Brianna nickte nachdenklich.
"Und wie willst du das machen?", fragte sie neugierig

"Was meinst du damit? Wie soll ich das machen?", fragte Eliana ein bisschen verwirrt.
Sie strich sich eine Strähne ihres blonden Haares hinters Ohr.

Brianna zögerte ein bisschen, doch dann antwortete sie langsam. "Ja, wie willst du wissen, ob noch alles so wie vorher ist?"

"Ich..." Eliana wusste nicht, wie sie es beschreiben sollte, "Ich kann es fühlen und hören und riechen. Ich kann hören ob die selben Vögel noch da sind." Wie auf Kommando gurrte die Taube, die Eliana vorhin schon einmal gehört hatte erneut.
"Ich kann riechen ob die selben Pflanzen wachsen. Und ich kann tasten."

Brianna machte erstaunt den Mund auf.
"Nicht im Ernst, oder?", fragte sie erstaunt. Es war nicht böse gemeint, sie war nur sehr erstaunt.

Eliana antwortete, ihrerseits überrascht über Briannas Tonfall: "Mein ganzes Leben schon lebe ich damit, blind zu sein. Ich habe gelernt mich auf meine anderen Sinne zu verlassen."

Brianna runzelte die Stirn. "Ach so. Stimmt ja", meinte sie nachdenklich, doch dann gewann sie ihre gute, naive Laune wieder zurück. Schließlich spielte sie eine Elfjährige.
"Und was willst du als nächstes sehen?", fragte sie und hüpfte aufgeregt um Eliana herum.

"Das ist mir eigentlich egal. Führ mich doch herum.", schlug Eliana vor.
Sie war noch weniger abenteuerlustig, als sie es früher sowieso schon gewesen war. Natürlich sah sie jünger aus als sie war, sie war schließlich eine Elfe, doch sie war nun ein 15-jähriges Mädchen und hatte Schlimmes erlebt.
Eliana war sehr erwachsen für ihr Alter und für ihe Wesensart.

Brianna lächelte erfreut und nahm Eliana an der Hand.
"Gut, dann gehen wir jetzt in den Rosengarten", bestimmte Brianna und zog Eliana zum Rosengarten.
Für Beobachter sah es einfach nur so aus, als ob eine elfjährige Hexe und eine fünfzehnjährige Elfe unterwegs wären, fröhlich und unbekümmert, doch tief in sich drin machte sich Brianna ihre ganz eigenen Gedanken.


Brianna + Eliana --> Rosengarten

Delayne hatte Jax sicher in seinen Wohnblock gebracht und war dann geflüchtet. Sie wollte niemanden mehr um sich haben. Sie wollte nicht auf diesen Ball. Sie wollte einfach nur ihre Ruhe haben. Sie wollte versuchen, sich zu entspannen, deshalb war sie hier her gekommen. Sie wanderte am See entlang und starrte auf die im Sonnenuntergang glitzernde Wasseroberfläche und versuchte nichts zu denken.

Delayne sah es nur aus den Augenwinkel. Etwas Dunkles, dass sich im freien Fall der Wasseroberfläche näherte. Sie wandte den Kopf und schaute zu, wie dieses Etwas in den See eintauchte. Sie brauchte einen Augenblick, bis sie erkannte, dass es ein Mensch war.
Ohne nachzudenken hastete Delayne los. Das Wasser reichte ihr bis zur Hüfte. Immer tiefer watete sie hinein. Die Wassermassen umspülten sie. Delayne konnte nicht schwimmen, doch darüber dachte sie in diesem Moment nicht nach. Sie paddelte mit den Armen, um an der Oberfläche zu bleiben. Mit den Beinen trat sie das kalte Nass von sich.
>>>Im See

Delayne zog Alysha ans Ufer und brach neben ihr zusammen. Schweratmen richtete sie sich auf. Sie hatte schon einmal jemanden wiederbeleben müssen, doch das lag schon eine Weile zurück. Angestrengt lauschte sie auf Alyshas Puls, doch es war nichts zu hören. Mit starkem Druck drückte das Mädchen beide Hände auf die Brust der anderen.
Dann setzte sie die Lippen an Alyshas Mund und blies ihr frische Atemluft in den Körper.
Das wiederholte sie mehrmals. Jedoch ohne Erfolg.

