Kairi schüttelte nur den Kopf, als das Mädchen davon flog. Sie steckte die Dietriche in die Hosentasche, ließ ihre Reisetasche einfach stehen - wenn jemand kam würde sie einfach durch die Wand nach draußen gehen und sagen, sie habe sich im Garten ein wenig umgesehen - und ging direkt durch die Wand ins Schulgebäude.
>>>Vor den Lehrerbüros

[Einstiegspost]

Sie rannte schon eine Ewigkeit. Rannte einfach ohne Nachzudenken irgendwohin. Ihr graues Fell war schon bis auf die Haut durchnässt, doch das störte sie nicht. Ihre Pfoten, die in einem rasendschnellem Rhytmus auf den Boden trommelten waren fast erfroren. Sie spürte ihre Nase nicht mehr, ihre Ohren waren eiskalt und alles was sie denken konnte, war nur die Endlosschleife eines Namens. Seth. Seht ihr kleiner Bruder, den sich jetzt nicht hören oder in ihrem Bewusstsein spüren konnte. Seth, der wegen ihr gefangen genommen worden war. Seth, der keine Familie außer sie mehr hatte und für den sie verantwortlich war. Seth! Seth! Seth!, rief sie nach ihm in Gedanken, doch er antwortete nicht.
Sie war bei ihrem alten Rudel gewesen. Dort hatte ihr keiner geholfen. Ihre einzige Hoffnung lag jetzt auf dieser Schule. Leah musste ihren ganzen Stolz vergessen, aber das hatte sie sowieso schon getan, als sie Dave um Hilfe gebeten hatte. Dave, der sie ausgelacht hatte. Dave, der sie dann töten wollte. Sie rannte und rannte, rannte und rannte, bis sie endlich in der Ferne das Gebäude erblickte. Bitte.Bitte., dachte sie, als sie vor der Eingangstür zum stehen kam. Mit letzter Kraft verwadelte sie sich zurück, ihr war egal, dass sie nichts am Leib hatte, und klopfte mit aller Kraft, die sie aufbringen konnte gegen die Tür. Bitte., dachte sie wieder mit aller Verzweiflung. Alle Gedanken waren aus ihrem Kopf gefegt und sie hielt sich nur wackelig auf den Beinen.
Sie wartete.
Fünf Minuten.
Zehn Minuten.
Zwanzig Minuten.
Ihre Beine zitterten, ihre Arme hingen schlaff an ihrem Körper und ihre kurzen Haare klebten ihr in den Augen, in die nun Tränen traten. "Bitte! Hilfe!", schrie sie und schlug auf die Tür ein. Sie mussten ihr doch helfen, sie mussten doch...
mit einem letzten Schluchzer versank sie in die rettende Dunkelheit und ihr Körper knallte unsanft auf den Boden, halb im Regen liegend.

Einstiegspost

Ciel kam bei der Schule endlich an. Immer wieder musste er an Sebastian denken und daran, dass dieser Idiot ihn allein gelassen hatte. Unachtsam ging er zur Tür und merkte nicht, dass dort jemand lag. Er stolperte unsanft über die Person und hatte schon vor sich zu beschweren, als er sah, wie hilflos sie war. Er sah auch, dass das Mädchen keine Kleidung anhate. Eigentlich sollte er weggucken, doch er konnte es nicht. Er beugte sich zu ihr und versuchte sie auf seine Arme zu heben, was auch beim zweiten Versuch klappte. 'Was soll ich nun mit ihr machen?', schoss es durch seinen Kopf. Ihm kam erst einmal der Gedanke seinen Mantel um ihren Körper zu wickeln, was er auch tat. 'Gut, dass man als Dämon so stark ist', dachte er grinsend. 'Ich bring sie leiber rein!', dachte er sich, öffnete das Tor zur Schule und ging in die Eingangshalle.

tbc. Eingangshalle

cf. Eingangshalle

Mit einem Sprung landete Sebastian ungefähr 100 Meter vor der Schule und ließ nun Ciel auf den Boden. Der Schwarzhaarige ahnte, dass Ciel wohl wieder zuschlagen würde, doch noch geschah nichts. Nur vorwurfsvolle Blicke kamen von Ciel. "Junger Herr sie sollten ihre Reaktionen überdenken!", sagte er und verbeugte sich tief. Er schaute ihn jedoch in der Verbeugung in die Augen, was nicht schwer war. Tief blickte er in die nun wieder blauen Augen, die noch immer wieder aufblitzten. "Junger Herr bitte versucht eure Kräfte zu zügeln! Ich denke nicht, dass dieser Wolf ihnen etwas getan hat.", sprach er ruhig.

cf. Eingangshalle

Endlich spürte er wieder Boden unter seinen Füßen. Er hörte erst einmal Sebastian zu, doch als er dann fertig war, ohrfeigte er ihn wieder."Was fällt dir ein!", fauchte er. Der rote Abdruck auf seiner Wange ließ Ciel kurz innehalten. Er senkte den Blick und wollte sich entschuldigen, doch er tat es dann doch nicht. "Sebastian! Ich habe mich unter Kontrolle, doch dieser Köter hat mich provoziert!", sprach Ciel wütend. Er starrte ihn wütend an und wusste nicht, was er noch sagen sollte. "Du hast meinen Befehl nicht befolgt!", fauchte er ihn an und setzte sich.