Zafina war schnell im Wasser. Sie hatte nur kurz die Klamotten ausgezogen und das Handtuch ins Gras geschmissen und war dann in den See gesprungen. Nun schwamm sie mit schnellen Zügen durchs Wasser. Sie tauchte tief nach unten.
Sie brauchte nicht aufzutauchen, um Luft zu holen. Sie atmete das Wasser ein und ihre Lungen filterten den Sauerstoff heraus. Das übrige Wasser atmete sie einfach wieder aus.
Das war der Vorteil daran, ein halber Amusans zu sein. Der Nachteil war, dass Zafina sich nicht ganz so schnell im Wasser bewegte, wie richtige Amusans. Sie verwandelte sich auch nicht in ein Wasserwesen.
Die Fische wichen Zafina kaum aus. Sie hätte sie fangen können, wenn sie gewollt hätte.

Langsam ließ Zafina sich wieder nach oben gleiten. Sie kam in der Nähe eines Stegs an die Wasseroberfläche.
Sie sah darauf drei Personen stehen. Schnell schwamm sie dort hin. (Bootssteg)

Zafina hielt am Ufer nicht an. Sie rannte einfach weiter, bis ihre Füße den Grund nicht mehr berührten. Dann tauchte sie unter. Sie versuchte an nichts zu denken. Nicht an Usui, nicht an Fynn, nicht an Djamil...nicht an Jax...
Sie tauchte immer tiefer und der Druck des Wassers wurde immer stärker. Kurz bevor die Schmerzen in Zafinas Ohren zu stark wurden, hörte sie auf, tiefer zu tauchen und schwamm in der Höhe weiter.
Ihre Gedanken wurden einfach nicht leer. Sie sa Jax Gesicht...schickte es fort...Djamils Gesicht...schickte es wütend fort... und wieder Jax'...
Als sie merkte, dass sie es nicht schaffte, die Beiden aus ihren Gedanken zu verdrängen rief sie sich Fynn, ihre kleine Schwester ins Gedächniss. Zafina erinnerte sich, wie sie Wettschwimmen gemacht hatten. An der Wasseroberfläche war Fynn schneller als Zafina, doch unter Wasser war Zafina nicht zu schlagen. Sie konnte unter Wasser atmen, Fynn nicht.
Zafina dachte an ihre kleine Schwester, wie sie versuchte ihr, also Zafina, beizubringen, einen Heiltrank zu brauen. Darin war sie immer besser gewesen.

Betty kam am See an.
Die Mittagssonne spiegelte sich im tiefblauen Wasser. Einige Möwen flogen darüber hinweg und kreischten.
Am Himmel war keine einzige Wolke zu sehen. Wahrscheinlich würde das Wetter noch eine Weile so schön bleiben.
Irgendwie super zum Schwimmen heute. Aber mit Kleid unmöglich.
Leise seufzte sie.
Schnell rannte sie zur Schule, zog sich ihren Bikini an und betrat wieder den See. Wieder leise summend stieg sie ins Wasser. Das Wasser fühlte sich auf ihrer von der sonne erhitzten Haut gut an. Sie stieg immer weiter hinein bis sie bis zum Hals im Wasser stand.
Dann holte sie tief Luft, hielt sie an und tauchte unter. Sie war zwar kein Amusan, aber dennoch eine gute Schwimmerin gewesen. Mit kräftigen Zügen schwamm sie weiter und entdeckte unter Wasser ein mädchen. Neugierig schaute sie es an und ein leises lächeln huschte über ihr Gesicht.

Als Zafina hinter sich eine Bewegung war nahm wirbelte sie unter Wasser herum.
Ich dachte immer, hier gibt es nur kleine Fische...
In diesem Moment erkannte sie, dass es eine Frau mit roten Haaren war, die ebenfalls Tauchte.
Zafina schlug mit den Füßen, um an die Wasseroberfläche zu kommen.
Nicht mal im See hat man seine Ruhe...
Sie tauchte auf.

