"Bist du denn ein schlechter Mensch wenn du einen Pakt brechen willst der dich dazu bringen könnte noch Schlimmeres zu tun?", erwiderte er.
"Ist es böse wenn derjenige sich freiwillig verletzen lässt?"

"Wer würde schon freiwillig Schmerzen haben wollen? Ich könnte das wirklich nicht. Nein, mir muss eine andere Lösung einfallen." sagte sie stur und kaute nervös auf ihrer Unterlippe herum. Leise seufzte sie. Es war kompliziert. Sie bekam schon Kopfschmerzen. "Bitte lass uns über etwas anderes reden." bat sie ihn darum.

("wer würde schon freiwillig schmerzen haben wollen?" ...gut dass Penny nichts von dem Pakt weiß^^''')

Levin sah sie an und nickte. "Gut. Dann rede", meinte er und sah sie abwartend an.
Er würde gerne mit ihr reden aber er würde sicherlich noch nach passenden Themen suchen.

(Ja, die würde sich doch glatt freiwillig melden )

"Hmm..." Mist. Mir fällt kein Thema ein. "Ähm.... Also gut." begann sie und überlegte nach einem geeigneten Thema. Dann fiel ihr etwas ein. "erzähl mir doch etwas über dich." forderte sie ihn auf und setzte sich im Schneidersitz vor ihm hin.

(XD jap, würde sie auf jeden fall)

Ein wenig überrascht sah er sie an, dann ließ er sich auch zu Boden sinken. "Nun...", begann er "...ich bin das Kind eines Vergewaltigers, meine Mutter ist ermordet worden und ich habe ihren Mörder gesucht und getötet." Er pausierte kurz "Oh und ich mag den Wind, Bogenschießen und den Sternenhimmel", fügte er hinzu, als ob der erste Teil seiner Worte nur etwas beiläufiges gewesen wäre. Er kannte ihr Geheimnis, warum sollte er also vor ihr so tun als wäre er ein harmloser lieber Junge?

Aurora wusste, dass Levin kein 'braver' Junge war. Er hatte es ihr bereits gesagt. Und irgendwie... schockte es sie auch nicht, was er sagte. Schließlich hatte sie in ihrem Leben bereits einige Menschen umgebracht. Und sie konnte ihn auch verstehen. Schließlich hatte sie ebenfalls aus Rache getötet. Aber sie hatte gelernt, Rache war keine Lösung. Es zerstörte den Menschen. Genau wie Neid. "Ich... verstehe dich." sagte sie. Ein Tut-mir-Leid-was-geschehen-ist würde ihm auch nicht weiterhelfen. Mitleid war das Letzte, was er wahrscheinlich gebrauchen konnte. "Ich mag auch den Sternenhimmel." sagte sie leise und schaute ihn die Mittagssonne. "Ich glaube es wäre fair, wenn ich dir auch ein wenig meine Vergangenheit erzählen würde." Sie holte tief Luft und begann zu erzählen:" Ich habe aus Wut auf einen Menschen meine Mutter umgebracht. Meine Fähigkeit ging zu Hause ganz plötzlich los. Meine Mutter war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. Dann heiratetete mein Vater eine neue Frau. Ich war nicht sehr einverstanden gewesen. Wie konnte er nur denken, sie würde meine leibliche Mutter ersetzen können. Ich stritt mich mit meinem Vater und er setzte Gewalt an." Sie erinnerte sich nur zu gut daran Tagelang tat ihre Wange ihr noch weh und war stark geschwollen gewesen. "Ich setzte wieder meine Fähigkeit ein. Aber nicht sehr doll. Daraufhin wurde ich tagelang eingesperrt und festgehalten. Ich hielt es nicht mehr aus und brach aus meinem eigenen Zimmer aus. Die Wut staute sich in mir an und ich brachte meinen Vater und meine Stiefmutter und meine 2 Geschwister um. Das dritte entkam zum Glück. Ich lief aus dem Haus ins Dorf. Jeder wusste von meiner Fähigkeit und alle fürchteten sich vor mir. An dem Tag hatte ich absolut keine Kontrolle mehr und lief 'Amok'. Viele Menschen starben an dem Tag. Es war schrecklich." Ihr Körper bebte. Aurora schämte sich sehr für ihre Tat. Tränen liefen ihr über das Gesicht und tropften auf ihre Hand. Während des Gespräches hatte sie die ganze Zeit auf den Waldboden gestarrt.