Mit einem Röcheln erwachte Alysha wieder zum Leben. Sie wusste nicht, wo sie sich befand - sie hatte nicht einmal die Kraft die Augen zu öffnen. Von einem plötzlichen Hustenanfall geschüttelt beugte sie sich zur Seite und erbrach Unmengen von Seewasser. Was war geschehen?

Als Alysha ein Lebenszeichen von sich gab, sackte Delayne erschöpft in sich zusammen.
Alysha zitterte vor Kälte und ohne das sie es wollte, ohne das sie irgendeinen Einfluss darauf hatte, setzte Delayne ihre Fähigkeit ein. Die Wärme verließ den Körper des Engels und floss zu Alysha, gleichzeitig spürte Delayne einen brennenden Schmerz am Rücken. Die Narben waren aufgeplatzt.
Der Schmerz überwältigte sie und sie wurde ohnmächtig.

Plötzlich umgab sie Wärme. Eine innere Ruhe erfüllte Alysha und sie hielt die Augen geschlossen. Was auch immer jetzt geschehen würde, es lag nun nicht mehr in ihrer Hand.

"Achja und so sehen wir uns wieder" Wie so oft "Guter Trick gewesen, aber mich wird man nicht mehr so einfach los. Ich war die ganze Zeit bei dir und konnte jeden rührenden Dialog hören" Er stieß ihr leicht an die Seite.
"Augen aufmachen und aufstehen... sofort" Gabriel schien sehr wütend über ihre Handlungen zu sein. "Gebe ich dir ein bisschen Freiheit und du verschwendest sie so undankbar." Er schüttelte immer wieder den Kopf sobald er an Alysha denken musste.

Alysha erwachte nicht. Sie war in einer Mischung aus Halbschlaf und Bewusstlosigkeit versunken und es fiel ihr leicht jegliche Geräusche und Berührung auszublenden. Nur ganz schwach nahm sie wahr, dass da überhaupt noch jemand war, denn ihre Gedanken verweilten an einem fernen Ort. Ich hätte tot sein können, doch ich bin es nicht. Ich wurde gerettet...

Gabriel stieß sie noch einmal und forderte sie wieder auf, aufzustehen.
"Hörst du mich überhaupt undankbares Gör" man sah Gabriel die Wut förmlich an.
Vielleicht sollte ich sie so liegen lassen da passiert ihr am wenigsten
Er beugte sich über Alysha und hörte das sie atmete, dabei tippte er ihr immer wieder auf den Arm. "Aufstehen Alysha es gibt Abendbrot, du musst doch umkommen vor Hunger liebste" Er rümpfte die Nase als sie sich immer noch nicht bewegen wollte.
"Es gibt dein Lieblingsessen... ehm du weißt schon" Gabriel kam sich irgendwie blöd vor aber zeitgleich fand er es ziehmlich spaßig solch Treiben mit ihr zu spielen wenn sie selbst nichts mitbekommt.

Viv stürzte über den Sandstrand. Bis zuletzt hatte sie gehofft sich geirrt zu haben; aber nein... es war tatsächlich Alysha. Alysha. Vivalie wusste selbst nicht genau, warum sie sich so aufregte, warum sie so besorgt war - womöglich hatten sie und das andere Mädchen sich einfach in den Sand gesetzt und zu den Sternen aufgesehen... es war schließlich warm...
Doch sie wusste, dass die Wahrheit anders aussah.
Viv ließ sich neben ihr auf den Sand fallen. "Al!"

