Aurora schüttelte den Kopf. Sie wunk nur einmal Penny zu und wandte sich an Levin. "Wir können los." meinte sie grinsend.

Caleb lächelte. "Du bist anders, wie die meisten Frauen, die ich kenne. Hartnäckiger, sturer. Und das finde ich faszinierend." erklärte er ihr mit einem charmanten Lächeln.

"Es beginnt.", sagte Kay vollkommen unnötigerweise. Aber er schaute nicht in den Himmel, sondern nur auf Penny. Er wusste, dass es nicht funktionieren würde. Und er konnte den Moment nicht festhalten, so sehr er das auch wollte. Die Zeit gefror nie, sie lief immer weiter und brachte selten etwas Gutes. So sehr sich Kay nach Veränderung der derzeitigen Lage sehnte, noch mehr Angst hatte er davor, dass alles noch schlimmer werden könnte.

Levin sah zu Finja hinüber. Caleb flirtete mit ihr, aber Finja schien standhaft zu bleiben, denn sie redete ganz ruhig mit ihm. Er lächelte beruhigt, nickte in Kays Richtung und hob dann Aurora mühelos hoch. Mit ihr auf dem Arm verschwand er aus der Sichtweite der anderen, bevor er sich in den Himmel erhob und sie davon trug.
>>>Wohnblock 1

Penny sah fasziniert zum Himmel auf. Die bunten Explosionen spiegelten sich in ihren großen grauen Augen wieder. Sie spürte Kays Blick auf sich und drehte den Kopf. "Was ist?", fragte sie ihn leise. Er sah wieder so nachdenklich aus und das beunruhigte sie, da sie wusste, was passierte wenn sie beide wieder anfingen miteinander zu diskutieren. Der Abend war eigentlich trotz allem wunderschön gewesen und sie wollte, dass Kay auch einmal losließ, aufhörte über alles nachzudenken und einfach den Moment genoss, denn dieser war nur flüchtig.

"Nichts.", sagte Kay, denn er wusste, dass "Nichts" ein sehr dehnbarer Begriff war. Einen Augenblick noch verweilten seine Augen auf ihr, dann wandte er den Blick ab und sah ebenfalls in den Himmel. Alles würde sich wieder einmal verändern, das befürchtete er. Nachdem Penny Klartext geredet hatte, gab es für ihn keine Möglichkeit mehr, sich hinter fadenscheinigen Entschuldigungen zu verstecken. Er konnte nicht leugnen, dass er von ihren Gefühlen wusste, aber andererseits konnte er ihr auch nicht das geben, was sie suchte.

Es war nicht nichts, aber Penny blieb stumm. Mit ihm zu diskutieren, hatte wenig Sinn, das hatte sie inzwischen gelernt. Sie hielt immer noch Kays Hand, spürte durch den Stoff hindurch seine Wärme. Ihr Blick ruhte auf den verschränkten Händen und sie fragte sich, ob es ihm unangenehm war. Dunkle Gedanken kamen auf und sie schüttelte innerlich den Kopf, um sie zu vertreiben. Sie wollte nicht nachdenken, beschwor sie sich.

"Gefällt es dir?", fragte Kay, nur um irgendwas zu sagen. Ihm dämmerte langsam, dass er so oder so nicht der Richtige für romantische Abende war. Normalerweise müssten jetzt ein Kompliment und ein Strauß Rosen folgen, doch er hatte noch nie den Nerv für so etwas gehabt...

Penny nickte, ihre Augen strahlten "Feuerwerke sind wunderschön", schwärmte sie und sah glücklich aus.
"Die Farben, die Muster, selbst der Lärm. Einfach herrlich" Wenn er aus doch nur genießen könnte, so wie sie. Es war ein Ball, man sollte sich amüsieren...Schlagartig fiel ihr etwas ein. Usui. Sie hatte ihn zuletzt auf der Tanzfläche gesehen, als er mit Aurora getanzt hatte. Aber wo war er jetzt? Innerlich verfluchte sie sich für ihr Unachtsamkeit. Er war schließlich ihr Ballpartner und wohl auch so etwas wie ein Freund. Und sie hatte ihn einfach stehen lassen. Aber da war Kay, der sie einfach magisch anzog, sodass sie völlig vergessen hatte, was ihr eigentlicher Plan gewesen war.

"Freut mich.", sagte Kay steif. Er merkte selbst, wie blöd das klang, doch in manchen Momenten waren Entspannung und Natürlichkeit nur Fremdwörter für ihn.
Er wusste, dass er immer weiter in eine Richtung ging, die zur einer Katastrophe führte. Viele Fehler hatte er schon gemacht und auf diesem Weg würden noch weitere folgen. Also stand er wieder einmal am Wendepunkt. Noch konnte er umkehren. Er hatte die Wahl zwischen dem, was richtig war, und dem, was er wollte, aber ohnehin nicht bekommen konnte. So schwer sollte ihm die Entscheidung eigentlich nicht fallen.

"Mira", sagte Mira, vollkommen gebannt von Kiaras Stimme. Sie fühlte sich leicht und irgendwie unwirklich; ihre Gedanken schweiften ab und es gab nur einen, den sie wirklich festhalten konnte: Sie musste eine weitere Frage formulieren, damit sie Kiaras wundervolle Stimme erneut hören konnte. "Seit wann bist du hier?"

Penny musterte ihn. Er war angespannt, das spürte sie. Manchmal verfluchte sie sich dafür, ihr Herz an ihn verschenkt zu haben, denn es war offensichtlich, dass es kein gutes Ende nehmen würde. Zumindest bisher nicht. Da war immer noch die Hoffnung, dass Kay vielleicht eines Tages lernen würde seine Fähigkeit zu kontrollieren- er war dazu fähig, das hatte sie im Garten bemerkt- und damit möglicherweise auch das Selbstvertrauen bekam, das ihm jetzt fehlte. "Willst du lieber allein sein?", fragte sie ihn leise. So steif wie er sich verhielt, war sie sich nicht sicher, ob er sie bei sich haben wollte.

Kay dachte darüber nach. Es war gefährlich... "Ja.", sagte er und runzelte die Stirn.
"Nein!", fügte er dann im nächsten Moment schnell hinzu. "Weiß nicht.", schloss er seinen ziemlich sinnfreien Beitrag zu dem Thema ab. Er hielt Pennys Hand nur noch ganz locker, mehr wagte er nicht.

Jetzt war Penny verwirrt. Was denn nun? Sie sah ihn fragend an und schüttelte dann den Kopf.
Das Feuerwerk ging zu Ende und langsam begann die Menge sich aufzulösen. Sie winkte Aurora zurück, die mit Levin verschwand und wandte sich dann an Kay. "Sieht so aus, als wäre es an der Zeit zu gehen" Sie lächelte ihn an. "Danke für den schönen Abend" Das meinte sie ernst. Auch wenn es ziemlich chaotisch gewesen war und sie nicht die ganze Zeit glücklich war, so hatte sie es doch als schön empfunden.
(wegen Zeitsprung hier mal Schluss )
>>>>Wohnblock 1//Pennys Zimmer

Das Feuerwerk war vorbei und Finja löste sich von Caleb. Sie reichte ihm seine Jacke. "Danke für den Tanz, die Jacke und die Komplimente", lächelte sie. "Ich werde dann wohl mal schlafen gehen. Gute Nacht" Sie winkte ihm zu und verschwand.
>>>Finjas Büro.