Das Küchenpersonal hat sich viel Mühe gegeben. Auf einem langen Tisch stehen verschiedene Brotsorten, die selbst gebacken sind. Es gibt verschiedene Aufstriche, Wurst- und Käsesorten. Außerdem steht auch Obst zur Auswahl.

Penny und Aurora betraten den Essenssaal.
Die Wolke hatte Penny draußen aufgelöst, damit hier rein zuschweben fand sie übertrieben.

Aurora und Penny betraten den Essenssaal. Er war noch leer. Aber es war auch noch ziemlich früh am Morgen, kurz vor 8 Uhr und eigentlich begann das Frühstück auch erst um acht. Also hatten die anderen noch Zeit. Und sicherlich würden sich auch einige noch verspäten.
Kay schien ebenfalls noch nicht da zu sein. Zum Glück... Langsam ging sie an den Tischreihen vorbei Richtung Buffet. Das Wasser lief ihr im Mund zusammen. Alles sah so lecker aus. Sie nahm sich einen weißen Teller und häufte sich ein wenig Obst und zwei belegte Brötchen auf. Aurora hatte wirklich Hunger, zu mal sie gestern Abend kaum was gegessen hatte.
Dann ging sie zu einem tisch und setzte sich. Sie erwartete nicht, dass Penny sich zu ihr setzen würde. Ihr war es egal.

Penny nahm sie etwas Obst, ein Brötchen und ein wenig Käse auf ihren Teller.
Dann ging sie zu Aurora, die sich bereits gesetzt hatte und nicht so aussah, als erwartete sie, dass Penny zu ihr kam.
Sie setzte sich ihr gegenüber hin, denn sie war gerne bei Aurora, solange es diese nicht nervte.
Ein Blick durch den Raum zeigte ihr, dass noch niemand außer ihnen hier war. Vielleich sollte sie froh sein, denn sie wusste nicht,
wie sie sich verhalten sollte, wenn Kay hier auftauchte. Er wird dich verletzen oder ignorieren, sagte eine Stimme in ihrem Kopf.
So wie gestern.. Penny seufzte leicht und blickte auf die Pflaster an ihren Armen. Es machte es vermutlich nicht besser, dass sie
körperlich verletzt war. Kay würde das zum Anlass nehmen, sich noch mehr von ihr fernzuhalten, denn schließlich hatte sie sich
"seinetwegen" verletzt. Diese Männer..sie würde sie nie verstehen.

Aurora schaute auf, beinahe verwundert. Auf der einen Seite hatte sie gehofft, dass Penny sich zu ihr setzen würde. Aber auf der anderen Seite war es auch ihr egal und irgendwie verständlich. Beinahe lustlos knabberte sie an ihrem Apfel und schaute kurz Penny an. Sie würde ihr sagen, sie sollte sich zu Kay setzen, wenn er kam. Denn sie wollte nicht die Schuldige sein, wenn sie traurig war. Nur weil Kay sich zu fein war, um sich zu ihr setzen, also zu Aurora.
Leise seufzte sie und schaute kurz zur Tür. Seit gestern mittag hatte sich Gabriel nicht mehr gemeldet, zum Glück.

Ein richtiges Seufzkonzert heute, ging es Penny durch den Kopf und sie unterdrückte ein Kichern.
Sie nahm eine Birne und biss ein Stück ab. Es schmeckte gut, aber sie konnte sich nicht wirklich darauf konzentrieren.
Ihre Gedanken kreisten wild und so langsam bekam sie Kopfschmerzen davon.

Auroras Blick fiel auf die zahlreichen Pflaster an Pennys Armen. Nachdenklich runzelte sie die Stirn.
Was hat sie da gemacht? Nein, sie würde nicht danach fragen. Es ging sie nichts an. Aber sie machte sich Sorgen.
Auch wenn sie sich als Monster sah, war sie doch ein gutherziger Mensch. Ein gutherziges Monster... Eigenartige Mischung...

Penny blickte auf und sah Aurora nachdenklich die Stirn runzeln. "Alles in Ordnung?", fragte sie.
Was wohl los ist? Es scheint, als ob alle in den letzten Tagen nur am Nachdenken und Seufzen sind.
Verkehrte Welt...

"Ja, alles bestens. " Und das stimmte auch. Zumindest zum Teil. Im Moment ging es ihr gut. Noch.
Sie hatte ihren Apfel aufgegessen und machcte sich nun am Brötchen zu schaffen. Doch auch hier biss sie eher zaghaft rein, als könnte es vergiftet sein.
Diese Schule war schon ungewöhnlich. Ob die Direktorin weiß, auf was sie sich eingelassen hat? So viele Schüler, die sich nicht unter Kontrolle haben. Und die Direktorin selbst ist doch noch so jung.

