin um. Ein Kieselstein prallte gerade vom Kopf ab. Empört schaute Aurora den Geist an. "Warum hast du das gemacht?" Nachdenklich runzelte sie die Stirn.

Das leise 'Bitte komm mit, Milan', brachte den Geist aus dem Konzept und er ließ seine Hand ruhen, Aurora irritiert ansehend. Die Irritation verwandelte sich jedoch rasch in an Arroganz angrenzendes Selbstvertrauen, als sie ihn empört fragte, warum er das gemacht hatte.
"Weil ich es kann", lautete seine erste Antwort, bevor er es Aurora gleichtat und nachdenklich die Stirn runzelte. "Und weil sie mich genervt hat, mit ihrem Geschrei. Geister haben ein empfindliches Gehör, musst du wissen."
Er sah sie einen Moment lang an, bevor er leise seufzend den Kopf schüttelte.
"Aurora...Schulen sind nicht unbedingt das, was ein Geist wie ich als Paradies versteht. Und ich habe andere Verpflichtungen. Aber ich bin der Schule selten fern. Du wirst mich wiedersehen, wenn du das wünschst."

Aurora hob leicht eine Augenbraue an. "Ah, also weil du es kannst." Ganz schön arrogant für einen Geist. "Aber vielleicht wusste sie es nicht." meinte sie dann. "Sie kann doch nicht wissen, dass du ein empfindliches Gehör hast." erklärte Aurora ihm.
Missmutig schaute sie ihn an. "Ja, das sagen sie alle." Und dann verschwinden sie einfach. "Das hatLEvin auch gesagt und ich habe nichts mehr von ihm gehört." murmelte sie und wandte sich ein wenig ab. Drehte ihre Körper von dem Geist weg. "Ich habe es so satt, dass mich alle anlügen." knurrte sie ihn an. "Wieso sollte ich dir glauben? Wieso sollte ich daran glauben, dass du ein Versprechen hälst?"

'Sie kann doch nicht wissen, dass du ein empfindliches Gehör hast'
Milan zog eine Augenbraue hoch "Und dass ist ein Grund so rumzuschreien?"
Er ließ das Thema nach dieser Bemerkung jedoch fallen, da er es nicht einsah, darüber zu diskutieren.
Er verschränkte die Arme vor der Brust, als sie so missmutig und trotzig reagierte.
Wer war hier nun das Kind?
"Mit diesem Tonfall erreichst du bei mir gar nichts, Aurora. Was meine Worte angeht, so gab ich kein Versprechen, ich sprach lediglich davon, dass du mich wieder sehen wirst, wenn du es wünschst. Es liegt also an dir ob es letztendlich eine Lüge sein wird oder nicht.
Und dieser Levin: Hast du dir schon einmal überlegt, dass er vielleicht gar nicht zu dir kommen kann?"

Aurora schaute zu Ayannah und Kay. So wie die sich benahmen. Scheinbar ja. "Die Direktorin wird schon einen Grund haben, denke ich." sagte sie langsam, schaute noch einen Moment zu der Gruppe hin und wandte sich wieder dem Geist zu.
Die Hexe/ Riesarerin verdrehte nur die Augen. "Ganz wie du meinst, Milan." Sie nahm seine Worte nicht ernst. Warum sollte sie einem Fremden auch Glauben schenken?
Und dann zog sie nachdenklich ihre Stirn in Falten. "Dass er gar nicht zu mir kommen kann?" flüsterte sie leise. "Aber er ... er hatte gesagt, ich solle meinem eigenen Weg gehen und so." Ihre ganze Welt schien zu wanken.

"Deinen eigenen Weg gehen also. Und noch etwas?", fragte Milan. " Wie hat er sich verabschiedet? Mit Lebewohl? Bis bald? Das macht einen Unterschied, es sagt aus, ob er vorhatte zurück zu kommen."
Er musterte das rothaarige Mädchen vor sich, dass an sich und der Welt zu zweifeln schien.
"Den eigenen Weg zu gehen ist nicht gleichbedeutend mit den Weg alleine gehen", fügte er an, seine Stimme ein wenig sanfter.