Levin lauschte ihr. Aurora hatte mehr getan als er ihr zugetraut hätte. Sie musste eine unglaubliche Schuld auf sich lasten haben-die eigene Familie zu töten war um einiges schwerer und es musste unglaublich weh tun. Er erinnerte sich an seine Mutter. Wenn er sie getötet hätte, selbst unter solchen Umständen-er hätte es nicht überlebt. Wut brandete in ihm auf, als sie ihm erzählte, dass ihr Vater Gewalt angewendet hatte. "Es war nicht deine Schuld", sagte er leise. "Schuld waren die, die dich einsperrten und deine Wut schürten. Wut, Trauer und Rachedurst treiben uns zu Dingen an die wir bereuen werden" Sie weinte und es tat ihm weh sie so zu sehen. Zum zweiten Mal an diesem Tag nahm er sie in den Arm.

Aurora weinte. Ihre Hände kralllten sich in sein T-Shirt.
"Ich wollte das alles gar nicht." schluchzte sie. "Ich wünschte, ich könnte alles rückgängig machen."

"Die Zeit läuft weiter und den Lauf der Welt können wir nicht mehr ändern", meinte er, beinahe sanft
"Vergangenheit bleibt Vergangenheit. Wir müssen mit der Schuld leben und die Zukunft sehen"
Levin strich ihr über das Haar und machte keine Anstalten ihre Hände von ihm zu lösen. Sie sollte weinen dürfen und wenn sie ihn so halten wollte, dann durfte sie das.

Aurora schaffte es langsam sich zu beruhigen. Es tat gut in den Armen gehalten und getröstet zu werden.
Sie lehnte ihre Stirn gegen seinen Oberkörper und schloss die Augen. Ihr Griff lockerte sich leicht.
"Und wie ist meine Zukunft?" fragte sie ihn. "Werde ich jemals glücklich sein?" flüsterste sie leise, eher zu sich als zu Levin.

"Das liegt ganz bei dir", erwiderte Levin. Sein Herz schlug gleichmässig und stark dort wo sie an ihm lehnte.
Er blickte auf das Mädchen in seinen Armen hinab. Es liegt ganz bei dir wie sie aussehen wird....wer an deiner Seite ist...

Aurora drehte ihren Kopf leicht zur Seite. Sie hörte seinen Pulsschlag und lauschte ihn.
Gleichmäßig und stark, wie das Flügelschlagen eines Vogels. "Ja, das ist wahr." murmelte sie leise. Ihr Herz schlug schnell und ungleichmäßig.
"Du bist der einzige, der weiß, was mir passiert ist. Missbrauche dieses Wissen bitte nicht." sagte sie leise,öfnnete ihre Augen und schaute zu ihm hoch.

"Das werde ich nicht", versprach er ihr und meinte es ernst. Er war vielleicht ein Mörder, er war meistens nicht einmal ein besonders guter Mensch und er würde normalerweise Informationen nutzen. Aber dieses Mal war es anders. Er verstand Aurora und sie verstand ihn.
Das war neu und er wollte es nicht verlieren.

Aurora lächelte ihn schüchtern an. "Danke, Levin. Ich dankke dir." Und sie bedankte sich nicht nur dafür, dass er sein neues Wissen nicht ausnutzte. Sondern dass er auch gerade bei ihr war. Dass er sie tröstete. Für alles bedankte sie sich.
Sie schaute wieder runter und schloss ihre Augen. Im Moment vergaß sie alles um sich herum. Nur dieser einzigartige Moment zählte.