Betty überlegte kurz, ob sie ebenfalls auftauchen sollte, suchte aber nochmal mit den Augen die Umgebung ab.
Dann tauchte sie auf und schnappte unregelmäßig nach Luft. "Wow.. Das war knapp." sagte sie grinsend und wischte sich die roten nassen Haaren aus dem Gesicht.

"Wohl kaum.", sagte Zafina trocken.
"Hat man hier eigentlich nicht mal im See seine Ruhe?", fragte sie die fremde Frau.
Sie wusste nicht, ob sie Lehrerin oder Schülerin war, aber das war ihr eigentlich in diesem Moment auch egal.

"Hm.. Ich würde sagen, in einer Schule Ruhe zu haben ist schlecht. Überall wimmeln Schüler und Lehrer." Betty lächelte leicht. "Ich konnte ja nicht wissen, dass hier jemand ist. Eigentlich war ich auf der suche nach ein paar Pflanzen. Aber der See war so schön und lud förmlich zu schwimmen ein."

"Jetzt lade ich dich wieder aus. Also verschwinde, oder schwimm wo anders.", sagte Zafina wütend.
Sie war ohnehin schon ziemlich mies drauf, aber das Lächeln dieser Freu machte sie rasend.

Hm.. Ich könnte ihr einen Verweis verpassen, weil sie frech zu mir war xD Aber na ja, was solls...
"Ich glaube nicht, dass ich gehen möchte." meinte sie nachdenklich. "Meinst du nicht auch, dass der See für jeden da ist?"

Zafina tat als überlege sie. "Ich glaube, dass er groß genug für viele ist, aber nicht, dass dann zwei Menschen genau an der selben Stelle schwimmen müssen."
Wenn ich sie schlage und am liebsten würde ich das tun, dann würde ich von der Schule fliegen, das ist sicher, denn die scheint so eine zu sein die Petzt...aber ich müsste Jax nicht sehen...Darren würde sehr sauer sein...
Zum Glück für Babette siegte Zafinas Vernunft.

"Hm.. Da hast du Recht. Aber das wir hier an der gleichen Stelle schwimmen, ist Zufall." lachte sie.
Boah ey, ne, wieder so eine Pessimistin xD Sollte ich ihr sagen, dass ich Lehrerin bin? Och nö^^
"sag mal, was treibt dich an den See? Zum nachdenken?"

Zafina schaute sie mit schmalen Augen an.
"Geht das dich was an?", fragte sie.

"Ist es verboten zu fragen?" meinte sie und zog dabei leicht eine Augenbraue hoch.
Na das kann ja was werden, wenn ich unterrichte.

"Ist es verboten nicht zu antworten?", entgegnete Zafina.
Sie drehte sich im Wasser um und Tauchte unter. Schnell pflügte sie mit ihren Armen durchs Wasser. Immer tiefer und tiefer. Der Druck auf ihre Ohren wurde größer, doch sie ignorierte es und schwamm weiter. Irgendwann war es unmöglich weiter zu schwimmen, denn ihre Lunge wäre geplatzt. Langsam ließ sich Zafina nach oben treiben. Sie sah einen dunklen Punkt an der Wasseroberfläche und sie vermutete, dass es diese Frau war. Wenn ja, dann war sie mindestens hundert Meter von ihr entfernt.

Betty verdrehte genervt die Augen. Das Mädchen scheint Amusan oder so zu sein, wenn sie so gut schwimmen und tauchen kann. Sie ließ sich einfach auf dem Wasser treiben und die Sonne schien auf ihre nasse Haut.

Zafina schwamm zum Ufer des Sees. Auf halber Steckte tauchte sie auf und kraulte.
Sie wollte nicht mehr schwimmen, denn jetzt hatte sie keine Ruhe mehr dabei, auch wenn Babette sie in Ruhe ließ.
Entgegen ihrer eigentlichen Gewohnheiten, beschloss sie in den Wald zu gehen.

