Aya setzte sich neben ihn auf die Mauer.
"Nein, vermutlich nicht", murmelte sie. Sie saß hier neben ihm, sah ihn an, doch sein Blick galt bloß Penny... es war so ungerecht.
Ayas Blick wanderte hinauf zu Kays Haaren und bevor sie wirklich darüber nachdenken konnte, hate sie bereits die Hand ausgestreckt, und ihm ein Blatt aus dem Haar gezupft.

Hope nickte nur. Laynes Haut fühlte sich weich unter seiner an. Aus dem Augenwinkel sah er wie Celia zu der Katze rückte. Fein. "Ich kanns einfach nicht fassen, das sie sich wegen eines kleinen Streits bei einer Katze ausheult. Sein Fell wird dreckig werden.", beschwerte er sich. Kurz darauf ließ er Layns Hand los. Er lächelte sie freundschaftlich an.

"Ganz bestimmt.", versicherte sie. "Und du bist doch eifersüchtig. Keine Sorge, sie mag dich lieber als ihn. Jedenfalls wenn du ein Drache und er eine Katze ist...Darachen sind auch viel faszinierender..." Sie grinste ihn an.

Kay verzog das Gesicht. Noch immer versuchte er sich auf Ayannah zu konzentrieren. Das machte es leichter manche Dinge zu vergessen. "Also. Hier die ungeschminkte Wahrheit: Mir geht es beschissen." Warum erzählte er ihr das überhaupt? Vielleicht einfach deshalb, weil es keinen Spaß machte, die ganze Zeit zu lügen. Es war eine regelrechte Entspannung zur Abwechslung mal die Wahrheit zu sagen.
Plötzlich streckte Ayannah die Hand nach ihm aus. Er hatte nicht damit gerechnet und konnte nicht rechtzeitig reagieren. Kay erschrak fürchterlich und stieß sich die Ellenbogen an der harten Mauer an. "Nicht...", sagte er gepresst, als sie ihm das Blatt aus den Haaren zupfte.

Du kannst hier nicht ewig alleine herumstehen. Mira war sich nicht sicher, ob das Kido zu ihr gesagt hätte, wenn er hier wäre, oder ob es ihr eigener Gedanke war. Jedenfalls gab sie sich einen Ruck und setzte sich in Bewegung. Die große Raubkatze, die sich in der Mitte des Parkplatzes in der Sonne räkelte, machte ihr weniger Angst als die Menschen rundherum und so näherte sie sich vorsichtig. "Hallo, Leopard.", sagte sie schüchtern.

Aiden drehte den Kopf und entließ Hope damit aus dem starren Blick seiner grünen Augen. Stattdessen richtete er diese nun auf das Mädchen, das vor ihm stand und ihn mit einem schüchternen 'Hallo, Leopard' grüßte. Er erwiderte den Gruß mit einem Laut zwischen Schnurren und Knurren und erhob sich. Neugierig kam er auf sie zu und umkreiste sie, sein getigerter Schwanz schwang hinter ihm her.

Und schon schien Aiden das Interesse an ihr verloren zu haben. Nicht dass sie unbedingt einnehmend war. Ganz im Gegenteil ... Schließlich war sie nicht im den Sinne seine Freundin und selbst dann hatte er das Recht auf Freiheit. Langsam war sie dieses dämliche Anschweigen leid. Vielleicht sollte sie zu Hope gehen und sich entschuldigen, weil sie so kindisch war. Ihr Blick fiel auf ihn. Aber bestimmt hatte er keine Lust mit ihr zu reden.

Diese Reaktion war eigentlich vorhersehbar gewesen. Langsam ließ Aya ihre Hand sinken, sie fühlte sich plötzlich bleischwer an.
"Das Blatt hat mich gestört.", verteidigte sie sich und versuchte dennoch zu lächeln. Sie wusste, dass Kays Ablehnung von Berührung nicht persönlich gemeint war.

"Mhm..." Hope setzte sich im Schneidersitz auf die Mauer und nahm seine Gitarre zu Hand. Er begann sie zu stimmen, so wie jeden Tag. Er zupfte jede einzelne Saite, bis sie einen gescheiten Ton von sich gaben. Als er fertig war, spielte er einige Tonleitern.

Schon bei Penny hatte es nichts gebracht sie anzuschreien. Also sparte sich Kay das bei Ayannah gleich. Er seufzte und stupste Ayas Nase mit seiner behandschuhten Hand.
"Ich wusste ja schon, dass Penny zur Selbstzerstörung neigt, aber was ist mit dir los?" Mit einiger Anstrengung brachte er ein schwaches Lächeln zustande. Sein rasender Puls beruhigte sich nur langsam.

Begeistert sah Delayne Hope an. "Weißst du dass du der Größte bist?", fragte sie ihn fröhlich.
Ihre Augen bekamen ein wenig mehr Glanz.
In der letzten Woche waren die Momente, in denen Hope Gitarre sielte, zu den schönsten geworden, die sie jemals erlebt hatte.

Dass Hope für Delayne etwas spielte, zumindest kam es ihr so vor, gefiel ihr ganz und gar nicht. Und das Aiden sich nun auch noch von ihr abgewandt hatte, machte sie unglücklich. Traurig spielte sie an einer Blume, die in ihr Waldelfenkleid gestickt war und wickelte nebenbei eine Locke ihres blonden Haares um ihren Finger.

"Frisst du micht jetzt oder sagst du Hallo?", fragte Mira interessiert und vollkommen ernsthaft. "Ich glaub nämlich, an mir ist nicht viel dran. Du würdest dir vielleicht den Magen verderben."
Ob er wohl gerne Engel fraß? Oder lieber Elfen? An Elfen war aber auch nicht viel dran... vielleicht mochte er nur Trolle und Orks. Oder er war Vegetarier, auch wenn Mi sich das nicht vorstellen konnte.