Levin wusste nicht wie lange es her war, dass jemand ihm aufrichtig gedankt war. Seine Arme schlossen sich ein wenig fester um Aurora.
Er wusste dass es kein gutes Ende nehmen konnte, aber er wollte hoffen. Einmal hoffen. Er würde nie vergessen können, aber er könnte leben.

Aurora fühlte sich behütet und beschützt. Sie kuschelte sich ein wenig mehr an Levin. Beinahe glücklich seufzte sie.
"Bleibst du bei mir?" flüsterte sie leise, noch immer die Augen geschlossen. Es war falsch, sowas von ihm zu verlangen. Aber er konnte ablehnen wenn er wollte. Sie ließ ihm die Wahl.

(ach du schande...ich glaub die zwei hats erwischt XD)

Levin erstarrte. Bleibst du bei mir? In ihm stritten sich seine zwei Seelen, sein Verstand und sein Herz. Er wusste es war falsch. So falsch.
Aber du willst es, flüsterte sein Herz. Gequält schloss er die Augen. Oh Mum...wenn du nur hier wärst. Was soll ich tun?
Vor seinem inneren Auge erschien das Bild seiner Mutter die ihn liebevoll anlächelte. Ihn, der ihr alles vebaut hatte.
Und da wusste er wie er sich entscheiden würde.
Er öffnete seine Augen, beugte sie herab und hauchte Aurora einen Kuss auf den Scheitel. "Ja", sagte er leise.

Aurora schlang ihre Arme um seinen Bauch. "Bist du dir absolut sicher?" flüsterte sie leise und schaute zu ihm hoch.
Sein Kuss auf ihren Scheitel verursachte ein Kribbeln in ihrem Bauch.

(Ja, das glaube ich auch )

(so war das gar nicht geplant, warum machen sich meine charas immer selbstständig O_o XD aber gut, ich finds süß *_*)

Er ließ sie gewähren. War er sich absolut sicher? Ja. Er war sich sicher, auch wenn er wusste, dass es vermutlich kein Happy End für sie beide geben würde. "Ja", flüsterte er "Aber ich kann dir kein Happy End versprechen"

"Ich weiß." flüsterte sie und hob ihre Hand. Aurora strich sanft über seine Wange und lächelte ihn an.
Würde es ein Happy-End geben? Sie wünschcte es sich so sehr.

Levin schloss die Augen. Er fühlte ihre Berührung so intensiv dass es beinahe wehtat.
Wie von selbst hob sich seine Hand und fuhr die Konturen ihres Gesichts nach, während seine blauen Augen sich erneut öffneten und sie anblickten.

Aurora senkte ihren Blick und errötete leicht. Sie senkte ihre Hand und legte sie auf seine Schulter.
Ihre blau-grünen Augen schauten ihn an. Sie waren sich so nah. Die Schmetterlinge in ihrem Bauch flogen Loopings und schwirrten herum.
Sicher, die Situation war falsch. Aber ihr Herz sagte etwas anderes. Einmal in ihrem Leben wollte sie glücklich sein.

Vorsichtig beugte sich Levin vor. Er betrachtete ihr Gesicht, das leichte Erröten. Behutsam hauchte er ihr einen Kuss auf die Stirn und wanderte dann hinab, ihre Schläfen, die Wangen, die Mundwinkel. Dort hielt er inne und zögerte. Konnte er das wagen?

Aurora schloss langsam ihre Augen und genoss seine sanften Berührungen auf ihrem Gesicht. Vorsichtig legte sie seine Arme um seinen Hals und betrachtete ihn nun, nachdem sie wieder ihre Augen geöffnet hatte. Sie beobachtete seine sanfte Gesichtszüge. Ein sanftes Lächeln huschte über ihr Gesicht.

Er sah sie an und lächelte leicht. Dann küsste er sie sanft, vorsichtig. Er zog sich wieder zurück, gab ihr Gelegenheit ihn abzulehnen.
Ihre Arme um seinen Hals, ihre Nähe, ihr Lächeln...all das hatte er nicht erwartet.