cf: Eingangshalle

Niamhs öffnete die Tür und trat mit ihrem wenigen Gepäck ein. Der Raum war leer, mal abgesehen von den wenigen Möbeln, die hier standen. Zumindest stellte sie erst einmal ihren Koffer ab und öffnete das Fenster. Denn es war hier ganz schön muffig. Außerdem auch noch ziemlich staubig, wie sie feststellte. Erschöpft ließ sie sich dann in den Dreh stuhl fallen und streckte alle viere von sich aus.
Lautstark vernahm sie unsicher Gedanken aus der Eingangshalle. Ihre Fähigkeit hatte wirklich ein weites Spektrum. Langsam erhob sie sich und ging Richtung Eingangshalle.

tbc: Eingangshalle

cf: Eingangshalle

Niamh kam im Schlepptau mit Finara in ihr Büro. Augenblicklich setzte sich die Direktorin auf ihren Sessel und schaute das Mädchen an. "Wie du siehst ... Ich bin ebenfalls neu. Daher ist mein Büro noch ziemlich schlecht eingerichtet. Aber im Laufe der Zeit wird es besser aussehen. Gemütlicher." Einmal kurz ließ sie ihren Blick umher schweifen, bevor sie ihn wieder abwandte. Als sie sah, wie das Mädchen da nur herum stand, deutete sie auf den bequemen Stuhl vor sich und nahm ein leeres Formular aus ihrem Schrank heraus. Hier würde sie alle notwendigen Dinge reinschreiben, wie Name, Fähigkeit, Geburtsort etc. "Setz dich ruhig." sagte sie lächelnd.

Cf: Eingangshalle

Finara folgte der Direktorin schweigend in ihr Büro. Diese setzte sich dort sofort in ihren Stuhl und erklärte Finara, dass auch sie noch neu war und deshalb ihr Büro noch nicht gross eingerichtet habe. Finara schaute sich schüchtern um und fand obwohl es noch recht leer wirkte, sie fand es sehr hübsch. Das sagte sie auch: „ich finde es jetzt schon ziemlich hübsch…“ und lächelte der Direktorin etwas verhalten entgegen. Als diese sagte sie solle sich setzten, nahm Finara in dem Stuhl ihr gegenüber Platz. Dieser Stuhl war äusserst bequem. „danke“ sagte sie. Die Direktorin wurde ihr immer sympathischer. Sollte sie weiterhin so sein, wusste Finara mindestens eine nette Person an dieser Schule. ach, es wird sicher noch andere netter Personen haben. Auch Schüler oder so Sie sah, wie die Direktorin ein Blatt aus einem Schrank nahm. Was das wohl für ein Blatt war? Finorel erkundete derweil das Zimmer der Direktorin auf eigene Faust und rieb seinen Kopf gerade an einer Kante des Schreibpultes.

Niamh lächelte. "Ja, die Wahl der Möbel ist sehr schön." sagte sie und strich einmal kurz über das Buchenholz ihren Schreibtisches. Dann nahm sie einen Stift und schaute Finara erwartungsvoll an. "Also deinen Namen weiß ich schon." Schnell schrieb sie in eleganter Handschrift Finara Alsary auf das Formular an der richtigen Stelle. "Natürlich brauche ich noch mehr Informationen von dir. Alter, Fähigkeit, irgendwelche Merkmale, die besonders wichtig sind, wie Allergien oder so." erklärte sie ihr. Wieder musste sie lächeln. Aber diesmal über die Gedanken des Mädchens. Nett bin ich also? Das ist doch schon mal ein guter Anfang. Die kleine Katze erkundete das Zimmer. Niamh hatte kein Problem damit, denn sie war sehr tierlieb.

Finara nickte, als Miss Elenora sagte, ihren Namen habe sie ja schon. Sie sah die schöne elegante Schrift der Schulleiterin und wurde ein wenig beschämt über ihre eigene Schrift, die sie nicht für besonders schön hielt. Sie fuhr fort. Sie benötige noch mehr Informationen über Finara, wie Alter, Fähigkeit und sonstiges. Die junge Vampirin sass ein wenig unsicher in dem bequemen Stuhl. Was wusste sie schon genau über sich? Nicht wirklich viel, und das was sie wusste, hatte man ihr erzählt. Also konnte sie nicht mal sagen, ob das stimmte oder nicht. Sie konnte nur fühlen, ob es sich einigermassen richtig für sie anfühlte oder eben nicht.