Penny nickte und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder ihrem Essen zu.
Hier an dieser Schule ist alles so anders. Die Leute haben Angst vor sich selbst.
Aber was wirklich verwirrend ist, sind meine eigenen Gefühle. Was ist das nur für ein Chaos.
Die Lehrer und die Schulleiterin werden alle Hände voll zu tun haben, darum beneide ich sie wahrlich nicht.

Das Frühstück würde bald offiziel beginnnen. Vielleicht war Aurora eher fertig. Dann konnte sie früher gehen und würde keine allzu schlimme Gefahr für die anderen darstellen.
Nachdenklich knabberte sie weiter an ihrem Brötchen herum. Penny hatte sich eine eigenartige Gesprächspartnerin ausgesucht. Eine, die sich selbst hasste. Welch Ironie...

Penny sah zu Aurora und beschloss ein wenig Smalltalk zu halten. "Aurora? Woher kommst du eigentlich?", fragte sie.
Sie fand es interessant aus welch verschiedenen Ecken dieser Welt die Schüler hier zusammen kamen.
Alle so verschieden und doch so gleich.

Aurora schaute, wie so oft an diesem Tag, auf. "Ich stamme aus Nimas." erklärte sie ihr. "Weißt du, wo das liegt?"
Sie dachte nur an den Ort. Nicht an die Erinnerungen, die sie damit verband.

Penny wiegte den Kopf hin-und her.
"Der Name sagt mir etwas", erklärte sie schließlich. "Aber ich weiß nicht wo dieser Ort liegt"

"Man muss auch nicht wissen, wo diese Stadt liegt. Sie ist unbedeutend. Für mich jeden Falls." meinte Aurora und schaute Penny an.
"Woher kommst du?" fragte sie das Mädchen.

Penny glaubte Aurora zwar nicht, dass die Stadt für sie unbedeutend war, sagte aber nichts.
"Ich komme aus Thiva. Die Stadt ist vermutlich nicht besonders bekannt", lächelte sie.

"Nein, ich kenne sie nicht. Liegt sie in Erasien?" fragte sie Penelope, während sie weiter ihr Brötchen aß.
Nachdenklich schaute sie das Mädchen vor sich an.

Penny lächelte "Über Erasien, gewissermaßen", erklärte sie.
Ihre Heimatstadt lag teils in den Wolken, teils in den Bergen. Genauso, wie ihre Art es gern mochte.

"Aha. Okay. Inwiefern meinst du, gewissermaßen?" fragte Aurora sie.
Sie interessierte sich ein wenig für die Städte und Gegebenheiten in Erasien.

"Nun..", Penny überlegte einen Augenblick. "Die Stadt liegt in den Bergen, auf den höchsten Gipfeln. Von dort aus breitet sie sich aus, über die Wolken. Sie besteht praktisch aus Stockwerken. Unten sind die Berge und dann gelangt man über die Wolken immer höher hinauf, bis zur höchsten Ebene der Stadt" Sie klang leicht verträumt. Thiva war eine wunderschöne Stadt, sie vermisste sie manchmal.

Aurora stellte es sich traumhaft in so einer Stadt zu leben.
"Ich beneide dich." gestand sie ihr. "Es muss wunderbar sein in so einer Stadt zu leben. Irgendwie... märchenhaft."

Alysha kam in den Esssaal, nahm sich einen Teller, auf den sie verschwindend wenig Essen häufte und setzte sich zu Penny und Aurora, ohne ein Wort zu sagen. Sie fühlte sich müde und ausgelaugt und nicht so, als ob sie dazugehören würde.

Verwundert schaute sie auf, als sich jemand zu ihr setzte. Es war Alysha. Damit hatte Aurora nicht gerechnet.
Sie schluckte ihren Bissen runter. "Hallo, Alysha." begrüßte sie das Mädchen, noch immer leicht erstaunt.

"Hey", murmelte Alysha und sah kurz auf. Bettys Ziehtochter... Betty war fort, oder? Wenn sie es richtig mitbekommen hatte, hatte sie mit Trystan die Schule verlassen und würde ihn heiraten. Sie fragte sich, wie Betty dazu kam, Aurora im Stich zu lassen, gerade dann, wenn Aurora am nötigsten Hilfe brauchte.

Aurora wandte nun auch ihren Blick ab und schaute auf ihren noch halbvoll gefüllten Teller.
Eigentlich wollte sie mit Alysha über Gabriel sprechen. Doch erstens war dies kein angenehmes Thema am Essenstisch und zweitens war hier ein Ohrenpaar noch zuviel. Nämlich Pennys. Sie durfte auf keinen Fall von ihm erfahren. Das wäre einfach zu gefährlich.