[nach dem Zeitsprung]

Finja war Niamh in den Wald gefolgt, nachdem sie festgestellt hatte, dass Aurora nicht unter den versammelten Schülern war. Sich innerlich verfluchend sah sie sich nach der Rothaarigen um.
Wie hatte sie sie nur aus den Augen lassen können? Aurora war am Boden zerstört und erschöpft gewesen und sie hatte Levin doch versprochen, auf seine Freundin aufzupassen, koste es was es wolle. Diese Aufgabe nahm sie ernst, es war ihr selbst genauso ein Bedürfnis, dieses innerlich so instabile Mädchen zu schützen.
Vor ihr lichtete sich der Wald und sie sah Niamh, Kay, Penny und Ayannah, schenkte dieser Gruppe jedoch keine Beachtung mehr, als sie einen roten Haarschopf ausmachte.
"Aurora", entfuhr ihr ein erleichterter Seufzer, während sie auf das Mädchen zu eilte, an deren Seite ein Junge stand. Oder schwebte? Sie war sich nicht ganz sicher.
Sie erreichte die Beiden und blieb stehen. "Dem Himmel sei Dank, hier bist du."

Aurora schaute zu Boden. Ihre Augen waren ganz glasig. SIe erinnerte sich noch genau an seine Worte. Bis bald' hatte er ihr zugeflüstert und war dann gegangen. Das war gerade mal ein paar Stunden her gewesen und schon fühlte sie eine innere Leere. SIe musste ihn bald wiedersehen, sonst würde sie noch innerlich daran zerbrechen. "Tut mir Leid, Milan. Aber dazu müsste ich erst einmal an mich glauben. Und das tue ich nicht." sagte Aurora ehrlich und sehr direkt. "Ich habe es schon lange aufgegeben."
Ein paar Minuten später vernahm sie Fußstapfen, die immer näher kamen. Aurora drehte sich nicht um. Denn die Person fing sogleich an zusprechen. Es war Finja. "Ja, wo sollte ich auch anders sein?" fragte sie sie monoton. Ihre Augen wirkten kühl, beinahe leblos. Ihr war weder nach lachen noch nach lächeln zu mute. Und sowas positives, woe Fröhlichkeit und Freude empfand sie längst nicht mehr.
Aurora schaute zum Zeltplatz, der nicht unweit vom Waldrand sich befand. Die anderen gingen bereits los und Aurora war in Versuchung, einfach hierzubleiben und sich dem Wetter entgegen zustellen. Schlussendlich entschied sie sich jedoch dagegen. "Okay, Milan. Man sieht sich." sagte sie kalt und ging mit finja den anderen nach.

tbc: Höhlen

ooc: Hier das, was vor Niamhs Post noch passiert ist: https://magic-thoughts10.forumieren.com/t687-fehler-die-man-ewig-bereuen-wird

Die Wucht von Pennys Ohrfeigen ließ Kay straucheln; er stolperte rückwärts über eine Wurzel, fiel, und fand sein Gleichgewicht nicht mehr. Alles schien zu verschwimmen, sich zu drehen, während er ungläubig zu Penny hinaufstarrte. Gerade jetzt schien der Alkoholnebel sich zu lichten, und als er endlich - viel zu spät - nachzudenken begann, wünschte er sich, dem wäre nicht so. Was habe ich getan?
Seine Wangen brannten wie Feuer und er betastete sie mit seinen verdreckten Fingern, fassunglos. Sie hatte ihn geschlagen. Penny, die ewig Geduldige, Friedfertige hatte ihn geschlagen!
Weil er es verdient hatte.
Er konnte nicht behaupten, sich nicht an das zu erinnern, was er gerade getan hatte, aber die Auswirkungen, die Konsequenzen wurden ihm erst jetzt bewusst. Irgendwo in Kays verbliebenen Gehirnzellen wuchs die Erkenntnis heran, dass er etwas Grausiges, furchtbar Schreckliches getan hatte. Es hätte genau gut tödlich enden können.
Er öffnete den Mund und schloss ihn wieder, suchte ohnmächtig nach Worten. Doch was für Worte blieben ihm noch, Worte der Entschuldigung? Dafür war es zu spät! Was er getan hatte, grenzte an einen Mordversuch! Er hatte das, was zwischen ihm und Penny noch gewesen war, so irreparabel beschädigt, dass es zwecklos war, sich an einer Heilung zu versuchen. Es gab keine Worte, die etwas besser machen konnte.
Der Alkohol betäubte den Schmerz nicht länger. Und das wäre auch zu gnädig für ihn gewesen. Er wollte seinen Kopf gegen den nächsten Baum rammen, doch ihm fehlte schon allein die Kraft aufzustehen. Die Ohrfeigen hatten ihn zur Besinnung gebracht und von der grausamen Erkenntnis konnten sie ihn nicht ablenken. Sie konnten nicht mehr weh tun als das. Sie hat Recht. Jetzt erst bist du das, was dein Vater immer in dir gesehen hat.
Plötzlich waren da noch mehr Menschen. Er konnte die Stimme von Niamh erkennen, rasend vor Wut. Geschieht dir recht.
Es war nicht Strafe genug.
Kay sah die Schulleiterin nur verständnislos an. Was konnte jetzt noch so wichtig sein? Was kümmerte es sie, was mit ihm geschah? "Penny...", flüsterte er, kraftlos. Ihr war nichts zugestoßen, oder? Er konnte sich nicht sicher sein. Doch was ging es ihn noch an? Wenn sie verletzt war, war es seine Schuld! Seine allein!