Mit tonloser Stimme fing sie an, das über sich zu erzählen, was sie wusste: „ich bin 15, geboren am 7. Mai soweit ich weiss… Ich habe keine Fähigkeit…," Finara schwieg kurz, bevor sie „oder keine, die ich einsetzen will“ hinzufügte. Denn ihre Gabe, wie es manche nannten, wollte sie nicht nutzen. Für sie war es eher ein Fluch. Die Vergangenheit anderer Leute zu sehen, war für sie manchmal fast unerträglich. Sie konnte dies, aber trotzdem wusste sie so gut wie nichts über sich selbst. Plötzlich sprang Finorel auf ihren Schoss. Finara erschrak ein bisschen, sie hatte ihn fast vergessen. Als sie ihn kurz ansah, schien sein Blick zu bedeuten, sie solle doch von ihrer Kraft berichten. Sie sah die Schulleiterin an und sagte: „ich könnte die Vergangenheit anderer Personen sehen… aber das will ich nicht.“ sie dachte an Allergien oder etwas in der Art, aber als Vampir trank sie sowieso nur noch Blut und auch sonst hatten ihr die Ärzte von keiner Allergie erzählt. Also hatte sie auch keine…. Oder? „ich bin eine Vampirin…“ ein kleines Etwas in ihr flüsterte ihr zu, dass sie ihre Familie umgebracht habe, nur um ihren Blutdurst zu stillen, doch Finara ignorierte es. Auch wenn es etwas tief in ihr traf. Sie schluckte kurz und sagte mit leicht zitternder Stimme: „daher brauche ich nur Blut…. Aber ich nehme auch Tierblut…“ fügte sie dann noch hinzu. Hoffentlich hielt die Direktorin sie nun nicht für völlig verrückt.

Niamh schaute sie an. Finara schien mit sich zu ringen. Außerdem war sie sehr verunsichert und ängstig. Die meisten Vampire, die sie kannte, waren das klompette Gegenteil. Arrogant, herrschsüchtig, etc. Die Frau stützte ihre Ellbogen ab, verschrenkte ihre Finger und lehnte darauf ihr Kinn und so schaute sie das Mädchen an.

Und dann begann sie zu erzählen. Geduldig hörte sie ihr zu. Als sie endete, lächelte die Direktorin nur. "Ich verstehe dich, was das mit der Fähigkeit angeht. Die meisten hier hassen ihre Fähigkeit. Dabei ist es kein Fluch eine zu besitzen, sondern ein Geschenk. Auch ich habe eine und war genau wie du am Anfang. Die Gedanken rasten nur so auf mich ein und ich hatte jeden Tag Kopfschmerzen. Aber dazu bist du hier, um zu lernen, sie zu kontrollieren und sie für gute Dinge einzusetzen." erklärte sie ihr. Kurz schrieb sie die wesentlichen Informationen wie Fähigkeit, Geburtsdatum und Wesen hin. "Ah, okay. Was das mit deinem Wesen angeht... Mach dir auch darüber keine Sorgen. Ich habe mir bereits einige Akten durchgelesen und festgestellt, dass hier ein weitere Vampir zur Schule geht. Sofern du nur Tierblut trinkst, ist das doch okay. Jeder, der hier lernen möchte, ist willkommen. Egal, welches Wesen man ist." sagte sie zu ihr, um ihr die Angst zu nehmen. "Okay, ich danke dir für die Informationen. Wenn du Fragen hast oder Hilfe brauchst, zögere nicht zu mir zu kommen." sagte sie und verstaute die Akte in den Unterlagen. Nachher würde sie die wohl alphabetisch sortieren müssen. Was für eine Arbeit.

Finara wusste nicht, was sie davon halten sollte, dass die Direktorin die ganze Zeit nur lächelte. Es verunsicherte sie ein wenig. Aber na gut, fast alles verunsicherte sie. Doch sie fand es sehr grosszügig von der Direktorin, dass sie sehr frei über ihre Fähigkeit sprach. Finara wüsste zu gerne, was denn ihre Fähigkeit war. Sie sagte auch, dass bereits ein anderer Vampir hier zur Schule gehe. Bei diesen Worten atmete sie gleich ein wenig freier, auch wenn die Stimme in ihr, Ihr zu zischelte, dass dieser Vampir vermutlich nicht seine ganze Familie umgebracht habe. Doch sie hörte nicht darauf, besser gesagt, versuchte sie nicht darauf zu hören.

