(er war Schüler genug, um in nem Wohnblock zu wohnen xD)

Yala stützte den Kopf in die Hände. "Kann sein..."
"Ich bin erst seit gestern hier, musst du wissen." Dieser Satz verriet Yala vieles: Sie war neu, und sie kannte Aya mit großer Wahrscheinlichkeit nicht.
"Ich bin übrigens Aya", stellte sie sich vor. Es war schon seltsam, wenn einem der Name der Schwester leichter über die Lippen ging, als der eigene.

(er ist von der schule abgehauen )

Julie lächelte. "Ich heiße Julie. Bist du nicht die Schülersprecherin hier?", fragte sie dann, "Oder Vertrauensschülerin? Ich hab einen Aushang am Schwarzen Brett gelesen. Da stand Ayannah."
Julie wurde wieder ein wenig übel und sie schluckte und versuchte, das Gefühl zu verdrängen.

"Schülersprecherin", erwiderte Yaleen und lächelte. Musste sein: Gewiss war Aya ungeheuer stolz auf den Titel. "Aber viel gab es bisher noch nicht zu tun."
Es gab noch einen Schülersprecher, Nix, wenn Yaleen sich richtig erinnerte. Das war in den Schülerakten vermerkt gewesen, die sie gestohlen hatte. Leider hatte sie nicht zu allen Schülern Unterlagen, denn einige, wie Julie, waren später gekommen... und eine Chance auf einen neuen Einbruch würde sie so schnell nicht bekommen. Zumindest konnte sie viele der Namen Gesichtern zuordnen.

"Ich hab gehört, du hast dich zusammen mit einem anderen Schüler gestern besoffen, stimmt das?", fragte Julie mit einem Lächeln. "Das Gerücht hat heute morgen die Runde gemacht."
Sie strich sich eine Strähne ihrer Haare zurück, die zu einer wilden Frisur hochgesteckt waren.

Yaleen erstarrte, dann blinzelte sie überrascht.
Sieh an? Aya, was hast du denn da gemacht? Yaleen fühlte sich, als hätte jemand die Welt auf den Kopf gestellt: Ihre brave, perfekte Schwester hatte sich betrunken? Mit Alkohol?! (xD)
Sie wandte den Blick ab.
"Ja", antwortete Yaleen schließlich und hoffte, dass sie ihre Verblüffung nicht zu deutlich gezeigt hatte. Sie überlegte, ob sie noch etwas hinzufügen sollte, oder nicht, und entschied sich dann dazu, zu schweigen. Vielleicht würde Julie es als Andeutung verstehen, dass sie nicht darüber reden wollte.

Julie grinste. "Hey, die Erfahrung muss jeder mal gemacht haben.", sagte Julie, "Deswegen brauchst du dich nicht zu schämen. Ich war früher noch schlimmer." Sie zeigte auf ihren Bauch. " Immerhin bin ich ja jetzt schwanger, dagegen ist "sich betrinken" wohl harmlos."

Yala überlegte, dass sie jetzt wohl Betroffenheit, Interesse oder sonst etwas zeigen sollte.
"Also kein... beabsichtigtes Kind?", fragte sie. Ungewollt? Ein Versehen?
Natürlich würde Aya sich vorsichtig ausdrücken.

Julie belustigte die Reaktion des Mädchens. "Wer ist den bitte gerne mit siebzehn schwanger?", fragte sie.
"Vor allem, da ich nicht mal einen Freund habe, oder hatte oder je haben werde.", fügte sie hinzu.
"Ich meine jetzt liebe ich es natürlich, nur die Übelkeit ist nicht so schön. Und Nayeli hilft mir wahnsinnig viel, aber geplant war das nicht, das kannst du mir glauben."

Yaleen zuckte nur mit den Schultern und starrte über den leeren Schulhof. Schwangerschaft war etwas, über das sie nie nachgedacht hatte und wenn sie Julie nicht getroffen hätte auch niemals getan hätte. Schwangerschaft war ganz unten auf ihrer Liste. Vielleicht sogar noch unter dem Punkt "Sterben". Und dann ein kleines Baby, das sabbernd an einem hing und gefüttert werden müsste? Allein der Gedanke... vermutlich würde Yaleen das Kind im nächsten See ertränken.

