"Ich weiß", murmelte Helizia. Niemand wusste besser als sie, dass sie die Personen in ihrem Umfeld verwirrte. Sie blickte ihre gepflegten, blau lackierten Fingenägel an. "Ich denke nicht, dass Aurora getötet wurde. Vielleicht wird sie eher als Geisel benutzt oder so." Liz versuchte positiv zu denken. Einfach nicht dran denken, dass sie die Nächste sein konnte. Allerdings wusste sie an Hand ihrer Fähigkeit sofort, wenn die ihr etwas tun wollten. Und dann konnte sie es auch ändern.

Nix kam schlendernd auf den Kampfplatz. Er hatte die zwei Mädchen schon von weitem gerochen, doch Helizia erkannte er erst jetzt. Ihren Geruch hatte er sich nämlich nicht wirklich gemerkt. Er nickte den beiden kurz zu und ging weiter zu den Schwertern, die an einer Wand hingen. Prüfend nahm er eines nach dem anderen in die Hand, bis er das passende gefunden hatte.

Helizia wusste im ersten Moment nicht, wem die dazustoßenden Gefühle gehörten. Doch dann erkannte sie die flüsternden Gefühle. Sie gehörten dem Vampirjungen. Nix hieß er. Liz´ Amulett wurde langsam wärmer. "Hey Dolç",sie schenlkte ihm ein halbes Lächeln und beobachtete, wie er die Schwerter in die Hand nahm. Vielleicht konnte sie ja mit ihm kämpfen...

"Wofür sollten sie sie brauchen?" Mi klang vollkommen sachlich, irgendwie nicht betroffen von der Angelegenheit. Sie hatte Aurora nicht gekannt und es fiel ihr schwer im Nachhinein Mitleid zu empfinden. Das Mädchen erschien ihr unwirklich wie eine Figur in einem Buch. "Meinst du, sie wird nicht die einzige sein?"

Helizia zuckte mit den Schultern, ließ Nix aber nicht aus den Augen. Ihr Amulett war eine Warnung aufmerksam zu sein, egal ob er gefährlich war oder nicht.
"Ich weiß nur, dass ich nicht die Nächste sein werde." Das würde sie nicht zulassen.

Miras Blick verweilte auf Helizia. "Woher weißt du das? Woher weißt du, dass sie dich nicht auch kriegen werden?" Es gab keine Garantie. Die existierte nämlich niemals. Selbst Kido hatte ihr nichts garantieren können. Er hatte Mi einfach zurückgelassen.

"Wenn meine Fähigkeit nicht versagt, dann kriegen sie mich nicht." Einfach von Hass in Liebe umpolen, dann würde niemand ihr etwas mehr tun. Es sei denn, eine Frau wäre dabei. Nun ja, das würde sie vielleicht auch schaffen... Fragt sich nur, ob sie das Geisel nehmen dem nicht vorzog ...

"Man weiß nie... Nichts ist gewiss.", behauptete Mi gedankenverloren. Sie wusste, sie war längst gescheitert in ihrem Versuch Helizia gegenüber wie ein ganz normales Mädchen zu wirken. Vielleicht war es ihr sogar niemals gelungen. Das Problem daran war, dass das ganze etwas Selbsterfüllendes hatte. Wirkte sie normal, so würde sie auch normal sein. Und wäre sie normal, würde sie auch so wirken. Doch so war es nicht, und dieser Kreislauf würde für sie wohl niemals beginnen. Es machte sie ein wenig traurig, dass sie nicht einmal den Schein aufrecht erhalten konnte. Was dachte Liz wohl über sie?
Ihre Flügel federten auf und ab und hinterließen einen winzigen, weißen Flaum auf dem Boden. Mira zwang sich sie still zu halten. Seltsamerweise hatte sie nicht die geringste Angst um sich selbst. Alles, was sie überlegte war, was diese Mordo Fea ihr überhaupt noch antun konnten. Ihr fiel nichts ein.

Helizia bemerkte die Traurigkeit Mira´s und lächelte sie aufmunternd an. "Das stimmt allerdings.", musste sie zugeben. Vielleicht waren die Mordo Fea imun gegen ihre Fähigkeit. Man musste mit allem rechnen. Deshalb beschloss sie, werde ich meine Kampfkunst noch weiter trainieren. Wenigstens darauf konnte sie sich verlassen.

Nix fragte sich wo Eliana wohl steckte. Er hatte sie ihm Wohnblock nicht gerochen und in ihrem Zimmer nach zu sehen hatte er sich nicht getraut (süüß xD). Er wusste nicht wirklich warum, aber Nix war der Meinung das sie das Blut gerochen hätte und das wäre ihm irgendwie peinlich gewesen.
Es war nicht seine Absicht das Gespräch der Mädchen zu belauschen, aber wenn man besser hören konnte als jeder andere, war es nicht so leicht so was aus zu schalten. Und er machte es ja nicht absichtlich.

Helizia blickte auf, als ein Rabe über den Kampfplatz flog. Sie mochte diese Tiere auch wenn sie von den meisten Menschen als "Böse" gesehen wurden. Raben waren einfach faszinierend. Ein kaum sehbares Lächeln huschte kurz über ihr Gesicht und sie lies den schwarzen Vogel nicht aus den Augen bis er schließlich verschwand. Sie blinzelte in die helle Sonne, die sie am liebsten verflucht hätte. Erstens mochte sie Regenwetter lieber, das Prasseln auf dem Dach, die Kühle, die nassen Klamotten. Und zweitens war sie der Grund, weshalb sie den Raben nicht mehr sehen konnte. Bevor sie tatsächlich einen Fluch aussprechen konnte, dachte sie an den Ausflug und an Schwerter.
Langsam erhob sie sich und nahm eines der Schwerter aus der Kiste in die Hand. Während sie es in den Händen wog, blickte sie Mira an. "Kannst du mit so einem umgehen?"
Ihr Blick huschte zu Nix, wenn Mira nicht kämpfen wollte, könnte sie ihn auch auffordern. Und das würde auf jeden Fall klappen.

Mira zuckte zusammen. "Was?? Nein!" Sie rappelte sich auf und wich vor Helizia zurück.
Erst ein paar Minuten später bemerkte sie, dass Liz nur trainieren wollte. "Tut mir leid, ich... habs nicht so mit Waffen...", erklärte sie lahm. "Ich gehe dann mal. Bald beginnt der Ausflug." (--> Parkplatz)