Er hatte geglaubt, dass Alysha sicher im Krankenzimmer in einem Bett lag und sich ausruhte. Und er hatte vermutet, dass Delayne sich entweder die Ehre geben würde auf dem Ball zu erscheinen oder den Abend in ihrem Wohnblock verbrachte. Die Wahrheit sah definitiv anders aus...
Außer Atem kam Darren am See an und langsam fiel es selbst ihm scher die Lage sachlich zu beurteilen. Der zweite "Unfall" an einem Tag. Wodurch verursacht? Ein weiterer Ausraster? Und was zum Teufel tat Al hier überhaupt?!?
Beide Mädchen schienen nicht bei Bewusstsein zu sein und hatten klitschnasse Kleider und Haare. Also das Wasser? Waren sie halb ertrunken?
Schnell kniete Darren nieder und fühlte Delaynes Puls. Er schlug regelmäßig - zum Glück. Als er sich zu Alysha umwandte, meinte er einen Widerstand zu spüren, der jedoch gleich nachgab. Nur der Wind? Oder etwas Unsichtbares? Auch Alyshas war regelmäßig und erschien ihm sogar stärker als vorhin im Krankenzimmer. Er schob die Arme unter ihren regungslosen Körper und hob sie hoch.
"Viv! Hör mir zu, wir müssen die beiden schnell ins Warme bringen - zurück ins Krankenzimmer. Delayne ist komplett unterkühlt, aber du müsstest sie tragen können, sie ist noch leichter als Al."

Viv nickte mit regungslosem Gesicht, doch an ihrem Herzen nagte die Angst. Was war hier geschehen? Warum waren die beiden nass? Irgendwie konnte sie nicht glauben, das die beiden einfach schwimmen gegangen waren.
"In Ordnung.", flüsterte sie und hob Delayne an. Sie war tatsächlich recht leicht...

Es war einfach Alysha zu tragen; ihre nassen, langen Haare hingen über seinen Arm herab, während Darren versuchte ihren Kopf oben zu halten. Langsam hatte er Übung im Schüler tragen. Obwohl er wusste, dass er die Antworten nur allzu bald bekommen würde, konnte er nicht aufhören sich zu fragen, was passiert war.
"Was hast du nur schon wieder angestellt, Al?", murmelte er düster, mehr besorgt als vorwurfsvoll. Seine Schüler brachten sich immer in Schwierigkeiten.

Alysha spürte, wie sie hochgehoben wurde. Flatternd hoben sich ihre Augenlider und sie blickte in das Gesicht von Darren. Sie fragte sich, wann genau sie angefangen hatte ihm zu vertrauen... Sie öffnete den Mund, um zu sprechen, doch im ersten Moment kam nur ein Krächzen heraus. "Es wird dir nicht gefallen.", wisperte sie erschöpft. Es würde ihm gar nicht gefallen.

Die Erleichterung darüber, das Alysha sprach, verflüchtigte sich bei ihren Worten. Eine ungute Ahnung stieg in ihr auf... "Wir müssen die beiden ins Krankenzimmer bringen.", meinte sie leise zu Darren. Zum zweiten Mal an diesem Tag für Alysha...

Darren, Viv, Delayne, Alysha ---> Krankenzimmer

Draußen ging langsam die Sonne unter und tauchte das Wasser in ein hübsches Rot. Es glitzerte leicht in der sonne und Celia fand diesen Augenblick atemberaubend. Augenblicklich, als sie merkte, dass sie noch Hopes Hand hielt, ließ sie sie los und schaute ihn mit einem schiefen Lächeln an. "du sagtest doch, du bist zur Hälfte ein Drache. Dann kannst du dich doch auch in einen verwandeln." Vielleicht wusste Hope schon bereits, worauf sie hinaus wollte. "Ich habe noch nie einen gesehen... Könntest du dich nicht vielleicht.... eventuell... mal in einen verwandeln... für mich." fragte sie ihn schon beinahe schüchtern.

Celia und Hope mussten nur wenige Steinstuffen herunter zu dem kleinen See gehen. Das Wasser glitzerte an den Stellen wo die Sonne unterging. Er war eine schöne, angenehme Stille. Nur das zirppen der Grillen unterbrach sie.
Hope zog eine Augenbraue hoch und musterte Celia. "Naja, es ist ja nicht so als würde ich ein Geheimniss draus machen..." Hope lächelte, holte tief Luft und - stockte. "Du bist dir ganz sicher das du das sehen möchtest?" Er grinste selbstgefällig.