"Wir sind doch Freunde", meinte Aya schulterzuckend, doch ihr sank das Herz. Sie waren Freunde... doch mehr würden sie vermutlich niemals sein... Sie wollte hoffen, aber konnte sie das? Oder würde es sie später nur noch tiefer fallen lassen? Normalerweise war sie Optimistin, aber... sie wollte nicht enttäuscht werden.

[Zeitsprung]

Honayri kam auf dem Parkplatz angeflattert. Beinahe hätte sie die Zeit verpasst, doch als sie in ihrem Zimmer die allerletzten Sachen in den kleinen Rucksack gestopft hatte, hatte sie auf einmal bemerkt, dass niemand mehr zu hören war. Und Melodie oder Tila hatte sie auch nicht gefunden. Geknickt war sie aus dem Wohnblock geflattert. Außer den beiden kannte sie hier niemanden.
Sie stellte den Rücksack ab und flatterte auf ein traurig aussehendes Mädchen zu. "Hallo, ich bin Honayri und du?" Die kleine Fee lächelte das traurige Mädchen an.

Celia schaute mit traurigen Augen auf und schaute in das Gesicht einer kleinen Fee. Eine nahe Verwandte ihrer Art. "hallo." begrüßte sie sie freundlich und lächelte leicht. "Ich bin Celia und du?" fragte sie sie-

Honayri blickte Celia freundlich an. "Ich bin Honayri", wiederholte sie geduldig. "Warst du schon einmal zelten?" Die 13 Jährige Fee sah Celia fragend an. Wie Zelten wohl ist? Sie hatte sich zwar schon davon berichten lassen, doch sie war auf ihre ersten Eindrücke gespannt.

"Freut mich dich kennen zulernen." meinte sie freundlich lächelnd. Auf ihre Frage hin schüttelte sie den Kopf. "Leider nein, aber unter freiem Himmel zu schlafen ist wunderschön." erzählte sie ihr. Sie dachte noch an früher, wo sie nur unter freiem Himmel geschlafen hatte. "Und du?"

"Unter freien Himmel habe ich schon öfter geschlafen, als ich zählen kann, doch im Zelt ist es als erste Mal. Allerdings bin ich auch noch nicht lange hier." Honayris Tonfall machte klar, dass sie nicht diese Schule meinte. Eigentlich wollte sie es niemanden auf die Nase binden, doch die Worte waren einfach aus ihrem Mund gekommen, ohne dass sie es aufhalten konnte.

Aiden gab einen Laut von sich, der wie ein Lachen klang, durchsetzt von kehligem Knurren.
Er blieb vor ihr stehen, Nebelschwaden umkreisten seinen Körper, er streckte sich und stand schließlich als Mensch vor ihr, die Hände in den Hosentaschen, auf dem Rücken einen Rucksack.
"Ich sage 'Hallo'. Fressen würde ich dich nicht, da gäbe es reichhaltiger Mahlzeiten." Er lächelte sie an und streckte dann die Hand aus. "Ich bin Aiden oder auch Leopard, wie auch immer du mich nennen willst. Und wer bist du, wenn ich fragen darf?"

Kay musste lächeln und diesmal war es echt. "Das sind wir wohl und ich bin froh darüber. Ich glaube, ich hab nicht mehr viele Freunde, weißt du?" Er wusste nicht, woher die plötzliche Offenheit kam. Aber Ayannah fühlte sich vertraut an, wie... Familie.
"Freundschaft ist einfach. Nur Liebe macht die Dinge dann kompliziert.", stellte er frustriert fest. Mit etwa Schwung setzte er sich erneut auf die Mauer zu Aya. "Ich geb dir einen Tipp: Verschenk dein Herz niemals.", sagte er zu ihr und biss sich dann auf die Lippen. "Ich glaube, ich sag jetzt besser gar nichts mehr." Er besah sich stirnrunzelnd seine Ellenbogen, die er sich, wie er erst jetzt bemerkte, vorhin blutig geschlagen hatte.

"Ich weiß auch nicht, wie es ist im Zelt zu schlafen.Aber bestimmt toll. Ich bin ja so neugierig, wie ies ist allgemein zu campen und was wir alles machen werden. Bestimmt ein großes Lagerfeuer. Nur hoffentlich wird das Wetter schön bleiben." meinte sie und schaute in den Himmel. Nur ein paar kleine weiße Schäfchenwolken waren zu sehen.

Mira zuckte zunächst zusammen, doch dann beruhigte sie sich. Irgendwie sah man an Aidens Gesichtszügen immer noch, dass er eigentlich eine Katze war. Zögernd ergriff sie seine Hand.
"Ich bin Mira.", sagte sie. "Ich schätze, du frisst lieber Orks. Oder vielleicht Elefanten? An denen ist bestimmt mehr dran."

Honayri sah nachdenklich in den Himmel, senkte allerdings schnell wieder den Kopf. Der Himmel was derselbe wie in ihrer Welt. Ein schmerzvolles Ziepen durchfuhr ihr Herz und als sie wieder sprach klang ihre Stimme rauer als sonst. "Das hoffe ich auch, meine Flügel können das Wasser nicht ab."

Aiden verzog das Gesicht. "Orks? Ich kenne bisher nur einen und ich glaube nicht, dass Darren angetan davon wäre, wenn ich versuchen würde ihn zu fressen. Und Elefanten? Ich muss passen, ich bin bei Schneeleoparden aufgewachsen, Afrika ist fern und den Zoo zu plündern schädigt unser Image."