"naja, ich kann es jetzt auch nicht mehr ändern, oder?", sagte Julie mehr zu sich selbst. "wie bist du eigentlich hier hergekommen? Ich meine, was ist deine Fähigkeit?", fragte sie dann. "Und bevor du fragst, ich kann mich unsichtbar machen."

Altbekannte Wut stieg in Yaleen auf, kochende, heiße, rote Wut. Für einen Moment wünschte sie sich ihre Waffen zu holen, das Mädchen zu töten und danach mit dem Rest der Schule weiterzumachen.
Keine verdammte Fähigkeit. Ich wurde übergangen. Aya hat alles abbekommen.
Aber die Zeit war noch nicht da.
Stattdessen setzte Yaleen mal wieder ein Lächeln auf.
"Ich kann mich in unterschiedliche Fabelwesen verwandeln", erklärte sie. "Ich muss ihnen nur vorher einmal begegnen."

"Oh, dass ist cool.", sagte Julie. "Meine Eltern wollten nie wahrhaben, dass ich diese Fähigkeit habe. Sie haben mir immer verboten sie einzusetzen und als ich jünger war, habe ich mcih auch immer daran gehalten. Später dann nicht mehr. Trotzdem wäre das Leben glaube ich für viele einfacher, wenn sie keine Fähigkeit hätten. Ich meine, dass was ich kann und das was du kannst ist ja harmlos, aber ich denke, es gibt auch schlimmeres."

Es ging nicht um leicht oder schwer. Warum verstand das niemand? Eine Fähigkeit zu besitzen, zeichnete einen als etwas Besonderes aus. Etwas Überdurchschnittliches, Übermenschliches. Es ging um die Macht, die man dadurch erhielt, dadurch, dass man etwas konnte, was niemand sonst zu tun vermochte. Selbst Ayas Fähigkeit, die auf den ersten Blick nicht umbedingt nach etwas Mächtigem aussah, konnte wahres Potenzial entfalten... Drachen, oder sonstige gewaltige Wesen...
Yaleen versuchte sich wieder auf ihr Gespräch zu konzentrieren.
"Mag sein", erwiderte sie langsam. "Aber ich würde trotzdem nicht... keine Fähigkeit haben wollen."
Innerlich fluchte sie. Sie ließ zu viel von sich selbst durchscheinen, steckte zu viele eigene Gedanken in die Unterhaltung. Vielleicht fehlte ihr wirklich jemand zum Reden, jemand, vor dem sie sich nicht verstellen musste.

"Ja, wie gesagt, manche Fähigkeiten sind ja wirklich gut.", sagte Julie. "Ich bin froh jetzt hier zu sein und zu lernen, wie ich sie richtig anwenden kann." Sie lächelte. "Und wenn ich dann erstmal mein Kind hab, muss ich auch nicht dauernd kotzen.", sagte sie mit einem Grinsen.

Nicht mehr kotzen zu müssen ist bestimmt das Beste dran.
"Das wird vermutlich eine große Erleichterung", meinte Yaleen. Ihr Gesicht fühlte sich seltsam starr an, tat schon fast weh von dem ganzen Lächeln.

Julie lachte. "Du musst schwanger sein, um das zu verstehen, denke ich.", sagte sie dann.
Sie spielte mit den Fingern an einer ihrer vielen Ketten herum, da sie nicht wusste, was sie jetzt sagen sollte. Nach einer Weile fragte sie: "Wie gefällt es dir hier denn so?"

"Die Schule ist toll", erwiderte Yaleen fröhlich und fragte sich, weshalb sie sich das Ganze eigentlich noch mal antat. "Ich war letztes Jahr schon hier. Die Lehrer sind nett" - ja, sehr nett, es war schließlich alles toll hier - "und die Unterrichtsstunden wirklich interessant." Sie zuckte mit den Schultern. "Es wird dir bestimmt gefallen." Wenn es nach mir geht, werdet ihr ohnehin alle sterben.