Niamh Elenora sagte noch, dass wenn sie Hilfe brauche oder Fragen habe, könne sie jederzeit zu ihr kommen. Finara nickte zuerst bloss, bevor ihr die ersten Fragen einfielen. Sie sah kurz zu ihren Koffern und fragte dann zögerlich an die Schulleiterin gewandt: „ähm ich hätte bereits eine Frage, ähm, nein zwei, also, wo würde ich schlafen und so? und wo kann ich Tierblut holen oder…, “ sie schluckte einen Kloss im Hals hinunter „soll ich dieses selbst jagen?“ im Krankenhaus hatte sie Blutbeutel bekommen und sie hatte auch noch 2 dabei, aber diese würden nicht sehr lange reichen. Und Jagen mochte sie nicht. Sie könnte sich das nicht vorstellen, ein Tier einfach so zu töten.

Diese Fragen konnte Niamh leicht beantworten. Sie kramte aus der untersten Schublade in ihrem Schreibtisch herum bis sie einen Plan vom Schulgelände fand. Diesen legte sie auf den Tisch und deutete auf einige Quadrate, die die Wohnblocks darstellen sollte. "Hier wohnst du. Du kannst dir einen aussuchen. Es gibt vier Zimmer, ein Bad und eine kleine Küche. Da die Zimmer getrennt sind, dürfen ausnahmsweise Mädchen und Jungen in einem wohnen." erklärte sie ihr. "Und zu deiner anderen Frage. Ich glaube, du wirst wohl selbst jagen müssen. Das tut mir Leid. Im Wald gibt es aber genügend Tiere. Bestimmt werden dir welche davon schmecken." sagte sie. "Und wenn du Angst hast, frag doch einfach diesen anderen Vampir. Er wird dir sicherlich helfen."

Finara sah auf die Karte und versuchte sich zu orientieren, wo sie gerade war. Dann versuchte sie sich den Weg zu den Wohnblocks zu merken. Sie konnte selber entscheiden, in welchen, sie zog? Das würde sie dann aus dem Bauch heraus entscheiden beschloss Finara. Als sich Miss Elenora zu der Frage mit dem Blut äusserte, musste sie aufpassen, dass sie nicht sagte was sie dachte. Denn irgendwie klang die Schulleiterin so, als glaube sie, Finara habe Angst, dass ihr das Blut nicht schmecke. Dabei war das noch ihre geringste Sorge. Die Schulleiterin hatte es leicht, die konnte ihr Essen bestellen oder in der Mensa abholen, sie musste es nicht selber jagen. Oder das Tier selber umbringen. Alleine beim Gedanken daran wurde Finara fast schlecht. Doch darum würde sie sich später Gedanken machen. Sie drängte das Thema mal ganz weit nach hinten in ihren Kopf. Und den anderen Vampir wollte sie noch weniger um Hilfe fragen.

Doch Finara sagte nichts zu dem Thema mit dem Blut und sah nochmals auf den Plan. Dann fiel ihr noch eine Frage ein: „wie sieht es eigentlich mit Schule aus? Wann muss ich da wo sein?“

Niamh lächelte sie aufmunternd an. "Keine Sorge. Ich bin zwar kein Vampir. Aber ich glaube, das muss eine ganz schöne Last für dich sein. Da du anscheinend ja Tiere sehr gerne magst." Sie schaute zu Finorel, Finaras kleiner Katze. Sie wollte dem Mädchen gerne helfen. Aber sie war nun selbst kein Vampir, sondern Amusan. Und da konnte sie nicht helfen. Niamh seufzte und kramte einen zweiten Zettel hervor. "Das ist der Stundenplan. Gleich findet Schreiben und LEsen statt. Aber ich befreie dich vom Unterricht, da du noch neu bist und du dich sicherlich umschauen möchtest." sagte sie zu ihr und schob ihr den Zettel rüber.