>>>Wald (wo genau weiß ich noch nicht.)

Betty bemerkte, wie Zafina zum ufer schwamm und dann in den Wald verschwand.
Wald... Damals durften wir nicht in den Wald weil es zu gefährlich war, Luka war umgekommen.... Damals... Ob sich alles wiederholen wird? Ich hoffe nicht. Vorallem nicht für Aurora.
Eine Weile blieb sie noch auf dem Wasser. Dann schwamm sie zum Ufer, nahm ihren Korb und ging in ihr Büro.

>>> Babettes Büro

Zafina tauchte durchs Wasser. Sie war froh, dass jetzt gerade keiner außer ihr im See war.
Im Wasser konnte man die Tränen zwar nicht sehen, doch den Druck hinter ihren Augen und den Schmerz verspürte Zafina trotzdem noch.
Wie kann man nur so blöd sein...Darren hat es mir so oft gesagt...ich sollte meine Kraft und meine Wut wirklich langsam unter Kontrolle bringen...mit Jax hab ichs mir jetzt versaut...ich werde ihn in Zukunft einfach in Frieden lassen...wenn er es so will. Er wollte ja eh gehen...aber ich halte das nicht aus, ohne ihn. Bis jetzt habe ich doch auch immer im Alleingang gelebt! Warum jetzt nicht?

Nach einiger Zeit hatte Zafina keine Lust mehr zu tauen. Sie hatte versucht bis an den Grund des Sees zu gelangen, doch erstens war der Druck irgendwann zu hoch und zweitens war trotzder beachtlichen Tiefe, in der sich Zafina befand, noch kein Grund in Sicht. Also ließ sie sich langsam an die Wasser Oberfläche gleiten und schwamm mit dem Gesicht in der Luft. Im Rückenschwimmen war Zafina nicht so gut wie bei einigen anderen Schwimmstilen, deshalb begann sie mit einigen Aufwärm übungen bevor sie richtig loslegte.
Mit dem Training versuchte sie krampfhaft Jax, Usui und jeden anderen aus ihren Gedanken zu verdrängen.

Zafina hielt das Training nicht lange durch. Andauernd machte sie
Fehler, die sie bisher nie gemacht hatte. Sauer schwamm sie mit
schnellen Zügen zum See Ufer.

>>>Das Seeufer

Der Wind trug sie weiter. Er fuhr unter ihre Kleider und ließ sie einen Moment schweben. Über die gefährlichen Felsen unter ihr hinweg bis hin zur Mitte des Sees, wo das Wasser ruhig und glatt da lag. Wie ein Spiegel. Alysha öffnete die Augen. Das ist unmöglich...
Dann fiel sie wieder, schneller als zuvor. Sie durchbrach die schimmernde Oberfläche des Sees und versank in den tiefen dunkelblauen Fluten. Wasser geriet in ihre Lungen und sie bekam den schlimmsten Hustenanfall ihres Leben. Plötzlich sehnte sich alles in ihr danach den Himmel zu erreichen, aber sie wusste nicht mehr, wo oben und wo unten war, alles drehte sich und ihre Kräfte verließen sie...
Einst hatte ihr jemand gesagt, dass nichts unmöglich war. Nicht auf einer Schule voller Fähigkeiten. Nicht in in einer Welt voller Magie...

Delayne schluckte Wasser, der Boden des Sees war weit entfernt und es war als würde sie eine unsichtbare Hand in die Tiefe ziehen. Sie erreichte Alysha. Sie packte sie unter den Achseln. Das zusätzliche Gewicht ließ sie erneut Wasser schlucken.
Sie kämpfte sich an die Wasseroberfläche und schnappte nach Luft. Dann tauchte sie erneut ab und schwamm- oder strampelte vielmehr- zurück zum Ufer.
>>>zum schattigen Sandstrand