"Das ist gut. An meiner alten Schule waren die Lehrer ziemlich streng.", erklärte Julie. "Deshalb sind meine Freundin und ich dann auch ausgerissen, als ich wusste, dass ich schwanger bin." Sie grinste. "Aber das solltest du vielleicht nicht gerade den Lehrern hier erzählen, also dass wir ausgerissen sind."

Yaleen grinste. "Meine Lippen sind versiegelt." Sie würde sich so oder so von Lehrern fernhalten... und sie wartete immer noch darauf, jemanden zu treffen, der Gedanken lesen konnte, oder etwas ähnlich Fieses - dann würde es umso schwerer werden, ihre wahren Absichten zu verbergen.

"Ja dann ist ja gut.", sagte Julie erleichtert. "Gesht du heuteAbend auch zu der Trauerferier?", fragte sie dann. "Ich weiß noch nicht, ob ich hingehen soll, wo ich ihn doch überhaupt nicht kannte. Ich glaube ich werde das von Nayeli abhängig machen. Wenn sie hinwill, gehe ich auch." Wieder sprach sie mehr mit sich selbst als mit Ayannah/Yaleen.

Trauerfeier... gut zu wissen.
"Ich denke schon, dass ich gehen werde", erwiderte Yaleen und legte nachdenklich den Kopf schief. "Um wieviel Uhr war das noch mal?" Oh ja, sie würde gehen, aber vermutlich würde sie niemand sehen. Sie war gut darin, sich zu verstecken, unsichtbar zu machen, so gut es ging, ohne Fähigkeit. Vielleicht war es in dem Sinne gut, dass sie keine besondere Gabe hatte: Sie hatte so vieles lernen müssen, musste sich auf ihre Sinne und Gerissenheit verlassen. Die Schüler und Lehrer hier hatten ihre Fähigkeit, auf die sie bauen konnten, die sie in Schwierigkeiten zur Hilfe rufen konnten. Yaleen hatte das nicht. Und deswegen würde sie sie alle überrumpeln.
"Was ist mit dir?"

"Ich glaube sie ist um 19 Uhr, aber es steht auch am Schwarzen Brett.", sagte Julie. Sie wunderte sich, dass Ayannah/Yaleen das als Schülersprecherin nicht wusste. Aber vielleicht hatte sie einfach noch einen zu dicken Kopf um sich soetwas merken zu können.
"Wie gesagt, ich mache es von Nayeli abhängig. Ich glaube ich würde mir etwas fehl am Platz vorkommen."

"Ah, danke." Sie schenkte Julie ein letztes Lächeln, dann stand sie auf.
"Ich glaube, ich gehe dann zurück zu den Wohnblöcken", meinte sie. "Wir sehen uns dann... beim Mittagessen vielleicht." Sie winkte, dann verschwand sie in Richtung Wald.

Nach dem Zeitsprung:

Nayeli hatte endlich fertig gefrühstückt. Die meisten Schüler hatten nciht viel zu sich genommen. Aber Nayeli hate das halbe Bufett leer geräumt. Sie sah es als eine ihrer besten Eigenschaften an, in jeder Situation essen zu können.
Sie trat auf den Schulhof hinaus und sah sich nach Julie um. Ihr war beim Essen schlecht geworden. Sie ging auf Julie zu und setzte sich zu ihr auf die Bank. "Na, alles in Ordnung?", fragte sie besorgt.

"Jaja, geht schon", antwortete Julie, die aufblickte, als NAyeli zu ihr kam. "Es hat nur irgendwie alles nach verfaulten Eiern gerochen..." Sie grinste. "Ich glaube an den komischen GEruchsinn werd ich mich nie gewöhnen können. Ich meine ich weiß ja genau, dass es nur so richt, weil ich schwanger bin, aber ich such trotzdem jedesmal nach den Eiern. Bist du wenigstens satt geworden?"