Finara war es ein wenig unheimlich mit der Schulleiterin. Sie hatte doch gar nichts gesagt betreffend der Jagen und dem Blut. Sie dachte nochmals kurz darüber nach, was die Direktorin gesagt hatte. Dass sie früher Kopfschmerzen hatte ab den vielen Gedanken. Vielleicht konnte sie Gedanken lesen oder so etwas. Finara hatte da gleich ein wenig Angst vor ihrem Gegenüber. Denn wie sollte sie dann wissen, was sie nun über Finara weiss… und was nicht. Als Finara so diese Gedanken durch den Kopf schossen, wollte sie eigentlich nur noch da ihren Block aussuchen und ihre Sachen auspacken. Sie fand es äusserst unheimlich, sich mit einer Person zu unterhalten, die genau wusste was sie dachte, oder so etwas in der Art. Sie nahm den Stundenplan und besah ihn sich. Die Schüler hatten also in 5 Minuten Lesen und Schreiben.

„also muss ich um 5 nach 12 in Allgemeinbildung? Und bis dahin kann ich mal da mein Zimmer aussuchen und auspacken?“ fragte sie, um sich sicher zu sein.

Niamh seufzte leise. "Du hast recht. Ich bin eine Gedankenleserin. Verzeih mir. Aber ich höre nun mal deine Gedanken. Allerdings sind sie bei mir gut aufgehoben." sagte sie zwinkernd. Niamh hatte eigentlich nicht bezwecken wollen, dass man sie als ... unheimlich empfand. Oh je ... Hoffentlich fanden das die anderen nicht auch. Na, das konnte ja was werden ...

"Genau, um 12:05 ist Allgemeinbildung. Bis dahin kannst du dir nicht nur ein Zimmer aussuchne und auspacken. Du kannst dich auch umschauen und so." sagte sie lächelnd. "Den Schulgarten kann ich nur empfehlen. Er ist besonders schön." sagte sie und überlegte, ob sie nicht einige Blumen pflücken und in eine Vase hier stellen sollte.

Finara nickte, als Niamh zugab, dass sie eine Gedankenleserin war. Finara schalt sich im Stillen, wenn sie dachte, sie könne doch vielleicht Gedanken lesen und dann tat sie es ja auch, wusste sie ja automatisch, dass es Finara nun auch wusste.

Finara hörte zu, wie Niamh ihr den Schulgarten empfahl dachte ernsthaft darüber nach, aber zuerst sollte sie wohl ihr Zimmer suchen. Mh, wo das Schulzimmer war, wusste sie zwar nicht, aber dann würde sie halt ein wenig früher gehen und dann würde sie es sicher finden. Sie streichelte nochmals Finorel, bevor sie ihn sanft anhob und von ihrem Schoss nahm. Sie setzte den Kater auf den Boden und stand dann auf. „vielen Dank, dann gehe ich nun“ sagte sie leicht lächelnd. Es war für sie weiterhin unheimlich mit dieser Person zu sprechen, wenn sie wusste, dass diese ihre Gedanken las. Sie steckte ihren Stundenplan in ihre Hosentasche und nahm ihre Koffer und schritt aus dem Zimmer, um sich ein Zimmer auszusuchen. Finorel sah kurz zu der Direktorin, miaute ihr entgegen und folge Finara dann. Dieses Miauen sorgte für ein kleines Lächeln von Finaras Seite.

Finara versuchte sich die Karte der Direktorin in Erinnerung zu rufen und ging den Gang entlang. Es dauerte eine Weile, bis sie vor den Wohnblocks stand und sich einfach für einen entschied. Sie betrat den Wohnblock. Ihren neuen Wohnblock.


Tbc. Wohnblock 9

Tila stieß einen erschrockenen Schrei aus, und stolperte über die Schwelle. Hinter ihr krachte die Tür zu. Erschrocken starrte sie die Direktorin an, die an ihrem Schreibtisch saß und wurde kreidebleich.
"Ich... es tut mir leid!", stieß sie hervor und versuchte sich zu sammeln. Was zum Teufel war mit diesem Hope los? Das war unfair gewesen!
Gute Idee hatte er, meinte Piep zufrieden und setzte sich wieder auf ihre Schulter.

Im Gegensatz zu Tila war Niamh nicht ganz so erschrocken. Sie hatte bereits die Gedanken der beiden gehört. "Immer herein spaziert." sagte sie fröhlich und erhob sich von ihrem Sessel. "Kein Problem. Es ist ja nicht deine Schuld." meinte sie lächelnd und deutete auf den Stuhl vor sich. "Setz dich ruhig." meinte sie und ging herum wieder zu ihrem Platz.