Durch den Schleier ihrer Haare sah Penny Kay stolpern, fallen und liegen bleiben.
Sein ungläubiger Blick brannte sich ihr ein, das Entsetzen in seinen Augen, als er langsam begriff, was er getan hatte, wie viel er zerstört hatte in diesen wenigen Augenblicken.
Penny sah wie er seine roten Wangen berührte, fassungslos. Sie biss sich auf die Unterlippe, wollte gerade etwas sagen, als plötzlich Niamh’s Stimme hinter ihr erklang.
Erschrocken zuckte sie zusammen, sie hatte die Schulleiterin nicht kommen sehen.
Der wütenden Predigt nur mit einem halben Ohr lauschend, starrte sie Kay an, der sich immer noch nicht gefangen hatte und die Schulleiterin nur verständnislos ansah. Jetzt war es zu spät Ayannah und Kay vor Ärger zu bewahren, denn er (oder besser gesagt sie) hatte sie bereits gefunden.
‚Penny? Du nimmst Ayannah, ich kümmere mich um Kay‘, hörte sie Niamh’s Stimme neben sich und schüttelte den Kopf, um die wirbelnden, tosenden Gedanken in ihrem Kopf loszuwerden.
Penny wandte ihr tränenüberströmtes Gesicht Niamh zu und nickte mechanisch.
Wortlos trat sie vor und nahm Ayannah bei der Hand, um mit ihr zum Zeltplatz zurückzukehren.
‚Penny…‘
Das kraftlose Flüstern ihres Namens ließ sie kurz inne halten, sie sah zu Kay, zögerte einen Moment lang. Sie betrachtete ihn, wie er am Boden saß, ebenso gebrochen wie sie.
Doch sie erlaubte sich nicht Mitleid zu empfinden. Nicht diesmal.
Die Zähne zusammenbeißend und den Kopf rasch wegdrehend, sodass ihre langen Haare durch die Luft peitschten, verschwand sie mit schnellen Schritten in Richtung Lager. Ayannah zog sie dabei an der Hand hinter sich her, sanft, aber bestimmt und nicht gewillt, noch einen Augenblick länger an diesem Ort zu verweilen.
Nur weg von hier. Nur weg von ihm.

>>>Der Zeltplatz

Niamh betrachtete Kays Gesicht genau. Es war ungewohnt rot. Irgendetwas war hier passiert. Sie würde, wenn sie wieder in der Schule war, mit allen Dreien sprechen. Die Direktorin zog ihre JAcke aus und legte sie Kay um die Schultern. Schließlich wollte sie von ihm nicht getötet werden. Sie wusste, wie stark Blitze allgemein Elektrizität sein konnte. "Komm, Kay." sagte sie nun sichtlich beruhigt und spürte plötzlich etwas HArtes an ihrem Kopf. Ein Stein, schoss es ihr sofort durch den Kopf. Nachdenklich drehte sie sich um und schaute zu Aurora und dem Geist. Der Geist schenkte ihr einen merkwürdigen Blick und sie las seine Gedanken. Wie im Kindergarten ... Finja schien sich um die Rothaarige zu kümmern. Gut so.
"Los, beweg dich." meinte sie zu ihm und führte ihn Richtung Zeltplatz.

tbc: Zeltplatz