Ein wenig zittrig ging Tila zu dem Stuhl hinüber, der ihr angeboten worden war und ließ sich langsam darauf sinken.
"Ich wollte hier eigentlich nicht... so.. hereinplatzen.", stotterte sie. "Das ist eigentlich nicht meine... Art, ich..." Was rede ich hier eigentlich?
"Es tut mir Leid.", schloss sie schließlich.

"Es war ja nicht deine Schuld. Eigentlich eine Unverschämtheit, dass der Junge dich so reingeschubst hat." Niamh schüttelte nur den Kopf und lehnte sich zurück. "Okay, du möchtest dich bestimmt anmelden. Dazu brauche ich ein paar Informationen von dir. Deinen Namen, deine Fähigkeit, dein Alter, Geburtsdatum, Wesen und sonstiges wie, ob du Allergien oder so hast." erklärte sie ihr und holte ein Anmeldeformular raus.

Nicht unverschämt, intelligent, gab Piep seinen Senf dazu.
"Schhh!" Tila scheuchte den Vogel von ihrer Schulter.
"Mein Name ist Tila Flawson, ich bin eine Hexe.", sagte sie leise und schwieg dann kurz. "Ich bin etwa 17 Jahre alt. Allergien habe ich soweit ich weiß, keine." Hatte sie jetzt alle Punkte beantwortet?

"hmmh..." sagte Niamh nur und schrieb in schneller Handschrift alle Daten auf. "Deine Fähigkeit brauche ich noch." sagte sie schnell und schaute sie abwartend an. Vielleicht dem Vogel zu folge, irgendetwas mit Tieren. Sicher war sich die Direktorin aber nicht. Es könnte auch etwas anderes sein.

Zum ersten Mal, seit sie die Schule gefunden hatte, lächelte Tila.
"Ich kann mit Tieren sprechen.", erwiderte sie und ein Hauch Begeisterung schwang in ihrer Stimme mit. "Ich verstehe alles, was sie sagen."
Was würde sie ohne diese Fähigkeit tun? Nun, dachte sie, und der Gedanke brachte sie augenblicklich auf den Boden der Tatsachen zurück, dann würde ich womöglich noch in Lambua leben...

Endlich mal eine Schülerin, die ihre Fähigkeit akzeptierte. Als schön empfand. Auch dies notierte sie dann. "Bei Fragen und Problemen, kannst du dich ruhig an mich wenden." sagte sie zu ihr. "Ich bin übrigends Niamh Elenora. Ich befreie dich von Lesen und Schreiben, damit du dich in Ruhe umschauen kannst. Die Wohnblöcke findest du hier." Schnell holte sie einen Plan vom Schulgelände heraus und gab ihn Tila.

"Okay.. vielen Dank." Sie biss sich auf die Unterlippe. Eigentlich hätte sie gerade dieses Unterrichtsfach gerne besucht - sie konnte weder lesen noch schreiben - aber wenn die Direktorin sie befreite, würde sie nicht wiederspreche. Bestimmt gibt es dieses Fach morgen auch... Sie nahm den Plan entgegen. War sie entlassen? Eigentlich klang es schon so, aber...

"Du kannst auch ruhig zum Unterricht gehen. Das ist dir überlassen." sagte sie zu ihr. "Es ist deine Entscheidung. Bestimmt wird es dir Spaß machen." sagte Niamh lächelnd. "Ach ja, der Stundenplan. Genau. Sorry, ich bin Gedankenleserin." erklärte sie ihr entschuldigend. "Und daher reagiere ich automatisch auf deine Gedanken." Kurz kramte sie einen dritten Zettel hervor und reichte ihn ihr.

"Vielen Dank.", murmelte Tila erneut und nahm auch diesen Plan entgegen. Dann lief sie, die Augen auf den Plan geheftet, in Richtung der Wohnblöcke.

Niamh drehte sich. Der Drehstuhl drehte und drehte und drehte sich ... Innerlich war auch sie noch ein Kind. Ihre Haare wirbelten herum. Und dann klopfte es plötzlich ruckartig hielt sie sich an ihrem Schreibtisch fest und seufzte auf. "Oh man, das sollte ich besser lassen." murmelte sie und rief dann. "Immer herein."